Alles Ei
Wissen von der Henne bis zum Eierkuchen
Eier als Frühstücksomelette, im Striezel oder in der Pasta. Einfach überall findet man dieses Multitalent. Doch wie entsteht ein Ei, wieso gibt es bunte, große und kleine, worauf kann man beim Einkauf achten und wie erkenne ich Eier aus Österreich? All das erfährst du hier!
Jeden Tag ein Ei und manchmal auch gleich zwei
Eier sind irgendwie wie die Lieblingsjeans in der Küche – sie passen einfach immer: Ob zum Frühstück, beim Backen, pur als Eierspeis oder versteckt als Geheimzutat im Lieblingsgericht: Ohne Ei geht’s fast nicht! In Österreich isst jede:r im Schnitt rund 250 Eier im Jahr – das sind etwa 2,3 Milliarden Stück, die auf Tellern, in Pfannen und in Kuchenformen landen.
Aber wer sorgt eigentlich dafür, dass du dein Frühstücksei frisch und aus der Region genießen kannst? In Niederösterreich gibt es über 530 Legehennenbetriebe, wo unsere Bäuerinnen und Bauern Tag für Tag dafür sorgen, dass die Eier kontrolliert, gekennzeichnet, verpackt und ausgeliefert werden, damit sie uns EI-nfach glücklich machen. Und das geschieht natürlich alles mit viel Know-how und Liebe zum Tier.
Wie viele Eier legt ein Huhn?
Sobald ein Huhn alt genug ist, geht’s los: ein Ei pro Tag – meistens jedenfalls. Circa einmal pro Woche macht es Pause. Wenn die Henne älter wird, legt sie zwar weniger, dafür aber größere Eier.
Von klein bis groß
Nicht jedes Ei ist gleich – und das ist gut so. Damit man Hühnereier besser unterscheiden kann, werden sie nach Gewichtsklassen eingeteilt: von S (unter 53 g) bis XL (über 73 g). Dabei verrät die Größe nicht nur etwas über das Ei, sondern auch ein bisschen über das Huhn dahinter.
Junghennen starten ihre Legekarriere mit kleineren Eiern – ganz so, wie man es von Anfängern erwarten würde. Mit zunehmendem Alter wachsen die Tiere, und auch ihre Eier werden größer. Größe und Gewicht hängen also direkt mit Alter und Statur der Henne zusammen.
Doch was sind die beliebtesten Eiergrößen? Im Handel greifen die meisten zu den mittleren Größen M und L. Sie gelten als ideal: nicht zu klein fürs Frühstücksei, nicht zu groß fürs Backen – einfach goldrichtig für den Alltag.
© canva Eifarbe: mehr Schein als Sein
Weiße Eier und braune Eier sind der Klassiker, die kennt jeder. Aber wusstest du, dass es noch weit mehr bunte Eier git? Die Farbpalette der Hühnereier reicht von zarten Gelb- und Rosétönen bis hin zu tiefem Schokobraun. Ja, sogar grünliche, türkise oder olivfarbene Hühnereier gibt es – die Farbpalette ist bunter, als man denkt! Doch woran liegt das? Abgesehen von der Osterzeit, wo der Osterhase bei den bunten Farben mitmischt, wird die Eifarbe ausschließlich durch die Rasse des Huhns bestimmt. Je nachdem, wie das Ohr der Henne gefärbt ist, so wird auch das Ei dieser Henne erstrahlen. Hühner mit weißen Ohrscheiben legen weiße Eier, Hühner mit roten Ohrscheiben legen braune.
Aber ganz egal, welche Farbe – geschmacklich und nährstoffmäßig gibt's keinen Unterschied: Die Farbe ist reine Kosmetik. Das Futter spielt also dabei keine Rolle. Genauso wenig lässt die Eifarbe auf die Inhaltsstoffe schließen - olivgrün schmeckt nicht nach Oliven, Schokobraun zerschmilzt nicht schokoladig auf der Zunge und spinatgrün macht nicht stark, wie Popeye. Kurz gesagt: Die Farbe verrät weder, wie gut es schmeckt, noch, was drinsteckt.
