Hafer

In den altertümlichen Getreidefunden taucht Hafer nie in Reinform, sondern immer als Beimengung auf. Dies lässt den Schluss zu, dass Hafer zunächst als Beigras auf Gersten- und Weizenfeldern wuchs. Die ersten Nutzungsbelege in Mitteleuropa lassen sich auf 2.400 v. Chr. datieren. Ab dem Hochmittelalter ist Hafer in Mittelgebirgslagen eine bedeutende Feldfrucht, die erst durch die Einführung der Kartoffel ihre Stellung verlor.

Noch 1939 rangierte Hafer in der weltweiten Bedeutung nach Weizen und Mais an dritter Stelle der Getreidearten. Hafer bevorzugt ein gemäßigtes Klima mit hohen Niederschlägen. Seine Ansprüche an den Boden sind gering. Hafer wird nur als Sommerform angebaut und im Frühjahr ausgesät. Die Ernte findet ab Mitte August statt. Unter den Getreidearten gilt Hafer als "Gesundungsfrucht", da sich viele Getreideschädlinge in ihm nicht vermehren. Hafer ist aber dennoch für Landwirte ökonomisch wenig interessant. Der Grund? Die Haferkörner sind fest mit sogenannten Spelzen umschlossen. Durch den Drusch lassen sie sich nicht voneinander trennen. Für die Verwendung der Haferkörner in der menschlichen Ernährung müssen die Spelzen entfernt werden, als Futtergetreide können sie am Korn bleiben. Neben den bespelzten Hafersorten gibt es auch "Nackthafer" ohne Spelzen. Seine Erträge sind jedoch geringer.

So wird Hafer genutzt

Für unsere Ernährung wäre Hafer die hochwertigste Getreideart, die in Mitteleuropa angebaut wird. Indem die Körner entspelzt und nicht geschält werden, bleiben die Vitamine der äußeren Kornschicht erhalten. Allerdings sind die Körner infolge des geringen Kleberanteils zur Herstellung von Brot kaum geeignet. Nach dem Entspelzen, Schälen und Darren (= spezielle Art der Trocknung) dienen die Körner in gewalzter Form als Haferflocken für die menschliche Ernährung. Haferflocken sind leicht verdaulich und können roh oder gekocht verzehrt werden. In der Schon- und Diätkost werden mit Hafer verschiedene Beschwerden behandelt. Der überwiegende Anteil der Haferproduktion wird jedoch an Pferde, Rinder oder Geflügel verfüttert. Der hohe Rohfaseranteil macht die Körner für die Verfütterung an Schweine ungeeignet.

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