Stechapfel

| Erstellt von Christian Kornherr

Der Gemeine Stechapfel (Datura stramonium) ist eine hochgiftige Pflanze für Mensch und Tier, die aufgrund ihrer Schönheit leider unwissentlich in den Gärten und an Wegesrändern stehen gelassen wird.

Jimson weed © Arpad/stock.adobe.com

Der Gemeine Stechapfel ist eine giftige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse, die während des Sommers einjährig wächst. In den vergangenen Jahrzehnten hat diese Pflanze eine zunehmend bedeutende Rolle als "schön anzusehendes" Unkraut eingenommen.

Die Blätter des Gemeinen Stechapfels haben eine dunkelgrüne Oberseite, lange Stiele, sind eiförmig und an den Enden zugespitzt. Weiters sind sie gelappt und können mitunter eine beachtliche Größen von bis zu 20 cm Durchmesser erreichen. Diese Pflanze ist besonders durch ihre große Erscheinungsvielfalt gekennzeichnet. Abhängig von Faktoren wie der Nährstoffversorgung, der Wasserverfügbarkeit und dem Konkurrenzumfeld kann der Gemeine Stechapfel zum Zeitpunkt der Samenreife von nur wenigen Zentimetern Wuchshöhe bis hin zu über 150 cm erreichen.

Die trompetenförmigen Blüten des Gemeinen Stechapfels ragen aufrecht aus den Astgabeln hervor. Aus diesen Blüten entwickelt sich eine charakteristische, dicht bestachelte Kapsel in der Größe einer Walnuss. Darin befinden sich dunkelbraune bis schwarze Samen. Die Reifung der Fruchtkapseln reicht bis in die Monate September und Oktober hinein.

Erst über die letzten Jahre hinweg - vor allem ab den 1990er Jahren - hat sich das Auftreten vom Gemeinen Stechapfel gehäuft. In den warmen Regionen Österreichs - dem nördlichen Burgenland und dem östlichen Niederösterreich - ist er besonders häufig zu finden. Aber auch in der Südoststeiermark und in Oberösterreich wurden in den letzten Jahren immer mehr Auftreten verzeichnet. In den kühleren Bundesländern tritt er nur vereinzelt auf.

Neben landwirtschaftlich genutzten Flächen findet man den Gemeinen Stechapfel vor allem dort, wo Stickstoff vorkommt, nämlich auf Ruderalfluren, wie beispielsweise auf Komposthaufen oder städtischen Bracheflächen. Aber auch Mülldeponien oder verwachsene Gärten sind beliebte Standorte für dieses giftige Unkraut.

Da sich der Gemeine Stechapfel erst spät entwickelt und nicht besonders groß wird, ist er eine wesentliche Konkurrenz am Feld. Hier richtet er hohe Ertrags- und Qualitätsschäden an und kann aufgrund seiner hohen Toxizität Ernten vernichten, denn die ganze Pflanze ist äußert giftig, jeder Bestandteil!

Ernteverunreinigungen entstehen, wenn das Erntegut mit Pflanzenteilen oder den Pflanzensäften des grünen Stechapfels in Berührung kommen. Es reichen schon geringe Mengen seines Giftes aus, die bei Aufnahme - zum Beispiel mit der Nahrung - zu Vergiftungen führen. Aber nicht nur Tiere sind davon betroffen, genauso auch für Menschen ist diese Pflanze äußerst giftig! Typische Vergiftungserscheinungen sind Sinnestäuschungen, Übelkeit, Benommenheit und sogar auch Atemlähmung!

Finn empfiehlt

Sei im Umgang mit dem Gemeinen Stechapfel immer sehr, sehr vorsichtig! Er ist hochgiftig! Am besten entfernst du einzelne Pflanzen, indem du sie herausreißt, stichst oder abschneidest.
Bäuerinnen und Bauern bekämpfen sie auf ihren Feldern, indem sie auf ihre Fruchtfolgen achten, regelmäßig die angebauten Kulturen kontrollieren und auch ausgewählte Herbizide einsetzen.

Mehr Informationen zum Gemeinen Stechapfel findest du bei der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit.

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