Das steckt in jedem Hühnerei
Klein, aber oho – das trifft beim Ei voll zu. In jedem Hühnerei steckt geballte Power:
- Hochwertiges Protein für Muskeln und Zellen
- Etwas Fett (vor allem im Eigelb)
- Wenig Kohlenhydrate
- Vitamine A, B, D, E und K (Der Vitamingehalt ist sehr hoch und deckt mehr als ein Drittel des täglichen Bedarfs an Vitamin D und Vitamin B12)
- Mineralstoffe Kalzium, Phosphor, Eisen, Natrium und Kalium
- Cholesterin
Früher hatten Eier einen schlechten Ruf, weil ihr Cholesteringehalt angeblich den Blutspiegel in die Höhe treiben und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen könnte. Heute weiß man: Für die meisten gesunde Menschen ist das kein Problem. Der Körper reguliert den Cholesterinspiegel selbst – er produziert einfach weniger, wenn du mehr mit der Nahrung aufnimmst. Cholesterin brauchst du für Hormone, Vitamin D, Gallensäuren sowie für Zellwände und Nervengewebe.
Ein bis zwei Eier täglich sind bei einer ausgewogenen Ernährung also kein Problem, sondern ein cleverer Nährstofflieferant.
So erkennst du frische Eier
- 🥚 Schwimmtest: Lege das Ei in ein Glas Wasser. Sinkt es, ist es frisch. Steht es am senkrecht Boden, ist es älter. Schwimmt es oben, ist es alt.
- 👂 Schütteltest: Kein Geräusch = frisch. Gluckert's, ist die Luftkammer schon größer. (Achtung! Sanft schütteln, sonst gibt es eine Eierspeis im Ei!)
- 🍳 Schälprobe: Wenn sich das Ei schwer schälen lässt, ist es ganz frisch – also nicht ärgern, sondern das perfekte Frühstücksei genießen!
Herkunft & Kennzeichnung
Wenn du beim Einkaufen Eier mit dem AMA-Gütesiegel siehst, kannst du dir sicher sein: Die kommen aus Österreich und werden besonders klimafreundlich produziert.
Wusstest du, dass Österreich das erste Land der EU war, das die konventionelle Käfighaltung für Legehennen komplett verboten hat? Das ist mittlerweile Standard – und darauf darf man ruhig ein bisserl stolz sein.
Trotzdem gibt's noch Nachholbedarf – nämlich bei verarbeiteten Eiprodukten wie Pulver-Ei, Fertigmischungen oder in der Gastronomie. Da steht oft nicht drauf, woher das Ei kommt. Solange die Kennzeichnung nicht verpflichtend ist, bleibt das für Konsument:innen leider unsichtbar.
Beim Frischei kannst du dagegen mit einem Blick auf die Verpackung gleich erkennen, ob es aus Österreich stammt. Schau einfach auf die rot-weiß-rote Herkunftsangabe – dann bist du auf der sicheren Seite.
© die lechnerei Seit Juli 2023 gilt in Österreich: Kantinen und Großküchen müssen angeben, woher die verwendeten Eier stammen. Das betrifft etwa Betriebskantinen, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Pflegeheime und Kasernen.
Auf dem Menü oder an gut sichtbarer Stelle steht dann zum Beispiel: "Eier: Herkunft Österreich" oder "Eier: Herkunft EU"
Aber: In Gasthäusern, Restaurants und Cafés ist diese Kennzeichnung nicht verpflichtend. Wer dort also wissen will, woher die Eier im Kaiserschmarrn kommen, muss nachfragen. Wenn Betriebe freiwillig"Eier aus Österreich" angeben, müssen sie das allerdings nachweisen können.
Was ist das AMA-Gütesiegel?
Das AMA-Gütesiegel steht für Lebensmittel mit besonders hoher Qualität und klar nachvollziehbarer Herkunft. Es ist auch staatlich anerkannt! Die Produkte, welche mit dem AMA-Gütesiegel gekennzeichnet sind, werden mehrfach kontrolliert und erfüllen strengere Anforderungen als gesetzlich vorgeschrieben. So bietet das Gütesiegel Konsument:innen eine wertvolle Orientierung beim Einkaufen.
Was die Zahlen am Ei aussagen
Die Ziffer auf dem Ei ist keine Lottozahl: Sie verrät dir, aus welchem Haltungssystem das Ei stammt. Denn je nach Haltungsform – ob Boden-, Freiland- oder Biohaltung – bekommt jedes Ei seine eigene Kennzahl, die direkt aufgedruckt ist.
Ökologische Erzeugung „0“ bedeutet, dass die Eier aus biologischer Legehennenhaltung stammen. Die Hennen haben Zugang zu einem Auslauf, erhalten t Futter aus ökologischem Anbau und haben mehr Platz im Stall zur Verfügung
Freilandhaltung „1“ sagt aus, dass den Tieren neben dem Stall auch ein Auslauf zur Verfügung steht.
Bodenhaltung „2“ weist darauf hin, dass die Tiere im Stall gehalten werden.
Ausgestaltete Käfighaltung „3“ ist in Österreich verboten.