Glyphosat

Was es mit dem Glyphosat und der Landwirtschaft auf sich hat, erfährst du hier!

Schiefertafel mit der chemischen Formel von Glyphosat © Zerber/stock.adobe.com

Warum nach wie vor Glyphosat in der Landwirtschaft verwendet wird

Böden sind die Grundlage unserer Lebensmittelproduktion und auch die Grundlage der Landwirtschaft. Deshalb ist es das Ziel jedes Bauern und jeder Bäuerin, die Böden möglichst gut zu schützen und zu erhalten. Die Bekämpfung von Unkräutern ist einer der Hauptgründe für die Bodenbearbeitung. Mit der Intensivierung der Bodenbearbeitung steigt allerdings auch die Gefahr für Erosion und Humusabbau, was letztlich zur Verschlechterung der Bodenfruchtbarkeit führt. Deshalb setzen viele Betriebe aus gutem Grund verstärkt auf Anbausysteme mit reduzierter Bodenbearbeitung wie Mulchsaat oder Direktsaat. Aber bei weniger Bodenbearbeitung, haben die Unkräuter leichtes Spiel! Zur Unterdrückung der Unkräuter verbleibt dann als einzige Möglichkeit oft Glyphosat. Ein Verbot würde daher wieder „Ein Zurück zur Intensivierung“ der Bodenbearbeitung samt den negativen Effekten mit sich bringen.

Finn erklärt

Ziel der Landwirtschaft - also unserer Landwirt:innen - ist es, die Böden möglichst gut zu schützen und zu erhalten. Sie sind ja die Grundlage ihrer Produktion.

Belastet Glyphosat unsere Lebensmittel?

Glyphosat ist in der in Österreich zulässigen Form der Anwendung sowohl für Mensch, Tier als auch die Umwelt unbedenklich. Die direkte Behandlung von Kulturpflanzen ist in Europa nicht zulässig. Das heißt, in Österreich kommen die angebauten Kulturen, unsere Lebens- und Futtermittel, nie mit Glyphosat in Kontakt. In vielen Ländern ist das aber nicht so!

2023 wurde die Wirkstoffzulassung für Glyphosat um 10 Jahre verlängert. Die Entscheidung der EU-Kommission stützt sich auf die positive Bewertung durch die unabhängigen Behörden EFSA* und ECHA*. Bei heimischen Lebensmitteln ist die Gefahr von Glyphosatrückständen nicht gegeben, da unsere Kulturpflanzen im Vergleich zu ausländischen Produkten nicht mit Glyphosat in Kontakt kommen. Dazu führte die Landwirtschaftskammer Niederösterreich einen Regionalitätscheck mit Haferflocken durch.

Hintergründe der EU-Entscheidung

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Jahr 2023 die Auswirkungen des Herbizidwirkstoffs Glyphosat unter die Lupe genommen. Für die Bewertung der Wiederzulassung wurden 2.400 Studien mit insgesamt 180.000 Seiten von 90 Sachverständigen von Behörden der EU-Mitgliedstaaten bewertet.

Die Conclusio: Die EFSA hat in ihrer Risikobewertung keine kritischen Problembereiche hinsichtlich des Risikos für Mensch und Tier oder die Umwelt festgestellt. Sie sieht daher eine erneute Zulassung von Glyphosat unkritisch.

Bei einem einzigen Bircher Frühstücksmüsli kamen die Haferflocken aus Österreich. Es wurden in ganz Niederösterreich 11 Marken untersucht. © LK NÖ
Österreichische Produkte sind frei von Glyphosat. In zwei ausländischen Produkten wurden Rückstände festgestellt, die aber unter dem gesetzlichen Höchstwert liegen. © LK NÖ
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©LK Niederösterreich
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