Mehr Wertschätzung durch Kommunikation
Warum Kommunikation heute wichtiger denn je ist
Die Wahrnehmung und Wertschätzung der Landwirtschaft hat sich im Laufe der Zeit radikal verändert. Wo früher die Leistungen der Branche selbstverständlich waren, braucht es heute Aufklärungsarbeit und Kommunikation. Bäuerinnen und Bauern selbst sind als Botschafter:innen der Landwirtschaft gefragt.
© Anna Kerschner/LK NÖ „Net scho wida Werbung!“
„Was die Leute wirklich sehen wollen sind authentische Einblicke und die ungeschönte Realität“, ist sich Farmfluencerin und Seminarbäuerinnen Michaela Vogler sicher.
Die Farmfluencer sind eine Gruppe aus Bäuerinnen und Bauern mit dem Ziel auf sozialen Medien Bewusstseinsbildung für die Landwirtschaft zu schaffen. „Bäuerinnen und Bauern selbst, sind die wichtigsten Botschafter ihres eigenen Handwerks“, weiß Landwirtschaftskammer Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager.
Die Anzahl der Landwirt:innen in Österreich nimmt mit der Zeit ab und damit auch der Bezug zur Landwirtschaft und das Wissen über die erbrachten Leistungen der Bäuerinnen und Bauern. Aufklärungsarbeit und Kommunikation werden immer wichtiger, denn ohne Kommunikation fehlt auch das Wissen über die vielfältige Produktion unserer heimischen Lebensmittel.
Fakten statt Fakes bringen Wertschätzung
Laut Umfragen schätzen 50 % der Bäuerinnen und Bauern das Image der Landwirtschaft als negativ ein. Das soll teilweise auch an kleinen lauten Gruppen liegen, die verstärkt versuchen die Land- und Forstwirtschaft in Misskredit zu bringen. Gerade Tierhaltung oder Pflanzenschutz werden massiv angegriffen. „Hier halten wir mit Fakten statt Fakes dagegen, um die Gesellschaft von der Sicherheit und den unvergleichbar hohen Tierwohl-, Umwelt- und Qualitätsstandards der niederösterreichischen Landwirtschaft zu überzeugen“, betont Johannes Schmuckenschlager.
© Eva Lechner/ LK NÖ
© LK NÖ Die Agrarkommunikation der Landwirtschaftskammer Niederösterreich
Die Landwirtschaftskammer NÖ hat als erste und einzige Kammer die Agrarkommunikation „auf Augenhöhe“ mit den anderen Fachgebieten wie Pflanzenbau oder Tierhaltung gestellt, indem sie eine eigene Abteilung geschaffen hat. Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ arbeitet ein Team aus professionellen Expert:innen in Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Vermittlung der Werte und Leistungen der niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern.
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Nicht nur Personen erklären als Agrar-Influencer:innen auf Social Media die Landwirtschaft, auch die Landwirtschaftskammer Niederösterreich mischt bei der Agrarkommunikation ganz vorne mit. Schau doch mal auf ihren Kanälen vorbei, denn die Themen dort sind kunterbunt und mehr als spannend!
So macht es michi.vom.hof: Tipps und Tricks fürs Influencen
michi.vom.hof. – so nennt sich die Farmfluencerin Michaela Vogler auf Instagram: „Mein Social-Media-Auftritt ist für mich ein Hobby, der sich gut mit dem Beruf vereinbaren lässt. Einen fixen Redaktionsplan habe ich nicht, es soll nichts inszeniert sein, ich versuche Authentizität zu zeigen – das ist das Wichtigste. Wenn es gestellt ist merkt man das, vor allem die Kolleginnen und Kollegen der eigenen Branche sehen das schnell. Das kann negatives Image erzeugen.“
„Ich habe immer das Handy mit dabei und wenn etwas Interessantes ansteht, dann filme ich es und schneide es anschließend so zusammen, dass man in wenigen Sekunden erkennt was gemacht wird. Ergänzende Infos stehen dann meistens in der Beschreibung. Ich glaube genau das wollen die Leute sehen: die ungeschönte Realität des Berufs und wie viel Arbeit und welche Leistungen zusätzlich zur Lebensmittelproduktion erbracht werden“, betont die erfahrene Farmfluencerin.
© LK NÖ Mit dem Handy bei der Arbeit?
„Am Anfang waren viele skeptisch und haben nicht verstanden was ich mit dem Handy bei der Arbeit mache. Mittlerweile wissen die Leute, dass ich mit dem Smartphone die Arbeit und die Leistungen der Landwirtschaft kommuniziere. Seitdem erfahre ich so viel Wertschätzung und Dankbarkeit“, so Michaela Vogler.
Nur die Bäuerinnen und Bauern selbst können die ungeschönte Realität des Berufs glaubwürdig vermitteln. Bist du ein Landwirt oder eine Landwirtin? Werde auch Botschafter:in der Landwirtschaft und zeige wie es wirklich bei der Arbeit im Stall oder am Feld zugeht!
Es geht darum, dass der enorme Einsatz der Bäuerinnen und Bauern anerkannt wird und die Arbeit wertgeschätzt wird. Ein respektvolles Miteinander zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft sowie gegenseitige Achtung müssen selbstverständlich sein. Das erreichen wir am besten durch die gemeinsame Kommunikation.
Das Video zum Gespräch
Die Folge 4 der Sendereihe "Im Gespräch mit Johannes Schmuckenschlager" findest du auf YouTube.