Getreide
Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Mais, Dinkel und Triticale sind die Vertreter dieser Pflanzenfamilie, die in unserer Region wachsen. Emmer, Einkorn und Dinkel gelten als Urform des Getreides. Sie dienen seit Jahrtausenden der menschlichen Ernährung. Bei beinahe allen Getreidesorten in Österreich – ausgenommen Mais – gibt es Sommer- und Winterformen. Sommergetreide werden im Frühjahr gesät.
Sommergetreide und Wintergetreide
Von der Saat zum Korn
Pflanzen können nur auf einem gepflegten Boden gut wachsen. Der Boden soll krümelig, locker und durchlässig sein. Deswegen hat der Landwirt mehrere Geräte, wie Pflug, Grubber und Egge, mit denen er den Boden bearbeitet. Sie lockern den Boden auf und mischen Stroh- und andere Pflanzenreste oder Dünger und Kalk unter. Mit der Sämaschine sät der Landwirt das Saatgut am Feld aus.
Im Boden nehmen die Saatkörner Wasser auf und quellen. Innerhalb von zwei bis drei Wochen nach der Saat sind die meisten Pflanzen mit ihren ersten Keimblättern auf dem Feld sichtbar. Im Sommer färben sich die grünen Pflanzen goldgelb. Zwischen Juli und August sind die Körner in den Ähren reif und werden geerntet. Der Mähdrescher schneidet die Getreidehalme ab und Walzen im Inneren des Mähdreschers trennen die Körner vom Stroh.
Finn erklärt
Wusstest du, dass Weizen in Österreich die Hauptgetreideart ist, gefolgt von Mais.
Getreidearten
Weizen
Die Weizenpflanze ist ein Ährengras mit meist kurzen Grannen. Weizen ist als Brotgetreide ein Grundnahrungsmittel und hat auch eine große Bedeutung als Futtermittel für landwirtschaftliche Nutztiere. Weiters wird Weizen zu Grieß, Nudeln, Weizenbier, Branntwein, Weizenkeimöl und Stärke verarbeitet. Außer für die Ernährung wird Stärke in vielen Bereichen der Industrie (Papier- und Kleisterherstellung, oder in Kosmetika) verwendet.
Gerste
Die Gerstenähre ist mit langen Grannen versehen. Im reifen Zustand sind die Ähren geneigt bis hängend. Wintergerste zeichnet sich durch einen relativ hohen Eiweißgehalt (12-15 Prozent) aus. Gerste wird vorwiegend als Futtergetreide eingesetzt. Die Sommergerste dient der Biererzeugung. Ein besonderes Gerstenprodukt ist der Malzkaffee.
Dinkel
Die Ähren des Dinkels sind unbegrannt. Im biologischen Ackerbau spielt er eine bedeutende Rolle. Dinkel wird vorwiegend für die menschliche Ernährung eingesetzt. Bekannte Produkte sind das Dinkelbrot, Dinkelreis und Dinkelnudeln. Wird Dinkel im milchreifen Zustand geerntet und anschließend gedörrt, so spricht man von Grünkern.
Roggen
Die Blätter des Roggens sind blaugrün gefärbt und die Ähren sind begrannt. Roggen ist besonders winterfest (bis -25°C). Verwendung findet der Roggen hauptsächlich als Brotgetreide. Das dunkle Brot zeichnet sich dadurch aus, dass es nur langsam trocknet und ist deshalb als Vorratsbrot beliebt. Roggenmalz wird für die Bierherstellung und als Süßungsmittel verwendet.
Hafer
Hafer unterscheidet sich von den anderen Getreidearten in der Form des Fruchtstandes. Dieser ist als Rispe und nicht als Ähre ausgebildet. Hafer benötigt besonders hohe Niederschläge. Der überwiegende Anteil der Haferproduktion wird an Nutztiere verfüttert. Ernährungsphysiologisch ist Hafer die hochwertigste Getreideart, die in Mitteleuropa angebaut wird. Die Körner dienen in gewalzter Form, als Haferflocken, der menschlichen Ernährung.
Mais
Mais stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von bis zu drei Metern. Zum Keimen benötigt er eine Bodentemperatur über 8°C. Die Körner werden für die Herstellung von Kraftfuttermischungen für Tiere verwendet. In der menschlichen Ernährung wird Mais vor allem in Form von Stärke, Cornflakes, Gemüsemais, Popcorn und Maiskeimöl verwendet. Für die Industrie stellt er einen Rohstoff für Farben, Linoleum und Zitronensäure dar.
Fragen und Antworten
Kennst du den Unterschied zwischen Weißmehl und Vollkornmehl?
Bei der Herstellung von Vollkornmehl wird das gesamte Getreidekorn gemahlen. Bei Weißmehl werden die dunklen Randschichten des Getreidekorns, der Keim und die Kleie davor entfernt.
Frieren die Blätter von Wintergetreide im Winter?
Nein, Wintergetreide ist kälteresistenter als Sommergetreide. Weiteres schützt die Schneedecke die Pflanzen vor starkem Frost.
Wusstest du, dass...
eine Ähre bis zu 50 Körner trägt? Wie viele Ähren auf einem Hektar wachsen, kannst du hier errechnen.
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