Die Katzenminze ist in unserer Kultur mit der Vorstellung von glücklich schnurrenden Katzen verbunden. Beim Kontakt mit der Pflanze scheinen unsere vierbeinigen Samtpfoten in einen Rausch der Gefühle zu verfallen. Die Wirkung der Katzenminze auf unsere Stubentiger ist genetisch bedingt. Das heißt, dass es auch Katzen gibt, welche keinerlei Reaktion auf die Staude zeigen. Typischerweise beginnen Katzen jedoch ein rauschähnliches Verhalten zu zeigen. Im Handel kann Katzenminze für diesen Zweck in Pulverform erstanden werden. Tiergeschäfte bieten oft auch Spielzeuge, welche mit Minze getränkt oder gefüllt worden sind, zum Verkauf an. Das Alter der Katze hat keine Auswirkung auf den Spieltrieb.
Katzenminze
Katzenminzen zeichnen sich durch ihre aromatischen Blätter und ihre besonders lange Blütezeit (Mai bis Oktober) aus. Die kleinen Lippenblütler erstrahlen in den Farben violett, hellblau, dunkelblau und sogar weiß. Sie ziehen durch ihre lange Blütezeit zahlreiche Insekten und natürlich Katzen an.
Die Katzenminze (Nepeta) fühlt sich an trockenen, nährstoffarmen Standorten mit durchlässigem, kalkarmem Boden besonders wohl. Sie liebt Wärme und Sonne – ideale Bedingungen also für Steingärten und Trockenmauern. Aber auch in Beeten und Trögen macht die Katzenminze eine gute Figur. Ein großer Pluspunkt ist ihre lange Blütezeit, die bis in den September reicht. Damit eignet sie sich auch hervorragend für größere Flächen und Massenpflanzungen.
Die Katzenminze (Nepeta) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler. Innerhalb der Gattung gibt es mehr als 250 Arten. Der Großteil der Arten ist über das Mittelmeergebiet verbreitet. Die Katzenminze kommt in verschiedensten Ländern vor.
Die Pflanze stammt aus der italienischen Toskana. Der lateinische Name nepeta cataria bezieht sich auf die Etruskerstadt Nepete, das heutige Nepi in der Toskana.
Einige Arten haben ihre Standortansprüche geändert und kommen in Extremlagen vor. So besiedelt die sibirische Katzenminze lichte Stellen in den gewaltigen Nadelwäldern der Taiga. In der Himalaja-Region kann sie bis in Höhen von 3.300 Metern gefunden werden. Auch in Japan sowie im Kaukasus finden sich Nepeta-Arten. Andere Arten besiedeln Ödland oder überwuchern Wegränder, Mauern und Schuttplätze. Vereinzelt gibt es auch in den Gebirgen von Afrika natürliche Vorkommen.
In Europa stammen nahezu alle Arten aus dem Mittelmeerraum, einige wenige lassen sich auch in Nordeuropa finden.
Besonders empfehlenswerte Sorten sind:
- „Walker’s Low“ (dunkelviolett, 70-90 cm)
- „Dropmore“ (lilablau, 60-70 cm)
- „Six Hills Giant“ (violettblau, 80-90 cm)
- „Blue Danube“ (blauviolett, 80-90 cm)
- „Bramdean“ (lilablau, 90-110 cm)
- „Pool Bank“ (blauviolett, 120-140 cm)
- „Zinser’s Giant“ (blauviolett, 70-80 cm)
- „Superba“ (lilablau, 30-40 cm)
Wirkung auf Katzen
Die ersten Aufzeichnungen um die Bedeutung der Katzenminze als Heilpflanze stammen aus dem 1. Jh. nach Christi Geburt. Der griechische Arzt Dioscorides bemerkte in seinen Schriften, dass ein Gewächs namens Nepeta sich bei den Römern größter Beliebtheit erfreute. Spätere Aufzeichnungen über die Pflanze, insbesondere mittelalterliche Schriften, beschäftigen sich hauptsächlich mit der Auswirkung des Zusammentreffens von Katzen und der Pflanze. Detailliert wurden die rauschartigen Reaktionen der Vierbeiner auf die Pflanze beschrieben.
Wirkung auf Menschen
Nur wenige Schriften schafften es, neben der erstaunlichen Auswirkung auf Katzen auch die heilenden Wirkungen zu erfassen. So beschreibt Hildegard von Bingen die Katzenminze als Heilpflanze gegen Halskrankheiten. Während des 17. Jh. empfahlen irische Gelehrte den Genuss der Pflanze, um den Harnlass zu fördern, Menstruationsbeschwerden zu lindern und Verstopfungen in der Lunge und der Gebärmutter zu vermeiden. Im selben Jahrhundert wurden verschiedene Arten der Minze aus aller Welt nach England gebracht, um die Forschung an der Pflanze voranzutreiben.
Heutzutage wird Katzenminze für Tee und Öl genutzt: Als Tee zeigt die Katzenminze ihre hervorragende harntreibende Wirkung. Des Weiteren wirkt sie menstruationsfördernd, abführend, krampflösend und fiebersenkend. Besonders positiv wird die Wirkung von Ölen aus Minzepflanzen geschätzt. Die Düfte, welche von den ätherischen Ölen abgegeben werden, vertreiben Mücken und Moskitos.
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Ein Rückschnitt im Juni oder August fördert die Blütenbildung erneut und verlängert die Blütezeit bis Oktober. Außerdem kann dadurch die Selbstaussaat einiger Arten verhindert werden. Diese Staude sollte zwischen November und Februar bodennah zurückgeschnitten werden, um ihr gute Startbedingungen für das nächste Jahr zu geben.