Bauern schaffen Naturvielfalt

Täglich "vielfältige" Zeichen setzen

 

Land- und Forstwirtschaft sind untrennbar mit Biodiversität verbunden. Erst durch aktives Bewirtschaften lassen sich Lebensräume und Arten erhalten. Amphibien, Insekten und Pflanzen finden im Umfeld der Bauernhöfe ihren Lebensraum.

Illustration des Artenreichtums in der Tierwelt auf blühender Wiese
Auch im Winter erfüllen Begrünungspflanzen wichtige Aufgaben für die Tierwelt. ©Eva Kail/LK Niederösterreich
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Warum Produktion und Artenvielfalt zusammen gehören

Land- und Forstwirtschaft sind untrennbar mit Biodiversität verbunden. Erst durch aktives Bewirtschaften lassen sich Lebensräume und Arten erhalten. Vor allem bewirtschaftete Flächen, auf denen der Faktor Produktivität hochgehalten wird, schaffen Potentiale für Biodiversitätsflächen. Doch auch eine reduzierte Bodenbearbeitung, mehr Leguminosen in der Fruchtfolge und Zwischenfruchtanbau können die Biodiversität fördern.

Umfeld von Bauernhöfen - ein begehrter Lebensraum

Amphibien, Insekten und Pflanzen finden dort ihren Lebensraum. Auch das Umfeld vieler Höfe mit Einzelbäumen, Streuobstbeständen, Holzstadeln, kleinen Teichen und alten Mauern bietet vielfältige Lebensräume. So vielfältig Biodiversität ist, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten, sie zu erhalten und zu fördern.

Dafür braucht es Mut zu mehr „Schlampigkeit“. Ein englischer Rasen ist das Gegenteil von Vielfalt. In diesem Sinne liefern vor allem typische Elemente einer bäuerlichen Land- und Forstwirtschaft, wie etwa Raine, Trockensteinmauern und kleine Feuchtbrachen einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich setzen "vielfältige" Zeichen

  • Im Rahmen von ÖPUL verpflichten sich Bäuerinnen und Bauern freiwillig über den gesetzlichen Standard hinaus zum Schutz der Umwelt und zum Erhalt der Landschaft.
  • Rund 24.000 Betriebe nehmen am ÖPUL teil. Das sind über 90 % der Betriebe in NÖ.
  • Rund 19.000 niederösterreichische Betriebe nehmen an den Maßnahmen UBB (Umwelt- und Biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung) und Bio teil.
  • Auf einer Fläche von 230.000 ha wachsen auf Niederösterreichs Feldern blühende Kulturen, wie zum Beispiel Raps, Sonnenblumen oder blühende Zwischenfrüchte. Das sind rund 30 % der Ackerfläche im Bundesland.
  • Landschaftselemente finden in Niederösterreich auf einer Fläche von 15.000 ha ihren Platz. Das entspricht 21.000 Fußballfelder.
  • In NÖ gibt es etwa 60.000 ha biodiversitätsrelevante Flächen (WF, K20, ENP-Flächen, DIV-Flächen, OVF-Grünbrache). Das heißt: Bäuerinnen und Bauern bringen ca. 7 % ihrer Acker- und Grünlandflächen freiwillig in Programme ein und leisten damit einen großen Beitrag für die Biodiversität.
  • Etwa 35.000 Waldbesitzer:innen garantieren auf einer Waldfläche von rund 780.000 ha eine hohe Biodiversität des Waldes in Niederösterreich.
  • Rund 200 Waldbesitzer:innen nehmen freiwillig am Projekt „Biodiversitätsmonitoring Wald“ teil.

Biodiversität schafft Sicherheit

Vielfalt und Stabilität von Ökosystemen hängen zusammen. So wirkt eine hohe Biodiversität wie eine Versicherung. Für die Land- und Forstwirtschaft ist die Förderung von Nützlingen und Bestäubern besonders interessant. Hohle Baumstümpfe, Astlöcher und Laubhaufen sind Überwinterungsquartiere für blattlausfressende Nützlinge, wie die Florfliege oder der Marienkäfer. Hecken in den Ackerbauregionen sind wirksame Elemente für den Bodenschutz und bilden auch einen wertvollen multifunktionellen Biotopverbund für Tiere und Pflanzen sowie Lebensraum für Nützlinge.

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