Dirndl

| Obst

Die Kornelkirsche ist in Österreich unter dem Namen Dirndl bekannt. Schon die alten Römer wussten die Dirndlfrucht zu nutzen. Sie legten halbreife Dirndln, wie Oliven, sauer ein.

Dirndl ©Gerald Lechner/LK Niederösterreich

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Anfangs stand für die Menschen aber vor allem die Holzverarbeitung im Mittelpunkt. Der Strauch kann weit über 50 Jahre alt werden, erreicht eine Höhe von vier bis zwölf Meter und zeichnet sich durch sein hartes Holz aus, das sogar im Wasser versinkt. Im 12. Jahrhundert fand die Frucht durch Hildegard von Bingen auch Eingang in die Volksmedizin. Bis heute wird besonders dem Dirndlbrand eine wohltuende Wirkung nach kräftigen Speisen zugesprochen. Die Dirndl ist in Mittel-, Südeuropa sowie Westasien beheimatet. Das Pielachtal – westlich von St. Pölten – hat sich als Genussregion der Dirndlfrucht verschrieben und strebt als Dirndltal eine Verknüpfung der Dirndl mit Fremdenverkehr und Tourismus an.

Trotz ihres kirschenartigen Aussehens gehört die Dirndl zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornus). Die weißgelbe Blüte treibt bereits vor den Blättern im Februar – April aus, sodass eine Blütenfrostgefährdung vorhanden ist. Als erster Bote des Frühlings ist der Dirndlstrauch vor allem für Insekten wichtig.
Die Früchte haben im vollreifen Zustand eine dunkelrot bis sogar schwarze Färbung und einen fruchtig süßen Geschmack.

Ende August kann die Ernte der tiefroten bis schwarzen Steinfrüchte beginnen.

Erst wenn die Kornelkirschen beinahe überreif sind, haben sie ihr charakteristisches Aroma voll ausgebildet. Im reifen Zustand sind sie 1-3cm lang, haben eine intensive rot bis sogar schwarze Färbung. Außerdem lassen sie sich zu diesem Zeitpunkt leichter ernten und von entsteinen. Noch nicht ganz reife Früchte können bei Zimmertemperatur etwa zwei Tage lang nachreifen.

Zur Erntezeit spannt man feinmaschige Netze oder Decken unter die Sträucher, damit die arbeitsintensive Ernte erleichtert wird. Sechs Wochen lang heißt es, die Früchte vorsichtig von den Ästen zu schütteln und vom Boden aufzulesen. Handarbeit, die sich bezahlt macht.

Kühl gelagert halten sich frische Dirndln nur sehr kurze Zeit, werden sie getrocknet oder eingelegt gelagert, hat man länger Freude an ihnen.

Die saftig-säuerlichen Dirndln mit ihrem intensiven Aroma gelten als wahre Universaltalente.
Besonders mit säurearmen Früchten wie Birnen, Äpfel oder Holunder lassen sich Dirndln optimal kombinieren. Süßsauer eingelegt passen sie auch zu Wildgerichten. Doch vor allem typische Dirndlprodukte wie Marmeladen, Säfte, Liköre und Edelbrände erfreuen sich großer Beliebtheit. Aus den noch unreifen orangenen Früchten lassen sich so genannte „falsche Oliven“ herstellen. Eingelegt in Salzwasser und mit Lorbeerblättern sowie Fenchelsamen verfeinert, verlieren die Dirndl ihre Bitterstoffe und erinnern auf diese Art zubereitet an Oliven.

Dirndln bringen nicht nur den gewissen Pepp in die Herbstküche. Das Wildobst konnte sich auch in der Volksmedizin gegen die unterschiedlichsten Leiden einen Namen machen. So gilt die rote ovale Frucht nicht nur als wahre Vitamin C-Bombe. Reichlich Kalium, B-Vitamine, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen machen die alte Wildobstsorte zu einem wahren Wundermittel gegen Gicht und für so manches Magenleiden. Sie beugt Arteriosklerose vor, schützt vor Hautalterungen oder auch dem Grauen Star.

Finn empfiehlt:

Rohe Kornelkirschen lassen sich nur schwer entkernen. Deshalb ist es besser die Früchte mit den Kernen zu kochen und erst dann zu versuchen, das Fruchtfleisch abzutrennen.

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