
So geht klimafreundliche Ernährung
Mit diesen Lebensmittel-Einkaufstipps zum Klimaschoner
Klimaschutz ist in aller Munde. Viele machen sich Gedanken, wie sie ihren Lebensstil anpassen können, damit er klimaschonend wird. Ein Lebensbereich, der sich einfach und auch schnell auf klimafreundlich umstellen lässt, ist die Ernährung. Dabei muss man nur zwei Schlagworte berücksichtigen: Regional & Saisonal! Hier erfährst du, auf was du beim Einkauf achten kannst und welche Auswirkung dein geändertes Einkaufsverhalten hat. Leiste gemeinsam mit unseren Bäuerinnen und Bauern einen positiven Beitrag für unser Klima!
Bewusste Ernährung für gesundes Klima
Der Klima-Fußabdruck von Lebensmitteln spielt eine immer größere Rolle im Bewusstsein der Konsument:innen. Will man etwas für Klima und Umwelt tun, wird kurzerhand die Ernährung umgestellt. Der Schutz der Umwelt, die Auswirkungen der Ernährung auf den Klimawandel, die nachhaltigere Herkunft des Essens und der Schutz der Ozeane sind laut Umfragen die Hauptgründe für die Veränderung des Ernährungsstils.
Woher kommen unsere gekauften Lebensmittel?
Bevor man allerdings von heute auf morgen den Ernährungsstil von fleischigem Rib-Eye-Steak auf vegane Avocado-Chia-Bowl umstellt, sollte man sich bewusstwerden, woher die Lebensmittel kommen, mit denen man Speis, Kühlschrank und Bauch füllt. Wie werden sie produziert und wie viele Kilometer haben sie schon hinter sich, bevor sie auf unsere Teller kommen? Durch bewussten Konsum und den Kauf regionaler Produkte kann so vieles erreicht werden, neben der Einsparung von Transportkilometer und Emissionen. Es können Arbeitsplätze geschaffen, die Lebensqualität aller verbessert und die heimische Versorgung gesichert werden indem wir den Selbstversorgungsgrad anheben. Klingt großartig, ist großartig!
Direktvermarktung als Win-Win-Situation
Ein hervorragendes Beispiel für die Förderung der regionalen Landwirtschaft ist die Direktvermarktung. Über 8.500 bäuerliche Betriebe in Niederösterreich setzen auf verschiedene Verkaufskanäle, um ihre Produkte direkt an die Konsument:innen zu bringen. Das schafft eine Win-Win-Situation: sichere Lebensmittel für die Kund:innen, gesteigerte Wertschöpfung für die Region und eine verbesserte Lebensqualität für die Bewohner:innen. In unserem online Genuss-Guide findest du neben Direktvermarktern auch Top Heurigen, Bauernläden und Märkte.
Einkaufstipps und Handlungsempfehlungen
Indem wir beispielsweise auf saisonale Freilandproduktion setzen - anstelle von importierten Gewächshauskulturen - und selbst den Kochlöffel schwingen, anstatt Convenience-Produkte zusammenzurühren, können wir CO2 einsparen. Qualität vor Quantität ist das Motto der Stunde.
Aber damit nicht genug, wir haben natürlich noch mehr Tipps für deinen klimafreundlichen Konsum! Der wöchentliche Großeinkauf ist eine gute Alternative zu den wiederholten Mini-Einkäufen (Stichwort: Transportweg). Auch dankt es die Umwelt, wenn man Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt. Im Geschäft selbst sollte auf saisonale und regionale Produkte gesetzt werden, da der Transport von Waren oft mit Treibhausgasemissionen verbunden ist, insbesondere, wenn Produkte über weite Strecken importiert werden. Sind die Lebensmittel nach dem Einkauf dann bei dir zu Hause angelangt, achte auf die richtige Lagerung um Lebensmittelabfall zu vermeiden!
Finn empfiehlt
Hast du ein Produkt in deinem Vorrat übersehen und jetzt hat es das empfohlene Haltbarkeitsdatum überschritten? Kein Grund, es gleich in den Müll zu werfen, denn Lebensmittel können auch nach Ablauf des Datums genießbar sein. Prüfe deshalb zuerst mit deinen Sinnen, ob man es noch essen kann. Du wirst überrascht sein, wie lange sich manche Produkte halten!
Aber Achtung bei Fleisch und Fisch! Da solltest du das aufgedruckte Mindesthaltbarkeitsdatum beachten.
Nicht nur die inneren Werte zählen
Auch Verpackungen haben eine signifikante Auswirkung auf den Klima- und Umweltschutz, insbesondere bei der Herstellung und Entsorgung. Einwegverpackungen, vorallem solche aus Kunststoff, erfordern große Mengen an Energie und Ressourcen während des Herstellungsprozesses. Die Gewinnung von Rohstoffen wie Erdöl für die Kunststoffherstellung und die Emission von Treibhausgasen bei der Produktion tragen zur Umweltverschmutzung und zum Klimawandel bei.
Eine klimafreundliche Alternative sind Mehrwegverpackungen, die wiederverwendet werden können. Beispiele hierfür sind Glasflaschen, Mehrwegplastikbehälter oder Stofftaschen. Darüber hinaus gibt es alternative Materialien für Verpackungen, die umweltfreundlicher sind. Biologisch abbaubare oder kompostierbare Materialien, wie zum Beispiel Bio-Kunststoffe auf Pflanzenbasis, können eine nachhaltigere Option sein.


