Sinnesübungen

Spiele mit den Sinnen

Erstellt von Waldverband, LFI Österreich und BML

Was sind Sinnesspiele?

Sinnesspiele lenken die Aufmerksamkeit in neuer Weise auf die Natur. Andere Sinne als der optische Sinn stehen im Mittelpunkt. Die Wahrnehmungen des Riechens, Schmeckens, Hörens, Tastens werden vertieft und das Naturerlebnis wird dadurch nachhaltiger, abenteuerlicher und vollständiger.

„Foto-klick“

Dieses Spiel wird paarweise gespielt. Ein Spieler ist der „Fotograf“, der andere die „Kamera“. Die Kamera schließt die Augen und wird nun vom Fotograf zu einer Stelle geführt, wo ein besonders schönes, interessantes Motiv zu sehen ist. Dabei bringt er die Kamera so „in Stellung“, dass sie das Motiv am besten sehen kann (z.B. Kopf nach vorne oder zur Seite neigen). Sobald alles passt, sagt der Fotograf „Klick“, die Kamera öffnet für ein paar Sekunden die Augen und betrachtet das Motiv. Die „Kamera“ kann nach Möglichkeit die Motive benennen. Je nach Lust und Laune können mehrere Motive gesucht werden.

Verstecken - Entdecken

Entlang eines ca. 20 Meter langen Weges einige Gegenstände verstecken. Wähle die Dinge so aus, dass sich einige deutlich von der Umgebung abheben und andere eher schwer zu entdecken sind (z.B. Luftballons, Blätter, Bleistift, Plastikflasche). Die Kinder gehen einzeln den Pfad entlang und beobachten genau, ohne etwas wegzunehmen. Danach erzählen die Kinder, was sie alles entdeckt haben. Zum Schluss gehen alle miteinander und zeigen einander alle Gegenstände. Mit den Kindern besprechen, was in den Wald / die Natur gehört und was nicht. Am Ende alle Gegenstände wieder einsammeln und mitnehmen.

Rindenbild

Dieses Material brauchst du:

  • eine Wachskreide
  • einen Karton
  • ein Bestimmungsbuch

Suche dir einen Baum aus, der dir gefällt. Lege den Karton (stärkeres Blatt Papier) auf den Stamm und fahre mit der Wachskreide über den Karton. Die Unebenheiten der Borke werden als Muster sichtbar. Bestimme die Baumart und schreibe den Namen dazu.

Baumhöhe

Du brauchst einen Stock in der gleichen Länge wie dein Arm. Halte den Stock senkrecht und schaue über die Stockspitze. Gehe so lange rückwärts, bis die Spitze des Baumes genau an deiner Stockspitze ist. Markiere nun deinen Standpunkt. Mit der Länge des Stockes kannst du nun den Abstand zwischen dir und dem Baum messen. Diese Länge ist ebenfalls die Höhe des Baumes.

Blinde Karawane

Von einem Seil geleitet, zieht die blinde Karawane durch ein Land voll von Geräuschen, Gerüchen und Gegenständen. Dabei ist es notwendig, dass man einen Platz dafür findet, wo es viele aufregende Dinge zu erfahren gibt. Vielfältige Wahrnehmungen machen dieses Spiel besonders wertvoll. Außerdem kann man durch das Seil selbst bestimmte Signale setzen (z.B. ein Knoten im Seil zeigt eine Besonderheit an bzw. durch unterschiedliche Montagehöhen sind verschiedene Bewegungsformen notwendig – kriechen – knien – großer Schritt). Ein guter Pfad muss wohlüberlegt sein, allerdings lohnen sich spontan auch kurze Pfade, die aus der Situation während einer Unternehmung im Wald entstehen. Ein guter Pfad wäre vielleicht so: man geht ein Stückchen auf einem Waldweg, klettert über einen Baumstumpf, tritt auf feuchtes Moos, berührt eine Walderdbeere, gelangt auf eine sonnige Lichtung, greift auf verschiedene Steine (rau / glatt), schleift durch Laub. Entscheide vorher, auf welcher Seite des Seils die Kinder gehen werden. Achte auch darauf, dass die Kinder nicht mit giftigen Pflanzen in Berührung kommen. Eine friedliche, ruhige Atmosphäre ist das Wichtigste für das Gelingen des Spiels.

