Einkaufen mit Köpfchen
Können wir beim Einkaufen die Welt retten?
Stell dir vor, du hast 20 Euro und sollst dir im Supermarkt etwas zum Essen kaufen. Machst du dir vorher Gedanken, was du kaufen willst oder nimmst du einfach das, worauf du gerade Lust hast? Hier einige Dinge, die du bedenken kannst, um die Welt ein klein wenig nachhaltiger zu machen.
© Gina Sanders/stock.adobe.com Wir stehen vor vollen Regalen und kaufen dann meistens viel zu viel ein. Das ist nicht nur für unsere Geldbörse schlecht, sondern auch für die Umwelt. So werden in Österreich Jahr für Jahr 900.000 Tonnen Lebensmittel einfach weggeworfen. Das ist eine unvorstellbare Menge. Oft landen dabei wertvolle Produkte im Müll und das nur, weil das Mindeshaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Was ist eigentlich das Mindesthaltbarkeitsdatum?
Viele Menschen glauben, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum das Wegwerfdatum ist. Dabei wird mit diesem Datum lediglich garantiert, dass sich bis dahin Geschmack und Geruch des Produktes nicht verändern.
Lebensmittel sind meist viel länger haltbar. Zumindest dann, wenn das Produkt ungeöffnet und richtig gelagert ist. Sieht das Produkt noch gut aus, riecht und schmeckt es auch gut, dann ist es nicht verdorben und kann gegessen werden. Joghurt ist zum Beispiel bis zu sechs Monate länger haltbar. Unfassbar, oder? Deshalb ist es auch wichtig, die Lebensmittel richtig zu lagern.
Wer richtig lagert, wirft weniger weg!
Fleisch, Fisch und Wurstwaren gehören immer in das kühlste Fach im Kühlschrank. Wenn du es nicht bald verbrauchst, dann friere es ein.
Hier gibt's Informationen zur richtigen Ordnung im Kühlschrank!
Stell die Lebensmittel mit kürzerem Ablaufdatum immer griffbereit nach vorne.
Hier findest du Rezepte für die Resteküche!
Zwiebel, Knoblauch und Erdäpfel können bei Zimmertemperatur, aber dunkel, gelagert werden. Lagere Äpfel bei Zimmertemperatur, allerdings am besten getrennt von anderem Obst und Gemüse.
Hier findest du eine Übersicht zur richtigen Lagerung von Obst.
Und noch mehr Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfall gibt's hier!
© monticellllo/stock.adobe.com Tipps zur Resteverwertung
Kleine Gesten mit großer Wirkung
„Ich kann doch nicht die Welt retten, da kann ich gleich alles kaufen, was ich will.“ Diesen Satz hört man oft, aber stimmt er auch? Nein, denn Konsumentinnen und Konsumenten haben viel mehr Einfluss, als man denkt!
Ein Beispiel aus dem Alltag
In einer Schulklasse hat ein Mädchen einmal eine großartige Frage gestellt. Es wurde über Lebensmittel aus Österreich gesprochen und dass man eher keine Produkte vom anderen Ende der Welt kaufen sollte. Das Mädchen meinte: „Jetzt sind sie ja schon da. Da ist es auch nicht nachhaltig, wenn sie niemand kauft und die Lebensmittel dann weggeworfen werden.“ Das stimmt natürlich. Allerdings werden die Supermärkte so lange Produkte aus dem Ausland zum Kauf anbieten, solange es genügend Kundinnen und Kunden dafür gibt. Kann ich das verhindern? Auf jeden Fall – es kommt auf jede und jeden Einzelnen von uns an!
Tricks der Supermärkte durchschauen
Supermärkte haben viele Tricks auf Lager, um uns zum Einkaufen zu verführen. Schon beim Eingang geht’s los: Die Einkaufswägen sind groß, damit wir möglichst viel einladen können. Im Supermarkt werden all unsere Sinne angesprochen. Durch leise Musik und Lichteffekte fühlen wir uns wohl. Es duftet nach frischem Gebäck und schon bekommen wir Appetit. Überall stehen Aufsteller mit Angeboten und die teuersten Produkte stehen immer auf Augenhöhe. Die Zone vor der Kassa ist dann eine Welt für sich. Nicht umsonst wird sie auch Quengelzone genannt. Viele teure Süßigkeiten und Spielsachen warten darauf, gekauft zu werden. Kurz vor der Kassa kauft man dann oft noch etwas ein, das man gar nicht braucht.
© pixabay Warum auf Herkunft achten?
In Österreich werden landwirtschaftliche Betriebe streng kontrolliert, damit nur Lebensmittel von höchster Qualität auf deinem Teller landen. Unsere Bäuerinnen und Bauern halten sich an strenge Vorschriften, um gesunde und frische Produkte zu liefern.
Obst und Gemüse dürfen in Ruhe reifen, bis sie ihren vollen Geschmack entfalten. Das merkst du sofort – heimische Erdbeeren, Äpfel oder Paradeiser schmecken viel intensiver als solche, die unreif geerntet und um die halbe Welt transportiert werden.
Außerdem haben regionale Produkte einen weiteren großen Vorteil: Sie müssen nicht weit reisen, um in den Supermarkt oder auf den Bauernmarkt zu kommen. Das spart Energie, reduziert Abgase und schont unsere Umwelt. Also: Wer heimische Lebensmittel kauft, tut nicht nur sich selbst, sondern auch der Natur etwas Gutes!
Tipps für den richtigen Einkauf
- Wirf vor dem Einkauf noch einen Blick in den Kühlschrank
- Geh niemals hungrig einkaufen
- Schreib dir einen Einkaufszettel
- Kauf nur, was du brauchst
- Lass dich nicht von Angeboten verleiten
- Nimm dir einen Korb oder eine Tasche mit
- Kaufe regionale und saisonale Lebensmittel, das ist auch gut für unsere Umwelt
- Achte auf die Gütesiegel – welche es in Österreich gibt, findest du hier
Artikel erschienen in Die Landwirtschaft Junior (Jänner 2025);
Autorin: Christina Scharinger, Seminarbäuerin