Wenn Schweinehaltung und Biodiversität Hand in Hand gehen

Biodiversitäts-Botschafter des Jahres

 

Ein Schweinebauer aus Niederösterreich zeigt mit seinem Betrieb in Mank, wie nachhaltige Landwirtschaft aussehen kann – mit lebendigen Böden, blühenden Hecken und ganz ohne Insektizide. Josef Pfeffer wurde von Farming for Nature als einer von fünf Biodiversitäts-Botschafter:innen des Jahres 2025 gewählt.

Ein Botschafter für Vielfalt

Der niederösterreichische Landwirt Josef Pfeffer wurde 2025 von “Farming for Nature” als einer von fünf Biodiversitäts-Botschafter:innen ausgezeichnet. Gemeinsam mit vier weiteren engagierten Bäuerinnen und Bauern aus Österreich zeigt er, dass Naturschutz und moderne Landwirtschaft miteinander vereinbar sind. Seine Berufung ist eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die auf gesunde Böden und Artenvielfalt setzt.

Was sind Biodiversitäts-Botschafter:innen?

Farming for Nature – Österreich” prämiert jährlich ausgewählte Bäuerinnen und Bauern als "Botschafter:innen für Biodiversität". Ein Jahr lang zeigen die Ausgezeichneten mit ihren persönlichen Geschichten und bei Betriebsbesuchen, wie mehr Naturschutz und nachhaltiges Wirtschaften auf dem Bauernhof möglich sind. Mit ihren positiven Erfahrungen tragen sie zu mehr Wissen und Austausch rund um Themen wie Bodenschutz, Biodiversitätsflächen und Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft bei.

Farming For Nature

Das Projekt "Farming for Nature" wird von der Firma SUSKE Consulting mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft sowie der Europäischen Union durchgeführt. Wer sich inspirieren lassen möchte, findet auf YouTube Porträts von Botschafter:innen und Fachvideos.

Vom Schweinezuchtbetrieb zum vielfältigen Hof

Josef Pfeffer bewirtschaftet in Mank im Bezirk Melk einen 26 Hektar großen Familienbetrieb, bestehend aus 25 Hektar Ackerland und einem Hektar Grünland. 1993 übernahm er den Hof seiner Eltern, der damals auf reine Schweinezucht spezialisiert war. Seit dem Jahr 2000 hat sich daraus ein Betrieb entwickelt, der auf ein geschlossenes System setzt und Ackerbau, Schweinehaltung und Naturschutz miteinander verknüpft. Sein Fokus: Den Boden als lebendigen Organismus schützen.

Regenwurm statt Pflug

Statt auf intensive Bodenbearbeitung setzt Pfeffer auf eine regenerative bzw. konservierende Wirtschaftsweise. Er verzichtet komplett auf Bodenbearbeitung, der Boden wird so gut wie nie gepflügt oder gewendet. Stattdessen sorgt er mit Zwischenfrüchten, Untersaaten und ganzjähriger Bodenbedeckung (mit lebenden Pflanzen, Wurzeln oder abgestorbenen Pflanzenresten) dafür, dass der Boden gesund bleibt. Bis zu 15 verschiedene Pflanzenarten kommen dabei zum Einsatz.
Aber auch die Maschinen passt er an den Boden an: Er fährt nur mit Sä- und Erntemaschinen, wenn es die Witterung zulässt, passt den Reifendruck an und versucht, Verdichtungen so gut es geht zu vermeiden. 

Ja, und was soll man sagen, das Bodenleben floriert! All diese Maßnahmen schützen den Boden vor Hitze, Frost und Erosion und führen zu einer hohen Bodenbiodiversität. Eine zentrale Rolle spielt für ihn der Regenwurm, dessen Bedeutung für den Boden er besonders schätzt. Kein Wunder also, dass er beim Projekt Soil Rise zur Erforschung von Regenwurmbeständen in Österreich mitarbeitet.

Vielfalt auf dem Feld – und auf dem Speiseplan der Tiere

Auch auf seinen Wiesen denkt Josef Pfeffer in Richtung Zukunft: Statt intensivem Düngen setzt er auf magere, kräuterreiche Flächen – das liefert gesundes, rohfaserreiches Heu für seine Muttersauen. Gemäht wird besonders insektenfreundlich mit einem Doppelmesser-Mähwerk. Und rund um seine Felder sorgen Blühstreifen und Hecken für Lebensraum und Vielfalt. Mit Dünger und Pflanzenschutz geht er bewusst sparsam um: Insektizide kommen bei ihm gar nicht mehr zum Einsatz, den Verbrauch von Herbiziden und Fungiziden hat er zum Teil mehr als halbiert.

Landwirtschaft mit Zukunft

Was Josef Pfeffer antreibt, ist nicht nur die Liebe zur Natur, sondern auch der tiefe Wunsch, mehr zu erfahren. Sein Interesse für Natur und Biodiversität ist im Laufe der Jahre stetig gewachsen. Durch Weiterbildungen, den Austausch mit Berufskolleg:innen und seine Mitgliedschaft im Verein BODEN.LEBEN hat er sich intensiv mit Bodenökologie auseinandergesetzt – und das Erlernte auf seinen Flächen umgesetzt.

Für mich schließen sich Ökologie und Ökonomie nicht aus – sie ergänzen sich!

Josef Pfeffer, Schweinebauer und Biodiversitäts-Botschafter

Einladung zum Mitdenken und Mitmachen

Der Erfolg zeigt sich auf seinen Feldern: Insektenvielfalt, Wildbienen, viele Vogelarten und ein gesunder Boden. Als Biodiversitäts-Botschafter 2025 gewährt Josef Pfeffer Einblicke in seine Arbeit, sei es bei Betriebsbesuchen, Spaziergängen oder Küchentischgesprächen. Vielleicht ist sein Ansatz ja auch ein Anstoß für dich, mehr Nachhaltigkeit in dein Leben zu bringen?

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