Verwendung des Holzes

Wofür der nachwachsende Rohstoffe eingesetzt wird

Die Funktion des Waldes

Die Funktion des Waldes gliedert sich in vier Bereiche – die Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion.

Bergsport ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Für Wandernde bietet der Wald Erholung
Lawinenverbauung und Schutzwald in Obergurgl ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Lawinenverbauung und Schutzwald in Obergurgl
Nutzfunktion ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Nutzfunktion
Wohlfahrtsfunktion in Eckartsau ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Wohlfahrtsfunktion
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Am bedeutendsten von den vier Funktionen des Waldes - Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion - ist die Nutzung, da sie nicht nur der Wertschöpfung dient, sondern ebenso Arbeitsplätze schafft. Im gebirgigen Teil ist die Schutzfunktion wesentlich, zu der die Schutzfunktion vor Lawinen, Hochwasser und Muren zählt. Die Wohlfahrtsfunktion steht für die klimaregulierende Eigenschaft und die Erholungsfunktion für die Nutzung des Waldes zu Erholungszwecken. Im Forstgesetz sind die Funktionen des Waldes festgehalten.

Wälder speichern das Kohlendioxid aus der Luft und wandeln es u.a. in Sauerstoff um. Den geben sie wieder an ihre Umgebung ab. Wenn ein Baum stirbt und verrottet, wird der gespeicherte Kohlenstoff wieder freigesetzt. Wird der Baum hingegen gefällt, bleibt der Kohlenstoff im Holz gespeichert.

Händische Holzverarbeitung ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Händische Holzverarbeitung ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Maschinelle Holzverarbeitung ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Händische Holzverarbeitung ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Maschinelle Holzverarbeitung ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Maschinelle Holzverarbeitung ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
Maschinelle Holzverarbeitung ©BMLRT/Alexander Haiden © BMLRT/Alexander Haiden
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Die Schlägerung wird händisch von Forstarbeitern oder mechanisch mit modernster Forsttechnik, z.B. unter Verwendung von Harvestern, Seilkränen usw. durchgeführt. Vor Ort erfolgen das Entasten der Stämme und das sogenannte Ablängen, worunter man das Zusammenschneiden der Baumstämme in gleiche Teile von z.B. vier Metern versteht. Anschließend wird das Holz neben der Forststraße gelagert, von wo es später abgeholt und entweder zu einem Sägewerk, einer Papier- oder Plattenfabrik oder einem Heizwerk transportiert wird.

Holzverkauf & -einkauf - Die Wertholzversteigerung in NÖ

Die schönsten Wertholzstämme werden jedes Jahr in Heiligenkreuz in Niederösterreich bei der sogenannten Laubholzsubmission versteigert. Für die kleineren Waldbesitzer ist diese Veranstaltung eine tolle Möglichkeit, für ihre besten Hölzer auch gute Preise zu erzielen. Außerdem müssen sie sich dann nicht selbst um die Vermarktung kümmern. Für die Holzeinkäufer bringt es widerum den Vorteil, dass sie die schönsten Stämme versammelt an einem zentralen Ort vorfinden und nicht extra in jeden Wald fahren müssen.

Verarbeitung

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der Stofflichen und der Energetischen Verwertung des Holzes. Während die stoffliche Verwertung die Säge-, Papier- und Plattenindustrie umfasst sowie das Rohprodukt Holz (z.B. Christbaum), steht die Energetische Verwertung für die Energieerzeugung. Der Holzeinschlag 2021, welcher 16,8 Mio. Erntefestmeter() betrug, teilt sich auf in 50,7 % Sägerundholz (Sägeindustrie), 17,6 % Industrierundholz (Papier- und Plattenindustrie) und 31,7 % Rohholz (Energieholz), welches der Energiegewinnung dient.

In jedem Wald wird sowohl Säge-, als auch Industrierundholz sowie Energieholz erzeugt. Der wertvollste Teil des Baumes ist der astfreie untere Stammteil, welcher möglichst gerade gewachsen sein sollte. Dieser wird der Sägeindustrie zugeführt, da hier die höchste Wertschöpfung stattfindet. Die für die Sägeindustrie aufgrund der Dünne oder Qualität ungeeigneten Stammteile erhalten die Papier- und Plattenindustrie. Eventuell kann daraus auch Energieholz z.B. in Form von Hackgut gewonnen werden. Ist der Baum von Sturm oder Borkenkäfer beschädigt, wird er direkt zusammen mit krummen und wenig nachgefragten Bäumen und starken Ästen als Energieholz genutzt.

Sägeindustrie ©Fotoarchiv Forst/LK Niederösterreich © Fotoarchiv Forst/LK NÖ
Sägeindustrie ©Fotoarchiv Forst/LK Niederösterreich © Fotoarchiv Forst/LK NÖ
Sägeindustrie ©Fotoarchiv Forst/LK Niederösterreich © Fotoarchiv Forst/LK NÖ
Sägeindustrie ©Fotoarchiv Forst/LK Niederösterreich © Fotoarchiv Forst/LK NÖ
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Bei der Schnittholzproduktion beträgt der Nadelholzanteil 98 %. Die Hauptrohstoffe dafür sind Fichte und Tanne. Im Jahr 2020 betrug die Produktion 10,6 Mio. Kubikmeter, von denen rund 60 % (6,1 Mio. Kubikmeter) exportiert wurden.

In Österreich betrug die Exportquote für Papier 87 %, da weit mehr erzeugt wurde (4,7 Mio. Tonnen ), als verbraucht. Wertmäßig betrug der Export von Papier und Pappe 3,9 Mrd. Euro, hingegen der Import lediglich 1,94 Mrd. Euro betrug.

Die Plattenindustrie ist für die österreichische Wirtschaft ein bedeutender Zweig. Die Exportquote für Span-, MDF- (Mitteldichtfaserplatte) und Faserplatten betrug ca. 80 % und erzielte einen Außenhandelsüberschuss von rund 700 Mio. Euro. Insgesamt wurden in diesem Industriezweig 1,33 Mio. Festmeter Plattenholz und 1,39 Mio. Festmeter an Sägenebenprodukte, sowie Späne produziert.

Energieholz wird der energetischen Nutzung in Form von Brennholz und Waldhackgut zur Gewinnung von Strom und Wärme zugeführt. Während Holz dieser Nutzungsart weniger als ein Drittel des Holzeinschlages Österreichs ausmacht,  wird ein großer Teil importiert. 2017 betrug der Import von Rohholz 8,8 Mio. Kubikmeter, jener von Hackschnitzel, Späne, Brennholz, Pellets und Briketts 2,8 Mio. t. Der aus österreichischen erneuerbaren Energieträgern (z. B. Biomasse, Wasser-, Windkraft, Fotovoltaik, Solar- und Geothermie) stammende Strom betrug 411,1 PJ und machte somit ca. 70 % des Gesamtstromes aus. Von den erneuerbaren Energieträgern ist Bioenergie die wichtigste heimische Energiequelle. Ihr Anteil am Bruttoinlandsverbrauch erneuerbarer Energieträger beträgt ca. 59 % (ca. 240,9 PJ) und am Gesamtenergieverbrauch ca. 17 %. Der Holzanteil an der erneuerbaren Energie lag bei ca. 44 %.

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