Buche

Die Buche mag feuchtes, kühles Klima. Im Frühjahr hat sie spitze Knospen, bis sie endlich die neuen Blätter herausschiebt und die Knospenhülle abfällt.

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Die Buche mag feuchtes, kühles Klima. Im Frühjahr hat sie spitze Knospen, bis sie endlich die neuen Blätter herausschiebt und die Knospenhülle abfällt. Es gibt keine zarteren Frühlingsblätter als die der Buche. Die Blätter sind sehr dicht, dadurch fällt sehr wenig Licht auf den Boden.

Dieser Schatten ist für die Buche sehr wichtig, weil sie keine dicke, schützende Rindenschicht hat. Deshalb muss sie sich durch das Blätterdach vor Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen schützen. Sie ist ein Flachwurzler. Die jungen Buchenbäume können sehr gut mit diesem Dämmerlicht aufwachsen. Junge Eichen-, Fichten- oder Ahornbäume hingegen nicht. Schon im frühen Mittelalter gehörten Buchen und Eichen zu den fruchtbaren Bäumen.

Der botanische Name „Fagus“ leitet sich vom griechischen Wort für Essen ab. Wahrscheinlich war damit das Verfüttern von Bucheckern für Tiere, besonders aber für Schweine gemeint. Sie wurden in den Wald getrieben, der Hirte schlug die  Früchte von den Buchen und die Schweine fielen auf die Bucheckern her. Dieses Fleisch war ein besonders guter Speck. Die Asche des Buchenholzes ließ man mit Wasser über Nacht stehen, am nächsten Tag wurde sie abgeseiht und als Lauge für Fußböden, zum Reinigen sowie zur Seifenherstellung verwendet.

Als Heilmittel wirkt sie entzündungshemmend und desinfizierend. Deshalb mischte man sie früher mit Johanniskrautöl zu einer Paste zur Wundheilung und als kühlende Auflage bei Geschwüren. Die übrige Asche wurde als Dünger auf die Felder gestreut. Das Holz der Buche findet auch heute noch vielseitig Verwendung.

Die Bucheckern sollen vor ihrer Verwendung geröstet werden, dadurch wird das in der Hülle enthaltene Fagin zerstört. Es könnte Übelkeit und Kopfschmerzen verursachen. Im Herbst wurde aus den Bucheckern Speiseöl gemacht. Dies lohnte sich, denn Bucheckern sind sehr ölhältig und so konnte man aus einem Kilogramm Bucheckern fast einen halben Liter Öl gewinnen. Der übrige Ölkuchen wurde an die Tiere verfüttert und so hieß es, dass eine reichliche Bucheckern­ernte einen langen, harten Winter bringe.

Auch die jungen, frischen, zarten Buchenblätter können dem Salat oder Gemüse beigemengt oder als Likör angesetzt werden. Dazu ein Glas bis zu zwei Drittel mit frischen, jungen Buchenblättern füllen und den Rest am besten mit einem Birnenschnaps auffüllen. Das Ganze zwei bis drei Wochen zimmerwarm stehen lassen, öfters schütteln und danach abseihen. Einen Liter Wasser mit 400 g Zucker unter ständigem Rühren aufkochen, bis ein Sirup entsteht, diesen mit dem Buchenansatz vermischen und in dunkle Flaschen füllen. Den Buchenlikör vier bis sechs Monate im Keller ziehen lassen.

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