
Lebensmittelabfall vermeiden
Weniger wegwerfen durch bewussten Einkauf
Wie vermeide ich Lebensmittelabfälle? Täglich landen erhebliche Mengen an Essen im Müll. Und das, obwohl vieles noch gegessen werden könnte. Schon beim Einkauf selbst lässt sich der eine oder andere Lebensmittelabfall vermeiden. Denn brauche ich tatsächlich die Großpackung, nur weil sie im Angebot ist, oder nehme ich vielleicht doch - so wie anfangs gedacht - das Einzelstück? Oft landet ein Großteil der Aktionsware ungegessen im Müll.

Eigene Sinne nutzen
Wenn es darum geht, ob Joghurt, Nudeln oder Co. noch gegessen werden können, fällt der erste Kontrollblick automatisch auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Forschend rattert der Blick über die Verpackung, bis man es gefunden hat. Danach packt man erleichtert Löffel und Gabel aus oder das Essen landet im Abfall.
Viele Produkte sind allerdings auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar. Sorgfältiges Schauen, Riechen und Schmecken bringt hier oft mehr. Mit unseren Sinnen können wir ganz leicht überprüfen, ob das eine oder andere Produkt auch noch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums genossen werden kann.
Verbrauchsdatum einhalten
Anders sieht es aus, wenn es sich um ein Verbrauchsdatum handelt. Hier ist nämlich Vorsicht angesagt! Das Verbrauchsdatum kommt bei leicht verderblichen Lebensmitteln zum Einsatz. Es bedeutet, dass die Ware eine nur sehr beschränkte Lagerfähigkeit aufweist und bis zu diesem Datum verbraucht werden soll. Nach Ablauf des Verbrauchsdatums sollte das Lebensmittel nicht mehr verzehrt werden, da es gesundheitsschädlich sein kann. Deshalb ist es wichtig, das Verbrauchsdatum einzuhalten!
20 Kilo landen bei jedem im Müll
In Österreich werden pro Jahr rund 166.000 Tonnen original-verpackte und angebrochene Lebensmittel weggeworfen. Dies entspricht dem Verbrauch an Lebensmitteln der Einwohner von ganz Graz in einem Jahr. Jede einzelne Österreicherin und jeder einzelne Österreicher wirft jährlich bis zu 20 kg Lebensmittel in den Müll.
Kühlschrank optimal einräumen
Schon alleine mit der richtigen Lagerung lassen sich viele Lebensmittelabfälle vermeiden. So sollten Käse, zubereitete Lebensmittel und Geräuchertes einen Platz im obersten Fach des Kühlschranks bekommen. Im mittleren Kühlschrankfach sollten Milchprodukte aufbewahrt werden. Leicht Verderbliches wie Fleisch, Fisch, Geflügel, Wurstwaren und angebrochene Packungen erhalten im unteren Fach - oberhalb der Gemüselade - ihren Ehrenplatz. Die Kühlschranktür lässt sich optimal für Eier, Butter, Milch, Saucen, Tuben, Marmeladen und Getränke nutzen. Das Gemüsefach befindet sich ganz unten und ist, wie der Name schon sagt, für Gemüse und Obst reserviert.
So hält sich Gebäck lange frisch
Gebäck lässt sich am besten in der Brotdose oder in einem Brotsack lagern. Brotkrümel im Brotkasten fördern die Schimmelbildung und sollten daher immer entfernt werden. Die Brotdose regelmäßig mit Essigwasser reinigen. Bei feuchtwarmem Wetter sollte man Brot besser im Kühlschrank aufbewahren. Einzelne Brotscheiben aber auch anderes Gebäck lassen sich problemlos einfrieren und je nach Bedarf kurzfristig auftauen.


Damit die Milch nicht sauer wird
Alle Milchsorten sollten nach dem Öffnen innerhalb von drei bis vier Tagen aufgebraucht werden. Auch H-Milch gehört nach dem Öffnen in den Kühlschrank. Milch und Milchprodukte immer gut verschließen, da sie leicht Fremdgerüche annehmen. Angebrochene Packungen von Sauermilchprodukten zügig aufbrauchen.
Frischkäse immer kühl lagern. Käse zwei Stunden vor dem Verzehr bei Raumtemperatur das Aroma entfalten lassen. Weich- und Frischkäse immer in der Originalverpackung lagern – Schnittfläche mit Folie abdecken. Schnitt- und Hartkäse in atmungsaktive Frischhaltefolie wickeln. Schimmelkäse in Alufolie wickeln oder in der Originalverpackung lagern. Käse jeden zweiten Tag wenden, das bietet Schutz vor einseitiger Austrocknung.
Obst bei richtiger Lagerung länger genießen
Damit du Obst frisch und köstlich genießen kannst, muss es richtig gelagert werden. Während das Kernobst (Apfel, Birne) und das Schalenobst (Walnuss) sowohl bei Zimmertemperatur als auch in der kühlen Speis bzw. dem Keller gelagert werden können, müssen Beerenobst und Steinobst in den Kühlschrank. Heidelbeeren und Weintrauben halten hier etwas länger, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Marille, Pfirsich und Ribisel hingegen nur wenige Stunden ohne Qualitätsverlust.
Beeren- und Steinobst ist sehr empfindlich und kann deshalb maximal einige Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden. Es lässt schnell Saft und beginnt dann zu schimmeln: Im Sommer kommen dann auch noch die Obstfliegen hinzu. Deshalb: Frisch genießen oder sofort verarbeiten bzw. tiefkühlen. Dazu die Beeren einfach in der Gefrierlade im Tiefkühler verteilen und "vorfrieren", damit sie beim Aufbewahren in größeren Behältnissen nicht zusammenkleben.
Die Walnuss kann zwar bei Zimmertemperatur gelagert werden, aber besser sind dennoch kühle Räume, da sonst das Fett ranzig wird.
Möglichst langer Fleischgenuss?
Einfach verpacktes Fleisch von der Fleisch- und Wursttheke sollte man nach dem Kauf zu Hause auspacken und in einem geschlossenen Gefäß aufbewahren. Vakuumverpacktes Fleisch wird am besten in der Verpackung gelagert und kann zirka eine halbe Stunde vor der Verwendung geöffnet werden.
Resteküche: Leckere Gerichte statt Biotonne
Viele Speisereste lassen sich auch ganz leicht zu köstlichen Gerichten verarbeiten. Wie wär's zum Beispiel mit einer leckeren Brotsuppe oder einem süßen Kipferlauflauf? Doch nicht nur wenn man zu viel Gebäck gekauft hat, gibt es passende Rezepte. Auch wenn zu viele Erdäpfel gekocht wurden, gibt es Lösungen, die am Mülleimer vorbeiführen. Erdäpfelstangen oder ein Auflauf lassen die tollen Knollen in neuem Licht erstrahlen.
Aber auch Fleischtiger kommen bei der Resteküche auf ihre Kosten, ohne den Mülleimer strapazieren zu müssen. Hat man zu viel Wurst oder Fleisch im Kühlschrank, lassen sich köstliche Salate zaubern. Aber auch Aufstriche, Aufläufe oder Fleischknödel machen die Reste zum Highlight auf dem Teller.