Die Katzenminze ist in unserer Kultur mit der Vorstellung von glücklich schnurrenden Katzen verbunden. Beim Kontakt mit der Pflanze scheinen unsere vierbeinigen Samtpfoten in einen Rausch der Gefühle zu verfallen. Die Wirkung der Katzenminze auf unsere Stubentiger ist genetisch bedingt. Das heißt, dass es auch Katzen gibt, welche keinerlei Reaktion auf die Staude zeigen. Typischerweise beginnen Katzen jedoch ein rauschähnliches Verhalten zu zeigen. Im Handel kann Katzenminze für diesen Zweck in Pulverform erstanden werden. Tiergeschäfte bieten oft auch Spielzeuge, welche mit Minze getränkt oder gefüllt worden sind, zum Verkauf an. Das Alter der Katze hat keine Auswirkung auf den Spieltrieb.
Die ersten Aufzeichnungen um die Bedeutung der Katzenminze als Heilpflanze stammen aus dem 1. Jh. nach Christi Geburt. Der griechische Arzt Dioscorides bemerkte in seinen Schriften, dass ein Gewächs namens Nepeta sich bei den Römern größter Beliebtheit erfreute. Spätere Aufzeichnungen über die Pflanze, insbesondere mittelalterliche Schriften, beschäftigen sich hauptsächlich mit der Auswirkung des Zusammentreffens von Katzen und der Pflanze. Detailliert wurden die rauschartigen Reaktionen der Vierbeiner auf die Pflanze beschrieben. Nur wenige Schriften schafften es, neben der erstaunlichen Auswirkung auf Katzen auch die heilenden Wirkungen zu erfassen. So beschreibt Hildegard von Bingen die Katzenminze als Heilpflanze gegen Halskrankheiten. Während des 17. Jh. empfahlen irische Gelehrte den Genuss der Pflanze, um den Harnlass zu fördern, Menstruationsbeschwerden zu lindern und Verstopfungen in der Lunge und der Gebärmutter zu vermeiden. Im selben Jahrhundert wurden verschiedene Arten der Minze aus aller Welt nach England gebracht, um die Forschung an der Pflanze voranzutreiben.