Erdäpfelraritäten
Kunterbunte Vielfalt für’s Auge und den Gaumen
Mhm, wie das duftet! Pommes im Freibad sind schon etwas ganz Besonderes! Aber auch die Wedges zum Burger, das Erdäpfelpürree zum Faschierten Laibchen, der Erdäpfelsalat zum Schnitzel oder die Chips beim Fernsehabend sind unschlagbar die Beilage Nummer eins! 40 % aller österreichischen Haushalte servieren mehrmals pro Woche Erdäpfel zum Essen.
Unbekannte Sortenvielfalt
Doch hast du dir mal überlegt, welche Kartoffelsorten man dafür verwendet? Man weiß vielleicht, dass es festkochende und vorwiegend festkochende gibt, aber schlussendlich sehen sie ja eigentlich alle gleich aus – gelb. Aber es sind viel mehr als nur eine klassische Standard-Sorte, die alles kann, im Umlauf. Auf der Welt gibt es tausende unterschiedliche Sorten! Aber auch Österreich kann mithalten. Zwar gibt es nicht für jeden Tag eine neue Sorte, aber über 100 unterschiedliche Sorten sind es dennoch!
Erdäpfel haben sich längst vom Image des Sattmachers hin zum erstklassigen Genussprodukt entwickelt. Die Erwartungen der Kunden haben sich geändert, wir Bauern reagieren darauf.
Von der Züchtung auf den Acker
Viele Raritäten sind schon sehr alte Sorten. Andere werden gerade erst gezüchtet. Von der Züchtung bis hin zum Supermarkt-Produkt dauert es mindestens 10 Jahre. Erst wenn die Erdäpfel in einem mehrjährigen Prozess gezüchtet und bewertet wurden und alle Ergebnisse zufriedenstellend sind, werden sie in die offizielle Sortenliste eingetragen und zur weiteren Verwendung freigegeben. Dann können sie als Speiseerdäpfel angebaut werden.
Ertrag und Nachfrage bestimmen Anbau
Doch warum gibt es mehr Standard-Sorten, als Raritäten zu kaufen? Raritäten sind etwas Besonderes, sonst wären sie ja keine Raritäten. Sie haben vielleicht spezielle Anbauwünsche an Boden, Klima, Landwirt:in, oder brauchen viel Zuneigung in Form von Pflanzenschutz. Außerdem sind sie auch in der Nachfrage kein Massenprodukt und werden zumeist nur in kleinen Mengen gekauft. All das ist nicht unbedingt förderlich für eine große Supermarkt-Produktion, sondern passt eher zu Erdapfelbäuerinnen und -bauern mit Leidenschaft für Raritäten.
© Anita Kamptner/LK NÖ Finn empfiehlt
Magst du auch einmal bunte Chips knabbern? Dann geh bei einem Direktvermarkter auf Suche. Auf der Website „Gutes vom Bauernhof“ findest du den Erdäpfelbetrieb in deiner Nähe. Zwei bekannte Betriebe sind die „Lainsitztaler Erpfis“ und der Kartoffelhof Schramm. Unsere Bäuerinnen und Bauern haben für jeden Geschmack die richtige Sorte!
Der Goldene Erdapfel
Jedes Jahr werden auch die besten Erdäpfelbäuerinnen und –bauern mit dem „Goldenen Erdapfel“ ausgezeichnet. Beachtliche 180 Proben werden im Schnitt eingereicht. Dabei wird unterschieden nach „festkochend“ und „vorwiegend festkochend/mehlig“.
© Georg Pomaßl/AMA-Marketing
© Georg Pomaßl/AMA-Marketing
© Georg Pomaßl/AMA-Marketing Damit man sich beim Einkauf auch tatsächlich die besten Erdäpfel nach Hause holt, sollte man auf das AMA-Gütesiegel achten oder beim Direktvermarkter in seiner Umgebung einkaufen.