Zuckerrübe

Die Zuckerrübe gehört botanisch zur Familie der Gänsefußgewächse. Die Rübe wächst überwiegend unterirdisch. Die Blätter bilden eine grundständige Blattrosette mit langen, kräftigen Stielen aus.

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Als Urform der Rübe gilt die Wildbete. Der älteste Fund stammt von 2.000 v. Chr. aus den Niederlanden. Die erste Erwähnung der Rübe als Nutzpflanze stammt aus Babylonien (800 v. Chr.). Über den Seehandel gelangte sie nach Europa. Hier wurde die Rübe lange Zeit als Futterpflanze angebaut. Zucker war früher in Europa ein rares Produkt. Zum Süßen von Speisen verwendete man Honig oder Früchte. Erst im 11. Jahrhundert begann in Euopa der Handel mit dem teueren Rohrzucker aus den arabischen Ländern. Im Jahr 1747 entdeckte der Apotheker A. Markgraf, dass Rüben- und Rohrzucker identisch sind. Die systematische Züchtung der Zuckerrübe startete im 18. Jahrhundert. Die erste Zuckerrübenfabrik eröffnete 1802, seit etwa 1850 wird Rübenzucker in größerem Umfang produziert.

Anbau

Die Zuckerrübe stellt hohe Anforderungen an Boden und Klima. Sie gedeiht am besten auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung. Warmes Klima mit langer Sonnenscheindauer fördert das Rübenwachstum in besonderem Maße. Die Aussaat erfolgt ab 5 °C Bodentemperatur. Im Gegensatz zur Futterrübe, wächst
die Zuckerrübe vorwiegend unterirdisch. Die Ernte im Spätherbst erfolgt mit hochmodernen Rübenvollerntern, die die Blätter abschneiden, die Rübe aus der Erde heben und in einem Sammelbunker ablegen.

Von der Rübe zum Zucker

Der Zuckergehalt in den Rüben liegt bei etwa 20 %. Das Rübenblatt wird verfüttert oder bleibt als Dünger auf dem Feld. Ihre Produktionsmenge ist EU-weit kontingentiert.

In den Zuckerfabriken werden die Rüben zu Schnitzeln zerkleinert. Danach werden die Schnitzel durch heißes Wasser befördert. Hierbei wird der Zucker aus den Rübenteilen gelöst. Anschließend wird der Zuckersaft von Nicht-Zuckerstoffen gereinigt. Danach wird der Saft eingedickt, bis nur noch ein Zuckerrübendicksaft übrig bleibt. Im nächsten Schritt wird dieser Dicksaft unter Vakuum noch weiter eingedickt. Durch die Zugabe von fein vermahlenem Zucker wird die Kristallisation ausgelöst. Abschließend werden die Zuckerkristalle in einer Zentrifuge vom Sirup getrennt und getrocknet. Nebenprodukte der Zuckererzeugung sind die Melasse (abgetrennter Sirup) und die ausgelaugten Schnitzel. Die Melasse wird für die Backhefe- und Futtermittelindustrie, sowie für Alkoholerzeugung verwendet. Die Schnitzel werden pelletiert und als Futtermittel verkauft. Der Zucker kommt entweder direkt in den Handel oder wird in der Lebensmittelindustrie als Süßmittel eingesetzt.

Wusstest du, dass...

… aus 100 Kilogramm Zuckerrüben 16 Kilogramm Zucker gewonnen werden können.

Wo der Zucker gebraucht wird

Wichtige Abnehmer sind dabei die Hersteller von Getränken, Süßwaren, Dauerbackwaren, Marmeladen und Obstkonserven. Im Nicht-Ernährungsbereich sind die Einsatzgebiete von Zucker sehr vielfältig. In der Chemie-Industrie wird Zucker zur Herstellung von Folien, Polsterungen, Klebstoffen, Kosmetika, Lacken oder Pharmaka verwendet. Aus der Glukose werden Glukonsäure, Tenside und Sorbitol gewonnen. Sie sind Ausgangsstoffe für Waschmittel, Pharmaka, Konservierungs-, Wasch- und Reinigungsstoffe sowie Kunststoffe. Fruktose findet als Alkohol oder Aldehyde Einsatz bei der Erzeugung von Farben und Agrochemikalien. Durch biotechnische Verfahren lassen sich aus Zucker biologisch abbaubare Kunststoffe für die Herstellung von Bechern, Folien oder Flaschen gewinnen.

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