Energielieferant Landwirtschaft damals & heute

Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Energieversorgung

 

Die Landwirtschaft hat seit jeher nicht nur Nahrungs- und Futtermittel, sondern auch Energie produziert. Ein großer Wandel erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Einführung von Maschinen und fossilem Diesel. Dadurch wurde die Produktivität massiv gesteigert. Später spielte die Elektrifizierung eine zentrale Rolle und ermöglichte den nächsten Schritt der Modernisierung. Heute sind erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Biomasse von großer Bedeutung, um die Energieeffizienz zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken.

Am Anfang war das Holz

Schon immer war die Landwirtschaft darauf ausgerichtet, neben Nahrungs- und Futtermitteln auch Energie bereitzustellen. Nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Sie lieferte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts weitgehend die Rohstoffbasis für die gesamte vorindustrielle Wirtschaft, Holz war dabei der wichtigste Energieträger. Es wurde verwendet, um aus mineralischen Rohstoffen Metalle, Keramik, Baustoffe oder Chemikalien herzustellen. Die Landwirtschaft selbst erzeugte ihre Produkte noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts vorwiegend auf einer autarken Rohstoffbasis.

Der große historische Umbruch

Dann kam ein gravierender Einschnitt: Die Zugtiere wurden durch Maschinen und Geräte ersetzt, die mit fossilem Diesel betrieben wurden. Diese Neuerung änderte die Landwirtschaft grundlegend. Die Umstellung begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg und war dann Ende der 1960er-Jahre weitgehend abgeschlossen. Das Ergebnis war eine Steigerung der Produktivität um ein Vielfaches. Mit dem Rückgang der Zugtiere wurden entsprechend Futterflächen für andere Nutzungen frei. Man brauchte ja kein Futter für die Zugtiere mehr, weil es ja jetzt Maschinen gab anstelle der Zugtiere. Und dann wurde ja auch kein Energieträger mehr gebraucht, da es ja jetzt fossile Energie gab.

Der Aufstieg der Elektrifizierung

Ein weiterer Meilenstein in der landwirtschaftlichen Produktion war das steigende Angebot und die Verwendung von elektrischem Strom. In Niederösterreich begann die Elektrifizierung Ende des 19. Jahrhunderts und dauerte wohl über siebzig Jahre an. Stück für Stück floss der Strom immer mehr und überall hin. Anfangs konzentrierte man sich auf Städte und geschlossene Gemeinden mit höherer Bevölkerungsdichte, während abgelegene landwirtschaftliche Streusiedlungen meist erst nach 1945 erschlossen wurden. Der Abschluss der Elektrifizierung der Siedlungsgebiete erfolgte 1963 in Harmanschlag im Bezirk Gmünd. Elektrischer Strom wurde zunächst nur für Beleuchtung und zum Antrieb von einzelnen Elektromotoren verwendet, doch mit der Zeit stieg der Stromverbrauch an. Besonders in der Tierhaltung kam es durch fortschreitende Spezialisierung und Intensivierung zu einer kontinuierlichen Erhöhung des Stromverbrauchs.

Innovationen im Wärmebereich

In den 1980er-Jahren gab es dann auch zahlreiche Innovationen im Wärmebereich. Mit echter Handarbeit entstanden die ersten selbstgebauten Solaranlagen. Diese ausgetüftelten Solaranlagen erzeugen sogar teilweise heute noch kostenlose Wärme. Ein besonderer Höhepunkt war die technische Entwicklung der Biomassehackgutheizungen – die Geburtsstunde der komfortablen Wärmeversorgung. Damit jeder in den Genuss dieses Wärmeluxus kam, musste dieser nun verbreitet werden. Dabei halfen die damalige Bundesanstalt für Landtechnik in Wieselburg mit ihrer Prüfanstalt für Heizkessel und zahlreiche Vorführungen und Vorträge durch die Kammern. So wurden diese Anlagen nicht nur bekannt, sondern auch technisch weiterentwickelt. Die österreichische Biomassekesseltechnologie ist mittlerweile ein Exportschlager und weltweit führend.

Wärmeanlagen in NÖ

Seit der Errichtung der ersten Biomassenahwärmeanlage im Jahr 1983 sorgen mittlerweile über 800 Anlagen in Niederösterreich für umweltfreundliche Wärme und bieten Land- und Forstwirt:innen zusätzliche Einkommensmöglichkeiten. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels wird die Umstellung auf erneuerbare Energien immer dringlicher.

Photovoltaik und Biomasse auf dem Vormarsch

Im Bereich der Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträger kommt der Land- und Forstwirtschaft aufgrund ihrer Rohstoffe eine große Bedeutung zu. Photovoltaikanlagen und Biomasseheizungen sind heute wesentliche Bestandteile der Energiekonzepte vieler landwirtschaftlicher Betriebe. Aber auch als Energielieferanten von Biomasse, Wärme und Ökostrom stehen unsere Land- und Forstwirt:innen wieder hoch im Kurs.

Effizienz ist das Schlüsselwort

Es wird immer wichtiger, Strom, Wärme und Kraftstoffe in allen Betriebsbereichen effizient zu nutzen. Sowohl in der Außenwirtschaft (z.B. am Feld), als auch in der Innenwirtschaft (z.B. im Stall). In der Außenwirtschaft gilt es, vor allem den Kraftstoffeinsatz zu senken und in der Innenwirtschaft Wärme und Strom gut einzuteilen. Damit können Produktionskosten gesenkt und auch Treibhausgasemissionen verringert werden. Die effiziente und verstärkte Nutzung der hofeigenen erneuerbaren Ressourcen ist heute wie damals ein wichtiger Erfolgsfaktor. Diese reduzieren die Energieabhängigkeit und stärken die Wettbewerbsfähigkeit.

Photovoltaik am Dach

Eine nachhaltige Energieversorgung ist wichtig für den Wohlstand unserer Gesellschaft. Ohne Strom, Wärme und Mobilität ist unser Alltag nicht mehr denkbar. Zur Erreichung der Klimaneutralität müssen deshalb alle Potentiale optimal genutzt werden – aus Wind, Sonne, genauso wie aus Wasser und Biomasse. Die Land- und Forstwirtschaft leistet auch hier einen wesentlichen Beitrag mit dem Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf ihren Dachflächen.

Das Vorzeige-Dorf in NÖ

Sallingstadt, ein kleines Dorf im Norden Niederösterreichs, das so unscheinbar gar nicht ist, denn hier wird fleißig Strom erzeugt. Im Jahr 2023 haben hier bereits 28 von 90 Wohnhäusern Photovoltaik-Anlagen auf ihren Dächern. Der kostbare, fruchtbare Boden bleibt so der Landwirtschaft und für unsere Lebensmittel-Versorgung erhalten. So funktionieren Energiewende und Versorgungssicherheit!

Die Zukunft der Energieversorgung

Die Land- und Forstwirtschaft ist heute nicht nur ein Produzent von Nahrungs- und Futtermitteln, sondern auch ein wichtiger Energielieferant. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien tragen landwirtschaftliche Betriebe zur Reduktion von CO2-Emissionen bei und stärken ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit. Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der effizienten Nutzung hofeigener Ressourcen und innovativer Energietechnologien.

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