Heurige: Der erste Erdäpfel-Genuss im Jahr
Zart, nussig, schnell verputzt – Frühkartoffeln sind mehr als nur die erste Ernte
Heurige – das sind nicht nur einfach Erdäpfel, sondern der Inbegriff von Sommergenuss in Österreich. Zart, frisch und voll Geschmack – und das schon ab Juni! Hier erfährst du, warum die ersten Erdäpfel der Saison so besonders sind, wie sie angebaut werden und was sie so gesund macht.
© Anita Kamptner/LK NÖ Erdäpfel sind nicht gleich Erdäpfel – sie unterscheiden sich nicht nur darin, wie sie sich beim Kochen verhalten - zum Beispiel festkochend oder mehlig, sondern auch darin, wann sie reif werden. Je nach Sorte gibt's sehr frühe, frühe, mittelfrühe, mittelspäte und späte Erdäpfel. Die sogenannten Heurigen gehören zu den Frühstarterinnen, sie stammen aus der neuen Ernte. Danach ist Schluss mit dem Heurigen-Genuss!
© Anita Kamptner/LK NÖ Turbosorten für die Heurigen
Damit die ersten Erdäpfel schon im Frühling geerntet werden können, braucht es richtige Turbosorten. Diese wachsen besonders schnell, bilden weniger Knollen und stecken dafür ihre ganze Energie in ein paar kräftige Exemplare. So sind sie früher erntereif als andere Sorten – nach gerade mal 90 bis 110 Tagen. Damit das überhaupt klappt, wird das Saatgut schon im Winter "vorgekeimt". In sogenannten Vortreibkisterln bekommen die Knollen Licht und Wärme, um starke Keime zu bilden. Gepflanzt wird dann mit speziellen Legemaschinen, die die empfindlichen Keime nicht abbrechen. Und wenn's draußen noch frisch ist, schützt ein Vlies die jungen Pflanzen vor dem Frieren.
© Anita Kamptner/LK NÖ Der Weg in den Teller: Erntezeit
Die ersten heimischen Heurigen landen schon ab Mai auf dem Teller. Sobald die Knollen groß genug sind, wird geerntet. Je nach Region und klimatischer Bedingung geht’s bereits ab Mai los. Zuerst gibt’s kleine Mengen direkt ab Hof, kurz darauf auch im Supermarkt. Die frischen Heurigen lösen damit nahtlos die letzten Lagerkartoffeln ab – und bringen den ersten Geschmack des Sommers mit.
Ein echtes Saisonhighlight
Die Saison der Heurigen beginnt je nach Region schon im Mai und endet rund um Anfang August. Danach gibt es zwar weiterhin Erdäpfel, aber keine Heurigen mehr. Ihr kurzer Auftritt macht sie umso begehrter – nicht umsonst findet man sie ab Juni auf vielen Speisekarten in der gehobenen Küche.
Zartschalig und schnell verputzt
Im Gegensatz zu anderen Erdäpfeln sind Heurige echte Frischware und nichts für den Vorratsschrank. Weil sie so früh geerntet werden, ist ihre Schale besonders dünn und zart. Darum gehören sie in den Kühlschrank und sollten rasch gegessen werden. Schälen? Kannst du dir sparen! Einfach abbürsten, kochen und mit Schale genießen – für vollen Geschmack ohne Extraarbeit.
G'sund und g'schmackig!
Die Besonderheiten
Die ersten Erdäpfel der Saison sind echte Feinschmeckerlieblinge. Sie haben eine besonders zarte Konsistenz, einen leicht nussigen Geschmack und eine dünne Schale, die man einfach mitessen kann. Perfekt also für alle, die sich das Schälen sparen wollen. Heurige schmecken pur mit etwas Butter und Salz genauso gut wie als feine Beilage.
Gesund und leicht
Erdäpfel haben oft ein schlechtes Image, dabei sind sie echte Nährstoffbomben. Sie enthalten viel Kalium, Magnesium und Vitamin C – sogar mehr als manche Südfrüchte. Dazu kommen Ballaststoffe und Vitamine der B-Gruppe. Mit nur rund 70 Kalorien pro 100 Gramm sind sie außerdem leichter als Brot oder Nudeln und machen dank der Stärke trotzdem lange satt.
Küchenkreationen
Heurige brauchen nicht viel – aber das Richtige. Grobes Salz, etwas Butter, frischer Rosmarin holen das Beste aus ihrem Aroma heraus. Als frühe Sorten sind die Heurigen immer festkochend oder vorwiegend festkochend. Deshalb eignen sie sich ideal für gemischte Frühlingssalate mit zarten Dressings oder frischer Petersilie. Aber auch als Beilage sind sie natürlich bestens geeignet.
© Elisabeth Heidegger/LK NÖ Was die Heurigen von anderen Erdäpfeln unterscheidet
🥔 Zarter Geschmack: Heurige haben ein feines, leicht nussiges Aroma – perfekt mit etwas Butter und Salz.
✨ Dünne Schale: Einfach abbürsten und mitessen – Schälen? Überbewertet!
📅 Kurze Saison: Nur von Ende Mai bis Anfang August erhältlich – also besser gleich zugreifen.
❄️ Nicht für den Vorrat: Wegen ihres hohen Wassergehalts sind sie nur kurz lagerbar – am besten frisch kaufen und schnell essen.