Bowl-Power
Gesund, Bunt & Köstlich
Die Bezeichnung „Schüsselgericht“ klingt wohl kaum so verlockend wie die hippe Bezeichnung „Bowls“. Altfaderisch versus modern und doch meinen sie das Gleiche: Eine Art Mahlzeit, die in einer Schüssel serviert wird und verschiedenste Zutaten enthält. Aber bitte nicht durchgerührt, sondern nebeneinander geschlichtet instagramable präsentiert - das Auge isst ja schließlich mit!
© Elisabeth Heidegger/LK NÖ "Bowls" - eine gastronomische Sensation, die die moderne Esskultur im Sturm erobert hat. Bowls sind viel mehr als nur eine Schüssel voller Zutaten. Sie stehen für eine kreative und vielseitige Art, köstliche und nahrhafte Mahlzeiten zuzubereiten, die nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge verwöhnen. Die Bowl Cuisine ist eine perfekte Fusion aus ausgewogener Ernährung, ästhetischer Präsentation und unvergleichlichem Geschmack. Von kunstvoll gestalteten Salat-Bowls über erfrischende Smoothie-Bowls bis hin zu energiereichen Porridge-Bowls bietet dieses kulinarische Konzept Raum für Kreativität und kulinarische Abenteuer. Hier ist die kulinarische Vielfalt in einer Schüssel zu Hause!
Was darf rein in die Schüssel?
Alles darf! Und zwar wirklich alles, was einem schmeckt, darf in die Schüssel geschlichtet werden. Einzig die Mengenverhältnisse sind entscheidend: Eine Bowl besteht nicht nur aus Nudeln und Soße. Es geht um eine ausgewogene Kombination aus Sattmachern, knackigem Gemüse, Salaten oder Obst, einer Portion Eiweiß, einer köstlichen Soße und einem Hauch von "Superfood". Ein vielseitiges Bowl-Baukastensystem mit Pep!
Bowl-Bausteine
- 1 Handvoll: Kohlenhydrate
- 1-2 Handvoll: Gemüse, Salate & Obst
- 1/2 bis 1 Faustgroß: Eiweiß
- 3-5 Esslöffel: Marinaden, Dressings
- zum Drüberstreuen: Toppings
© Franz Gleiß/LK NÖ Welche Bowl-Varianten gibt es?
Bowls kann man zu jeder Uhrzeit und Jahreszeit essen. Deshalb gibt es Frühstücks-Bowls – meist mit Porridge, Smoothie-Bowls, Bowls mit Fleisch & Fisch, vegetarische Bowls mit Käse, Ei, Gemüse & Co, vegane Bowls mit Tofu, Gemüse & Co und süße Bowls für Naschkatzen.
Hast du schon einmal die Begriffe Poké-Bowl oder Buddha Bowl gehört und dich gefragt, was hinter diesen Begriffen steckt? Póke-Bowl ist hawaiianisch, bedeutet so viel wie „in kleine Stücke schneiden“ und wird mit Lachs zubereitet. Meist wird diese Bowl mit Reis, Mango, Avocado, Gurke und Dressing zubereitet – klein gewürfelter Lachs inklusive. Bei Buddha Bowl ist der Name Programm, denn hier wird die Bowl-Schüssel getürmt wie ein Buddha-Bauch.
Kohlenhydrate – die Basis im Schüsserl
Für das Volumen im Schüsserl und das Sättigungsgefühl im Bauch braucht es Kohlenhydrate. Sie sind die wahren Energiequellen des Körpers! Die Main Characters sind Erdäpfel, Nudeln, Getreide, Reis und Co. Für die traditionelle Version können es auch Knöderl sein, für die ich-habe-nichts-zu-Hause-Variante reichen auch geröstete Brotwürfel.
© Franz Gleiß/LK NÖ Finn erklärt
Wusstest du, dass es auch Reis aus Getreide gibt? Das nennt man dann Getreidereis. Der entsteht durch das Schleifen von Getreidekörnern und wird, in Form gebracht und poliert, wie Reis zubereitet. Varianten sind etwa Rollgerste, Dinkelreis, Emmer und Einkorn.
