Getreide

Vielseitig als Essen, Trinken, Futter oder in der Industrie

Getreide zählt zu den Süßgräsern und wird wegen seiner Körnerfrüchte angebaut, welche entweder als Ähre, Rispe oder Kolben heranwachsen.

Weizen ist das wichtigste Getreide in Österreich und umfasst die Arten Weichweizen, Hartweizen, Dinkel, Einkorn und Emmer. Weichweizen wird zu einem großen Teil zu Mehl verarbeitet und wird für die Herstellung von Brot und Gebäck verwendet. Hartweizen dient hingegen der Teigwarenherstellung. Weizen hat kurze oder keine Grannen, die Ähren sind vierkantig, das Wachstum ist bis zum Reifezeitpunkt aufrecht, danach neigen sie sich leicht. Die Körner sind von einer festen Schale umgeben und rötlich gefärbt.

  • Weichweizen, welcher die wichtigste Getreideart ist, wird auch als Brot- oder Saatweizen bezeichnet, da er aufgrund seines hohen Kleberanteils für die Brot- und Gebäckerzeugung verwendet wird. Darüber hinaus wird Weizen auch als Futtermittel verarbeitet, er dient der Stärkegewinnung, der Malzerzeugung und der Herstellung von Bioethanol. Der Halm des Weichweizens ist innen hohl und dünnwandig.
  • Hartweizen, oder auch Durum genannt, spielt in Österreich nur eine untergeordnete Rolle. Da er am besten in warmen Klimaregionen und nährstoffreiche Böden gedeiht, ist sein europäisches Hauptanbaugebiet im Mittelmeerraum situiert. Da er kleberreich ist, wird er für die Teigwarenherstellung verwendet. Die Halme sind fest und im Gegensatz zum Weichweizen dickwandig, die Ähren tragen Grannen.
  • Dinkel ist eine alte Weizensorte, welche aufgrund ihrer Spindelbrüchigkeit und den darauffolgenden Ernteeinbußen von anderen Getreidearten verdrängt wurde jedoch mittlerweile ein Comeback feiert. Er hat eine rötliche Farbe und ist gut verträglich, allerdings muss er vor dem Mahlen entspelzt werden. Wird er grün geerntet, spricht man von Grünkern. Vor allem in der biologischen Produktion ist er von großer Bedeutung.
  • Einkorn gilt als Urgetreide und wird, nachdem es vom Weizen in den letzten Jahrhunderten großflächig verdrängt wurde, nun wieder vereinzelt angebaut. Es ist eine anspruchslose Kulturpflanze, welche allerdings nur einen niedrigen Ertrag vorweisen kann. Einkorn wird vor allem in der biologischen Landwirtschaft kultiviert.
  • Emmer zählt ebenso wie Einkorn zu den Urgetreidesorten, hat heutzutage aber fast keine Bedeutung mehr, wird aber vereinzelt wieder angebaut. Sein Erscheinungsbild ist von langen Grannen geprägt, welche auf den meist zweiblütigen Ährchen sitzen. Seine Ansprüche an den Standort sind eher gering, jedoch ist Emmer wenig standfest und der Ertrag fällt gering aus. So wie Dinkel und Einkorn wird Emmer in der biologischen Landwirtschaft angebaut.

Die Weizenarten

Weizen ©Harald Schally/LK Niederösterreich
Hartweizen ©pixabay
Dinkel ©pixabay
Einkorn ©pixabay
Schwarzer Emmer ©pixabay
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Roggen spielt global gesehen eine eher untergeordnete Rolle und wird v.a. in Regionen angebaut, in welchen das Ertragspotential gering ist, z.B. im nördlichen Europa. Er zählt zu den jüngsten Getreidearten und stammt wahrscheinlich vom Bergroggen ab. Es gibt sowohl Sommer- als auch Winterroggen, wobei in erster Linie der Anbau von Winterroggen relevant ist. Roggen kann bis zu zwei Meter hoch werden und die vierseitigen Ähren tragen meist zweiblütige Ährchen, welche dicht sind und leicht überhängen können. Die Deckspelzen tragen mittellange Grannen, welche im Allgemeinen die gleiche Länge besitzen. Die Roggenkörner sind spelzenfrei, dreieckig ausgeprägt und durch eine Längsfurche definiert. Die Farbgebung der Blätter, Ährchen und Körner ist blaugrün. Sein Verwendungszweck ist hauptsächlich die Verarbeitung zu Brot, welches etwas dunkler als Weizenbrot ist. Aber auch als Futtermittel und der Strohgewinnung dient Roggen.