Gütesiegel als Unterstützung beim Einkauf
Du bist jetzt schon damit überfordert, auf was du alles beim Einkauf achten solltest, wenn du vor den vollgefüllten Supermarktregalen stehst? Keine Sorge, es gibt da eine Hilfestellung! Jetzt kommen die Gütesiegel ins Spiel. Sie helfen dir, die besten Produkte auszuwählen. Staatlich geprüfte Siegel, wie das AMA-Gütesiegel, AMA-Biosiegel und AMA-Genussregionen-Siegel sowie das Qualitätsprogramm Gutes vom Bauernhof spielen zum Beispiel eine wichtige Rolle bei der Garantie heimischer Qualität und des Tierwohls. Diese Siegel stellen sicher, dass die am meisten im Produkt vorkommenden Rohstoffe aus Österreich stammen und auch die Be- und Verarbeitung im Inland erfolgt.
Die Richtlinien dieser Siegel umfassen verschiedene Bereiche, wie z.B. die artgerechte Tierhaltung, den Verzicht auf Gentechnik und natürlich auch die Verwendung von regionalen Rohstoffen. Die Kontrolle der Erfüllung der strengen Richtlinien und der am Qualitätsprogramm teilnehmenden Betriebe erfolgt durch eine unabhängige Kontrollstelle. Sie übernehmen sozusagen den Lebensmittel-Check für dich und du brauchst beim Einkauf nur noch auf das Gütesiegel achten!

Was ist das Genusstauglichkeitszeichen?
Das Länderkürzel vom Genusstauglichkeitszeichen sagt nichts darüber aus, aus welchem Land die Inhaltsstoffe des Produkts kommen. Es bestätigt lediglich, dass das Lebensmittel für den menschlichen Verzehr freigegeben wurde.
Was im Kleinen geht, geht auch im Großen
Beim Konsum außer Haus ist Vorsicht geboten, da die Herkunft häufig nicht ersichtlich ist und deshalb auch kostengünstigere Produkte aus dem Ausland zum Einsatz kommen können. Aus diesem Grund setzt sich die Landwirtschaftskammer Niederösterreich für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von verarbeiteten Lebensmitteln ein. Gut zu Wissen und Ja zu Nah sind zwei großartige Projekte:
Gut zu Wissen
www.gutzuwissen.co.at
An der Initiative Gut zu Wissen können Großküchen freiwillig teilnehmen. Sie verpflichten sich dann, die Herkunft von Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte anzugeben.

Ja zu Nah
www.jazunah.at
Ja zu Nah ist eine Kooperation, die Großküchen direkt mit heimischen Landwirt:innen vernetzt und so den Einkauf bzw. Verkauf erleichtert, ganz saisonal und regional.
Was heißt das nun?
Ein bewusster und klimafreundlicher Konsum ist entscheidend, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken und die heimische Landwirtschaft zu unterstützen. Durch die Wahl von regionalen, saisonalen und nachhaltigen Produkten können wir einen positiven Beitrag leisten und gleichzeitig unseren eigenen Lebensstil nachhaltiger gestalten.