Gemüse & Obst – der bunte Vitaminkick
Mit Obst und Gemüse wird jede Bowl zum gehypten TikTok-Trend! Etwas geriebene Karotte da, gehobelte Gurkenscheiben dort, gedämpfte Paradeiser in diese Kurve und gebratene Sprossen nebenan. Aber das Ganze geht ja nicht nur pikant, sondern mit fruchtig frischem Obst wird die Schale schnell zum süßen Frühstück oder Dessert. Frische saisonale Früchte bringen abwechslungsreiche Farbe, knackige Frische und heiß geliebte Vitamine mit sich.
© Franz Gleiß/LK NÖ
© Franz Gleiß/LK NÖ Wenn alles ringsum zum Grünen und Blühen beginnt, werden die ersten Frühlingsdeliktessen à la Rhabarber und Spargel reif. Diese feinen Frühlingsboten, sorgen für eine Menge frischen Genuss.
Obst
- Erdbeeren
- Himbeeren
- Kirschen
- Ribiseln
Gemüse
- Brokkoli
- Endivien/Frisee
- Erbsen
- Fisolen
- Frühlingszwiebeln
- Gurken
- Karotten
- Kohl
- Kohlrabi
- Kraut
- Mairübe
- Mangold
- Paprika
- Paradeiser
- Porree
- Radieschen
- Rhabarber
- Rucola
- Salat
- Spargel
- Spinat
- Vogerlsalat
- Zwiebel
Warme Sonnenstrahlen sorgen für verlockende, süße Früchte wie Beeren, Pfirsiche oder Birnen. Auch die Gemüseauswahl ist vielfältig und reicht von der Artischocke bis zur Zucchini.
Obst
- Äpfel
- Birnen
- Brombeeren
- Erdbeeren
- Heidelbeeren
- Himbeeren
- Holunder
- Kirschen
- Marillen
- Nektarinen
- Pfirsich
- Pflaumen
- Ribisel
- Stachelbeeren
- Weichseln
- Weintrauben
- Zwetschken
Gemüse
- Artischocke
- Brokkoli
- Chinakohl
- Endivien/Frisee
- Erbsen
- Fenchel
- Fisolen
- Gurken
- Karfiol
- Karotten
- Knoblauch
- Kohl
- Kohlrabi
- Kohlsprossen
- Kraut
- Kürbis
- Mais
- Mangold
- Melanzani
- Paprika
- Paradeiser
- Pastinaken
- Pack choi
- Porree
- Radieschen
- Rote Rüben
- Salat
- Sellerie
- Sellerie
- Spinat
- Stangensellerie
- Topinambur
- Zucchini
- Zwiebel
Die Früchte haben Sommersonne getankt und sind besonders aromatisch. Äpfel, Zwetschken, Weintrauben sind erntereif und auch der Kürbis wartet darauf, verarbeitet zu werden.
Obst
- Äpfel
- Birnen
- Brombeeren
- Himbeeren
- Holunder
- Pflaumen
- Quitten
- Weintrauben
- Zwetschken
Gemüse
- Brokkoli
- Chinakohl
- Endivien/Frisee
- Fenchel
- Fisolen
- Gurken
- Karfiol
- Karotten
- Knoblauch
- Kohl
- Kohlrabi
- Kohlsprossen
- Kraut
- Kürbis
- Mangold
- Melanzani
- Paprika
- Paradeiser
- Pastinaken
- Pack choi
- Porree
- Radieschen
- Rote Rüben
- Salat
- Sellerie
- Spinat
- Topinambur
- Vogerlsalat
- Zucchini
- Zwiebel
Selbst wenn der Schnee die Landschaft bedeckt, kommen Knollen und Salate heraus: Topinambur und Vogerlsalat sind jetzt geschmackvoll und knackig.
Obst
Finn empfiehlt
Im Winter schmeckt auch ein köstliches eingelegtes Kompott oder Fruchtmus wunderbar in der Bowl. Tiefgekühlte Beeren vom Sommer sind ebenso willkommen.
Gemüse
- Endivien/Frisee
- Karotten
- Kohl
- Kohlsprossen
- Kraut
- Mangold
- Porree
- Sellerie
- Topinambur
- Vogerlsalat
Eiweiß – der Muskelschmeichler
Eiweiß sorgt nicht nur (wie Kohlenhydrate) dafür, dass wir satt sind, sondern unterstützt auch die Muskeln bei Aufbau und Reparatur. Deshalb schwören Sportler:innen auf Proteinriegel, -shakes und gut gefüllte Bowls! Das Wunderwuzzi Eiweiß gibt es deshalb zum Glück in vielen Varianten:
- Fleisch/Wurst: Hendl, Pute, Rind, Schwein, Wild, Lamm etc.