Triticale ist aus einer Kreuzung von weiblichem Weizen und männlichem Roggen hervorgegangen, dessen Verbindung auch durch den Namen ersichtlich wird. Die Kreuzung besticht nicht nur durch die Anspruchslosigkeit und Resistenz gegenüber Frost, welche den Roggen definieren, sondern ebenso durch die Kornqualität, den Ertragsreichtum und die hervorragenden Backeigenschaften des Weizens. Sowohl Aussehen, als auch Inhaltsstoffe und Geschmack können entweder mehr dem Roggen oder dem Weizen gleichen. Die Grannen sind meist gleich lang und von mittlerer Länge. Triticale wird nicht nur als Winter-, sondern auch als Sommergetreide angebaut. Genutzt wird es hauptsächlich als Futtermittel, aber auch in der Lebensmittelindustrie oder zur Herstellung von Bioethanol kann es verwendet werden.

Gerste ist ein schnellwachsendes und robustes Getreide, welches in Sommer- und Wintergerste eingeteilt wird. Während Wintergerste hauptsächlich als Futtermittel verwendet wird und einige Sorten auch als Braugerste verwendet werden, nutzt man Sommergerste hauptsächlich zur Bierherstellung. Sie ist erkennbar an ihren langen Grannen, welche zwar unterschiedlich lang sind, aber auf gleicher Höhe enden. Da sie eine maximale Wuchshöhe von 70 bis 120 cm erreicht, fällt sie im Vergleich zu anderen Getreidearten relativ klein aus. Ihre Körner sind dick und spitzen sich am Ende zu.

Hafer hat ein anderes Erscheinungsbild als das übrige Getreide, da es weder Grannen trägt, noch Körner an Ähren, sondern an Rispen, von denen max. 20 Stück pro Halm sprießen. Die einzelnen Körner sind umgeben von Blatthäutchen, welche länglich und fransig sind. Obwohl es Winter- und Sommerhafer gibt, wird er hauptsächlich als Sommergetreide angebaut, da Winterhafer nicht ausreichend winterhart ist. Er dient vor allem als Tierfutter und bei der Verwendung als Nahrungsmittel der Herstellung von Haferflocken.

Reis zählt ebenso zu den Ackerbaukulturen und wird in Asien als Hauptnahrungsmittel genutzt. Auch in Europa und Österreich nimmt der Anbau von Reis zu, da er aufgrund seiner Inhaltsstoffe als wertvolles Getreide gilt. Eine Reispflanze besteht aus 20 bis 30 Halmen, welche Rispen tragen auf denen wiederum etwa 100 Ähren sitzen, in denen Körner heranwachsen. Reis kann sowohl im Wasser als Nassreis, sowie als Trockenreis kultiviert werden, wo er aber dennoch intensiv bewässert werden muss. In Österreich steht der Trockenreisanbau im Vordergrund, da der Boden hierzulande die stehende Feuchtigkeit einer Nassreiskultur nicht halten könnte. Das Ertragsniveau hält sich niedrig und Reis ist hierzulande eher eine Spezialität für die Direktvermarktung.

Hirse gilt als das älteste Getreide und wird unterschieden in Millethirse, welche kleine Körner ausbildet und Sorghumhirse, deren Körner größer und die Erträge höher sind. Sie ist ein Rispengetreide, auf deren weit verzweigter Rispe mehrere Körner sitzen. In ihrem vegetativen Erscheinungsbild ähnelt Hirse dem Mais. Zu der Millethirse werden die Rispen-, Perl-, Kolben- und Fingerhirse gezählt. Hirse kommt nicht nur als Viehfutter zur Anwendung, sondern ebenso auch als Vogelfutter. Darüber hinaus wird dieses mineralstoffreiche Getreide auch als Nahrungsmittel geschätzt. Die Pflanze ist frostempfindlich und benötigt ausreichen Wärme und Licht, jedoch kann sie ebenso länger andauernde Trockenperioden überstehen.

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