Daheim, am Schweinehof
Hermann WEISS, wie's läuft
Wie funktioniert moderne Schweinehaltung? Was bedeutet Kreislaufwirtschaft auf einem Bauernhof? Und wie sieht eigentlich ein typischer Tagesablauf von einem Landwirt wie Hermann aus, der Schweine hält? In der vierteiligen Video-Reihe HERMANN WEISS wie’s läuft gibt Hermann spannende Einblicke in seinen Hofalltag – von der Fütterung der Schweine über nachhaltige Kreislaufwirtschaft bis hin zu ausgeklügelten Belüftungssystemen im Stall. Schau rein und erhalte einen informativen Blick auf die Arbeit und Leidenschaft hinter der Schweinehaltung!
© Anna Kerschner Bei Hermann auf dem Bauernhof leben Schweine und das schon seit drei Generationen! Sein Opa und sogar schon der Schwiegerpapa vom Opa haben schon Schweine gehalten. Früher lebte die Familie am Bauernhof direkt im Ort, in den 90-er Jahren zogen sie mit ihren Schweinen aber dann ins Grüne hinaus. Neben der Schweinehaltung bewirtschaften sie auch biologische und konventionelle Ackerflächen und produzieren mit Photovoltaik-Anlagen Strom für 60 Häuser. Bei einem Rundgang durch den Schweinestall erklärt Hermann, wie Schweinehaltung funktioniert: Von der Mast bis zum Futter. Ab und zu dürfen es für die Schweine neben Mais und Soja auch Topfengolatschen oder Joghurt sein.
Kreislaufwirtschaft am Schweinehof
Auf Hermann Weiss’ Bauernhof in Niederösterreich spielt Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle. Das Prinzip ist einfach: Das Futter für die Schweine – Mais, Weizen, Gerste und europäisches Soja – wird hauptsächlich auf den eigenen Feldern angebaut. Nach der Verfütterung werden die Exkremente der Tiere als wertvoller Dünger wieder auf die Felder ausgebracht, wo sie den Pflanzen als Nährstoffquelle dienen. So bleibt die natürliche Nährstoffkette erhalten. Zusätzlich nutzt Hermann Nebenprodukte aus der Bäckerei- und Molkereibranche als Futtermittel, wodurch wertvolle Ressourcen weiterverwendet statt entsorgt werden. Dieses nachhaltige System sorgt dafür, dass keine Substanzen verloren gehen und die Umwelt geschont wird.
© LK NÖ Kein Tag ist wie der andere
Ein Arbeitstag auf Hermanns Schweinehof beginnt früh – noch vor Sonnenaufgang geht es nach einem schnellen Kaffee direkt in den Stall. Gemeinsam mit seinen Eltern und Mitarbeiter:innen kümmert er sich um die Tiere: Fütterung vorbereiten, Rundgänge machen, die Gesundheit der Schweine überprüfen und sicherstellen, dass alles im Stall funktioniert. Danach warten je nach Jahreszeit Feldarbeiten wie Säen oder Ernten auf ihn, aber auch Organisation und Büroarbeit stehen auf dem Plan. Abends folgt dann eine letzte Kontrolle der Schweine, bevor der Tag zu Ende geht
© Anna Kerschner/LK NÖ
© Anna Kerschner/LK NÖ Frische Luft im Schweinestall
Damit die Schweine im Stall immer gute Luft haben, setzt Landwirt Hermann auf zwei ausgeklügelte Lüftungssysteme. Ein System nutzt Ventilatoren, um verbrauchte Luft über Abluftkamine abzuführen und gleichzeitig frische Luft aus einem Erdkeller zuzuführen - im Sommer gekühlt, im Winter erwärmt. Das zweite System nutzt die natürliche Thermik: Warme Luft steigt über den First nach oben, während frische Luft durch die Seitenfenster einströmt. Beide Methoden sorgen für ein angenehmes Stallklima ohne Zugluft, was für das Wohlbefinden der Tiere wichtig ist. Ein Alarmsystem und eine Fernüberwachung sorgen zusätzlich für konstante Bedingungen.
Wenn’s einmal doch nach Schwein riecht
Das hängt laut Hermann stark vom Wetter ab: Nebel und Tiefdruckgebiete halten die Gerüche in Stallnähe, Wind verteilt sie. Hermann setzt aber auch aktive Maßnahmen, um den Geruch zu minimieren. Mit modernen Abluftsystemen, speziellen Abdeckungen für die Güllegrube und einer angepassten Fütterung reduziert er die Ammoniakbildung. Auch bei der Gülleausbringung setzt er auf bodennahe Technik, um die Gerüche gering zu halten. Besonders wichtig ist ihm der enge Austausch mit den Nachbarn - denn ganz ohne Gerüche geht es nie, aber Optimierungen sind immer möglich.