Die ursprüngliche Herkunft der Pflaume ist schwer nachvollziehbar. Sie dürfte aus dem Kaukasus stammen, es gibt aber auch noch größere Wildpflanzenbestände im sibirischen Altaigebiet. In Griechenland werden Pflaumen seit etwa 2.500 Jahren kultiviert. Durch die Feldzüge Alexander des Großen wurde die Pflanze aus dem Orient nach Europa gebracht. Dort erfreute sie sich allerdings nur sehr geringer Wertschätzung. Vorrangig wurde sie als Arznei gegen Verstopfung verwendet. Unter Kaiser Karl dem Großen wurden Pflaumenbäume dann im ganzen Reich ausgepflanzt. Bis die Pflaume ihren Durchbruch als beliebte Obstsorte feiern konnte, sollten jedoch noch ein paar Jahrhunderte ins Land ziehen. Erst im 18. Jahrhundert kam es zu einem regelrechten Pflaumen-Boom. Heutzutage haben sich ehemalige Ostblockstaaten wie Ungarn, Serbien, Kroatien und Rumänien als wichtige Lieferanten für den europäischen Bedarf etabliert. Den Löwenanteil der Weltproduktion nimmt jedoch China ein. Seit ihrer ersten Kultivierung wurden die Kulturpflaumen immer wieder gekreuzt, so dass im Laufe der Jahrhunderte eine schier unüberschaubare Sorten- und Artenvielfalt entstanden ist.
Pflaume
Die drei bis sechs Zentimeter großen Pflaumen sind rund oder eiförmig und weisen eine deutliche Kernnaht auf. Die Schale ist meist rötlich oder blau bis violett gefärbt, das Fruchtfleisch überwiegend grünlich-gelb bis orange-gelb. Der Begriff Pflaume wird als Oberbegriff für echte Pflaumen, Zwetschken, Mirabellen und Ringlotten benutzt. Bei der Hauszwetschke oder Hauspflaume handelt es sich um die bekannteste Tafelsorte. Im Gegensatz zu den Zwetschken sind die Pflaumen bei uns weniger verbreitet.
Hinweise:
- Mirabellen, auch als gelbe Zwetschken bezeichnet, sind kugelrunde, gelbe Früchte. Wegen ihres hohen Zuckergehaltes und intensiv süßen Geschmacks sowie wegen ihres relativ zur Fruchtgröße hohen Schalenanteils werden Mirabellen gerne zu Spirituosen verarbeitet.
- Die drei bis sieben Zentimeter großen Ringlotten sind kugelig rundlich geformt und haben eine grünliche bis gelbliche Schale mit rötlichem Schimmer. Das Fruchtfleisch ist grünlichweiß, aromatisch und meist süß. Ringlotten sind vor allem in Frankreich und Teilen Deutschlands sehr beliebt.
- In Süddeutschland, Österreich sowie auf dem Balkan haben die Zwetschken eine große Bedeutung.
Heimische Pflaumen sind von Juli bis Oktober erhältlich.
Reife Pflaumen geben bei Fingerdruck leicht nach. Außerdem sollte beim Einkauf darauf geachtet werden, dass die Pflaumen rundum blau gefärbt sind, einen angenehmen Duft verströmen und keine Schimmelstellen aufweisen.
Ungewaschen, sodass ihre schützende weiße Wachsschicht nicht beschädigt wird, welche die Früchte vor dem Austrocken schützt, können sie gekühlt etwa eine Woche gelagert werden. Es ist dabei aber unbedingt darauf zu achten, dass die Pflaumen nicht übereinanderliegen, da sonst Druckstellen entstehen, an denen die Pflaumen schnell zu verderben beginnen können.
Gewaschen, getrocknet und entsteint lassen sie sich ebenso gut einfrieren. Wenn sie vor dem Einfrieren geschnitten angefroren werden, halten sie sich monatelang im Gefrierschrank.
Ringlotten und Mirabellen sind empfindlicher und sollten direkt nach dem Einkauf frisch gegessen werden.
Pflaumen werden meist roh gegessen. Anders als bei den Zwetschken löst sich das Fruchtfleisch schwerer vom Kern. Dennoch finden sie als Marmeladen, Kompott oder als Kuchenbelag ihren Weg in die heimischen Küchen. Auch zu Schwein und Wildgerichten werden Pflaumen gerne gereicht. In der Asiatischen Küche verarbeitet man Pflaumen zu süß-sauren Saucen oder auch zu Wein.
- Pflaumen sind wahre Energiepakete. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen.
- Sie können gezielt gegen Verstopfung verwendet werden, und schützen deshalb insbesondere vor Darmkrebs.
- Dörrpflaumenprodukte senken das Osteoporose-Risiko und bei regelmäßigem Verzehr wirken sie Heißhunger entgegen und beugen auf diese Art und Weise Übergewicht vor.
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