Rinderhaltung

Vom Stall raus auf die Alm

In Österreich halten ca. 54.400 Betriebe rund zwei Millionen Rinder. Die vorherrschenden kleinbäuerlichen Strukturen mit durchschnittlich 34 Rindern pro Betrieb gewährleisten nicht nur Sicherheit, sondern ebenso hohe Qualität.

Der Großteil der Kälber wird in Betrieben mit Milchproduktion geboren, der wesentlich kleinere Anteil stammt aus der Mutterkuhhaltung.

Stammt das Kalb aus einem Betrieb mit Milchproduktion, wird es in einem Rindermastbetrieb großgezogen und mit Maissilage, Heu, Getreide und Mineralstoffen bis zur Schlachtung gefüttert. Dies erfolgt in Gruppen von zehn bis 15 Tieren, welche am besten gleichmäßig entwickelt sind und das gleiche Geschlecht aufweisen. Ist das Kalb aus der Mutterkuhhaltung, verbleibt es bei der Mutterkuh und wird von ihr genährt. Im Sommer steht den Tieren zusätzlich Weidegras zur Verfügung, im Winter erfolgt eine Zufütterung mit Heu und Silage. Nach dem Absetzen der Kälber werden die Tiere am Betrieb ausgemästet.

Man unterscheidet zwischen unterschiedlichen Haltungssystemen. In der Laufstallhaltung können sich die Rinder frei zwischen Bereichen zum Fressen und Liegen bewegen. Grundsätzlich ist in Österreich die ganzjährige Anbindehaltung untersagt, sofern dem nicht zwingende Sicherheits- und baulichen Aspekte entgegenstehen. Da das österreichische Gesetz besagt, dass den Rindern mindestens 90 Tage Bewegungsfreiheit ermöglicht werden müssen, ist eine Kombinationshaltung – Haltung im Stall und mind. 90 - 120 Tage Auslauf oder Weidegang – vor allem bei kleineren Bergbauernbetrieben, üblich. Von Mai bis September ist in Österreich die Haltung auf der Alm, sowie die Weidehaltung, bei der man zum Melken wieder in den Stall zurückkehrt, möglich. Die Bewirtschaftung der Grünlandflächen (Wiesen, Weiden und Almen) in Österreich in Form von Rinderhaltung trägt nicht nur zur Landschaftspflege und zur Förderung des Tourismus bei, Wiederkäuer sind auch die effizientesten Verwerter und Veredler dieser Flächen. Da es zahlreiche Grünlandflächen in Österreich gibt, hat die Weidehaltung bzw. Alpung einen hohen Stellenwert.

Bei der Rinderhaltung wird in Österreich darauf geachtet, dass die Stallungen den Ansprüchen der Tiere hinsichtlich Platzangebot, Bewegungsfreiheit, Bodenbeschaffenheit und baulicher Ausstattung der Haltungseinrichtungen entsprechen, wie auch den Sicherheitsanforderungen. Da das primäre Ziel einer nachhaltigen Produktion die Gesundheit der Tiere ist, müssen Stallklima (Licht, Temperatur und Lautstärke), Betreuung, Tränke und Fütterung und die Möglichkeit für Sozialkontakte ebenso an die Bedürfnisse angepasst sein.

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