- Tofu, Tempeh & Seitan: diese Produkte werden in Bowls gerne als eiweißreicher Fleischersatz verwendet.
- Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Edamame etc.
- Eier: Huhn, Wachtel etc.
- Käse von Kuh, Schaf & Ziege: Hüttenkäse, Frischkäse, Mozzarella, Schafkäse, Ziegenkäse etc.
- Fisch, Garnelen & Co
- Pilze: Champignons, Kräuterseitling, Austernpilze, Shiitake-Pilze, Eierschwammerl, Steinpilze etc.
Fleischlose Eiweißquellen kurz erklärt
© Brent Hofacker/stock.adobe.com Tofu ist ein pflanzliches Lebensmittel, das aus Sojabohnen hergestellt wird. Es ist eine beliebte Eiweißquelle in der vegetarischen und veganen Ernährung und hat eine neutrale Geschmacksbasis, die es vielseitig einsetzbar macht. Die Herstellung von Tofu beginnt mit dem Einweichen der Sojabohnen, gefolgt von dem Schritt des Mahlens und Kochens mit Wasser. Nach dem Kochen wird die Flüssigkeit von den Feststoffen getrennt. Der erhitzte Sojadrink wird dann mit einem Gerinnungsmittel wie Nigari oder Kalziumsulfat vermischt, um das Eiweiß gerinnen zu lassen. Die geronnene Mischung wird in Formen gegossen, wobei überschüssige Flüssigkeit entfernt wird. Anschließend erfolgt das Formen und Pressen des Tofus, um ihm seine feste Konsistenz zu verleihen. Es gibt auch verschiedene Sorten von Tofu, wie zum Beispiel Seidentofu für cremige Desserts oder festeren Tofu für Pfannengerichte oder zum Grillen. Tofu kann mariniert, gebraten, gebacken oder gegrillt werden und bietet eine hervorragende Eiweißquelle. Es enthält auch nur 72kcal/100 g, was ihn zu einer gesunden Option macht. Mit seinem neutralen Geschmack nimmt Tofu auch gut Aromen auf und kann in einer Vielzahl von Gerichten verwendet werden, von Salaten über Suppen bis hin zu Hauptgerichten und Bowls.
© Elisabeth Heidegger/LK NÖ Seitan, hergestellt aus Weizengluten, ist eine beliebte Alternative in der vegetarischen und veganen Küche. Mit seiner fleischähnlichen Textur, einem hohen Eiweißgehalt und wenig Fett ist Seitan eine vielseitige Option. Er entwickelt beim Kochen eine fleischartige Konsistenz und ist geschmacksneutral, ideal zum Aufnehmen verschiedener Aromen. Schon im alten China und Japan wurde Weizengluten von Buddhisten als Ersatz für Hühner- und Schweinefleisch verwendet. Heutzutage findet Seitan immer noch Verwendung in der traditionellen japanischen Tempura-Küche.
© Elisabeth Heidegger/LK NÖ Tempeh, ein fermentiertes Lebensmittel aus Sojabohnen, hat seinen Ursprung in Indonesien und wird dort seit Jahrhunderten hergestellt. Heutzutage erfreut sich Tempeh aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile und vielseitigen Verwendbarkeit auch in anderen Teilen der Welt großer Beliebtheit. Aufgrund seines hohen Eiweißgehalts und seiner Nährstoffdichte wird Tempeh in vegetarischen und veganen Ernährungsweisen geschätzt. Es besitzt eine feste Textur und nimmt Aromen gut auf, wodurch es sich ideal zum Braten, Grillen, Marinieren und als Zutat in verschiedenen Gerichten eignet.
Hülsenfrüchte sind von Natur aus schwer verdaulich, es sei denn, sie werden fermentiert. Durch die Beimpfung von gekochten Hülsenfrüchten mit einem weißen Edelschimmel entsteht ein Fermentationsprodukt. Während der Fermentation bildet sich ein weißes Myzel, das sich um die Hülsenfrüchte legt und sie zu einem kompakten Kuchen zusammenwachsen lässt. Dabei werden die Hülsenfrüchte leichter verdaulich gemacht. Tempeh wird in der Regel aus Soja hergestellt, kann aber auch aus Käferbohnen, Linsen, Kichererbsen, Süßlupinen, Kidneybohnen und Schwarzen Bohnen hergestellt werden. Jede Sorte verleiht dem Tempeh einen einzigartigen Geschmack.
