
Auch unsere Pflanzen brauchen Nahrung
Dünger als Wachstumshelfer
Genauso wie wir Menschen brauchen auch Pflanzen Nährstoffe zum Wachsen und Gedeihen. Damit es ihnen an nichts fehlt, werden laufend Bodenproben gemacht, um festzustellen, welche Nährstoffe die Pflanze verbraucht hat und welche man ihr deshalb wieder zuführen sollte. Diese Methode nennt sich bedarfsorientierte Pflanzenernährung.

Das Versorgen der Pflanze mit Nährstoffen kann entweder mithilfe von Wirtschaftsdünger oder/bzw. ergänzend mit Mineraldünger erfolgen. Um den Bedarf der Pflanzen festzustellen, werden in Niederösterreich jedes Jahr ca. 3.000 Bodenanalysen von Bäuerinnen und Bauern durchgeführt. So können sie feststellen, welche Nährstoffe im Boden nicht mehr zur Genüge vorhanden sind und ihm deshalb genau jene Nährstoffmengen zuführen, die die Pflanzen gerade brauchen. Dadurch wird eine Überdüngung der Flächen verhindert und es spart noch dazu Ressourcen ein: Eine Win-Win-Situation für alle!
Nachhaltige Landwirtschaft mit Miste, Gülle und Jauche
Mist, Gülle und Jauche fallen in der Tierhaltung an und sind nährstoffreiche, wertvolle Dünger - also perfekte Nahrung für die Pflanzen. Man bezeichnt diese Dünger auch als organische Düngemittel oder als Wirtschaftsdünger. Das Ausbringen von dem Wirtschaftsdünger auf die Felder hält nicht nur die Böden fruchtbar, es ist auch eine gelebte Kreislaufwirtschaft:
Wurde der Wirtschaftsdünger auf die Felder ausgebracht, können die Pflanzen über den Boden die notwendigen Nährstoffe aufnehmen. Später werden die Pflanzen geerntet und den Tieren als Futter gegeben. Durch das Verdauen der Pflanzen ensteht neuer Wirtschaftsdünger, der wieder auf die Felder gebracht werden kann. Gelebte Kreislaufwirtschaft ist deshalb eine nachhaltige Landwirtschaft.
Finn erklärt
Auf einem Bauernhof dürfen nicht beliebig viele Tiere gehalten werden. Die Anzahl der Tiere ist nämlich von seiner Acker- und Grünlandfläche abhängig und dadurch limitiert. Das dient dazu, damit der produzierte Wirtschaftsdünger und das Nährstoffangebot nicht zu viel und intensiv sind.

Gülle - des einen Freud, des anderen Leid
Gülle ist ein natürlich anfallender Wirtschaftsdünger, der hauptsächlich aus Urin und Kot landwirtschaftlicher Nutztiere besteht. Die einen sagen, dass sie stinkt. Für die anderen ist es ein hervorragender Dünger.
Im Frühjahr, wenn die Tage wieder wärmer werden und das Gras zu sprießen beginnt, sorgt oftmals die Geruchsnote der Gülle für Diskussionsstoff in den ländlichen Regionen. Dieser Geruch entsteht, da Gülle ein organischer Dünger ist, bei dem bakterielle Prozesse stattfinden. Damit werden natürliche Stoffe recyclelt und zerlegt. Das kommt schlussendlich den Feldern zugute. Wie intensiv der Geruch ist, hängt von der Fütterung der Tiere oder auch von der Lagerdauer ab.
So wird der Geruch minimiert
Mit zahlreichen Maßnahmen versuchen Bäuerinnen und Bauern den Geruch bestmöglich zu reduzieren. Geruch bedeutet nämlich immer gleich auch Nährstoffverlust. Da es sich aber bei Mist, Jauche und Gülle um organisches Material handelt, kann der Geruch nie ganz verschwinden. Ein paar Maßnahmen zur Geruchsreduzierung sind:
- Man passt die Fütterung der Tiere an
- Man bewegt die Gülle bei der Lagerung so wenig wie möglich
- Man verdünnt die Gülle mit Regenwasser
- Man entscheidet sich für eine bodennahe Ausbringung
- Man arbeitet die ausgebrachte Gülle rasch in den Boden ein
- Man bringt die Gülle bei günstiger Witterung aus
- Man bringt die Gülle großtropfig aus z. B. mittels Schwenkverteiler