© Franz Gleiß/LK NÖ Marinaden, Dressings & Dips – die verbindende Zutat
Einer der wichtigsten Bestandteile einer Bowl ist die Soße. Sie gibt der Mischung den perfekten Geschmack und verbindet die Zutaten miteinander. Bei der Auswahl der Soße stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie zum Beispiel Marinaden, Dressings oder Dips.
Marinade
Eine Marinade ist eine Mischung aus vier Komponenten: Öl, Säure, Gewürze/Kräuter und Aromen. Für die Zubereitung werden 2-3 Teile Öl als Fettbasis in eine Schüssel gegeben, 1 Teil Essig hinzugefügt und mit Aromen/Emulgatoren, Gewürzen und Kräutern verfeinert.
Hinweis: Emulgatoren braucht man, um aus Öl und Wasser eine stabile Mischung zu machen. Beispiele dafür sind Senf, Honig, Mayonnaise, Buttermilch, Joghurt usw.
Vinaigrette
Der Begriff „Vinaigrette“ kommt aus der französischen Küche und bedeutet „Essig“. Die Vinaigrette ist eine kalte Salatmarinade aus Essig und Salz, die mit der dreifachen Menge Öl vermischt und je nach Rezept mit festen Zutaten wie Kräutern, Senf, Zwiebeln, hart gekochten Eiern usw. ergänzt wird.
Dressing
Neben den klaren Essig-Öl-Varianten, gibt es auch cremige Salatsoßen. Dressings werden auf Milchbasis hergestellt (2-3 Teile), also zum Beispiel mit Buttermilch, Joghurt, Schlagobers, Crème Fraîche usw. Für die Säure kann der Essig durch Wein, Zitronen-, Apfel- oder Traubensaft (1 Teil) ersetzt werden. Zum Schluss gibt’s auch hier Aromen, Kräuter und Emulgatoren.
Dip
Ein Dip hat die cremigste Konsistenz und ist sozusagen die Crème de la Crème. Deshalb verwendet man einen Dip nicht zum Darüberleeren, sondern zum Eintunken. Typischerweise wird ein Dip mit 2-3 Teilen Milchprodukten (Joghurt, Frischkäse usw.) oder Mayonnaise zubereitet und mit Gewürzen, Kräutern oder anderen Aromen verfeinert. Säure wird beim Rezept weggelassen.
Toppings – das i-Tüpfelchen zum Drüberstreuen
Toppings entscheiden über Insta-Hit oder Fail, mit ihnen fällt das Gericht auf oder durch. Sie sorgen für zusätzlichen Geschmack, spannende Textur und verwöhnen das Auge. Auf die Bowl darf gestreut werden, was auffällt und schmeckt: frische Kräuter, essbare Blüten, Sprossen, Gemüse- oder Kräuterchips, Speckwürfel, Käsehobeln, Brotchips, pochiertes Ei, Cremige Toppings (Pestos, Hummus oder süßes wie Apfelmus und Joghurt), crunchy Toppings (Nüsse, Samen, Kerne, Granola) oder Schokoladenspäne zum Dahinschmelzen.
© Elisabeth Heidegger/LK NÖ
© Franz Gleiß/LK NÖ
© Franz Gleiß/LK NÖ Gusta bekommen?
Dann findest du hier unsere Rezeptbroschüre Bowls – „Die bunte Vielfalt in der Schüssel“ und hier geht’s zu den Kochkursen, wenn du lieber gemeinsam an deinen Bowl-Skills feilst. Zum Einstimmen und Warmkochen findest du Bowls-Rezepte für Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise.
Finn empfiehlt
Bowls in kleinen Schüsseln sind auch eine super Idee für Buffets, denn sie lassen sich nicht nur optimal vorbereiten, sondern sind auch großartige Eyecatcher – vom Brunch bis zum Silvesterschmaus gibt es für Groß und Klein das richtige Schüsserl. Mahlzeit! Viel Spaß beim Zubereiten und Verwöhnen von Augen und Gaumen.
© Teresa Neuhold/LK NÖ