Blind führen

Diese gutbekannte Vertrauensübung dient zur Schärfung der Sinne im Umgang mit der Natur. Das Spiel wird paarweise gespielt. In diesem Spiel geht es darum, dass der andere, der nichts sehen kann (Augen verbinden) zu interessanten Naturgegenständen (z.B. Wurzeln, Baum, Moose, Beeren) geführt wird. Das Kind soll dort fühlen, riechen, hören. Das Kind soll ohne Augen sehen lernen. Dabei ist darauf zu achten, dass alles nicht zu schnell geht, denn der Weg zu den einzelnen Gegenständen soll eine angenehme Erfahrung sein. Am Ort darf nach dem „Sehen“ ohne Augen die Augenbinde abgenommen werden. Dabei sollen gemeinsame Erfahrungen ausgetauscht werden. Anschließend soll die Strecke ganz bewusst mit offenen Augen gegangen werden.

  • Der „blinde“ Schüler soll vom Gegenstand weggeführt werden (zum Ausgangspunkt) und nun sehend den Gegenstand wiederfinden.
  • Eine Geschichte zu diesem Gegenstand ausdenken (bei einem Baum z.B.: Was würde ich den Menschen sagen, wenn ich ein Baum wäre?).

Vertrauensgang

Dieses Spiel wird paarweise durchgeführt. Ähnlich wie beim „Blind-Führen“, werden einer/einem Spieler:in die Augen verbunden. Die andere Person führt die/den Blinde:n nun über eine abgegrenzte Strecke. Der Gang sollte möglichst unterschiedliche Erfahrungen ermöglichen (z.B.: Sand, Steine, Wurzeln, Baumstämme, Stufen, Böschungen). Die/Der Führende soll die/den Blinde:n sicher an allem vorbeiführen und ihn vor allem schützen, was gefährlich, erschrecken oder unangenehm sein könnte. Die sehende Person „sagt“ der blinden Pesron mit der Hand, welche Richtung diese gehen soll. Das muss langsam  sein, damit die/der Blinde Vertrauen lernen kann. Danach sollte über die Erfahrungen und Eindrücke gesprochen werden. (Hast du dich wohl gefühlt? Hattest du Vertrauen zum Führenden? Wo hattest du Angst?)

Waldbodentest

Dieses Material brauchst du:

  • ~30 m Schnur
  • Augenbinde

Der Waldboden soll möglichst unterschiedliche Arten von Oberflächen aufweisen (weiches Gras, stoppeliges Gras, Kies, feuchte Erde, warmer Sand, Moos, Heidelbeersträucher). Vor Spielbeginn wird die Schnur gespannt. Ziehe deine Schuhe aus, verbinde die Augen und gehe vorsichtig, entweder allein oder mit einer sehenden Person, entlang der Schnur. Berichte was du spürst. Man kann auch zwei oder drei unterschiedliche Pfade legen.

Waldriechen – Eine Duftsammlung anlegen

Man braucht dafür verschließbare Gefäße und Gegenstände (z.B.: Erde, Baumnadeln, Moos, Rinde, Harz). Die zerriebenen bzw. zerkleinerten Materialien – dann entfaltet sich der Duft besonders gut – in die Gefäße füllen, verschließen und in die Klasse mitnehmen. Im Klassenzimmer eignet sich die Duftsammlung als Ratespiel besonders gut.

Bodenerzählung

Dieses Spiel sollte den Kindern bewusst machen, wie wichtig der Schutz des Bodens / Waldbodens für uns alle ist. Gehe mit den Kindern auf eine Waldlichtung. Alle legen sich in Bauchlage mit den Füßen nach außen in einem Kreis auf. Nun horchen sie in den Boden hinein, wie und wo berührt er mich und was spüre ich vom Boden.
Die Kinder sollen Fragen und Antworten finden über:

  • Was würde der Boden erzählen, wenn er reden könnte?
  • Wie sieht der Boden an dieser Stelle aus?
  • Welche Farbe hat der Boden?
  • Kann man bestimmte Bestandteile unterscheiden?
  • Wie fühlt sich der Boden an, wenn man ihn zwischen den Fingerspitzen zerreibt?
  • Was passiert, wenn dieser Boden verschwindet?

Erzähle den Kindern auch von der Verantwortung Aller für diesen Boden und sein Überleben.

Geruchsspiel

Dieses Material brauchst du:

  • 10 Geruchsdosen
  • Augenbinde

Es werden 2 Gruppen gebildet. Die Dosen werden im Kreis herumgegeben, und deren Inhalt besprochen. Jeweils ein Kind pro Gruppe lässt sich die Augen verbinden und versucht über den Geruch den Inhalt in der Dose wieder zu erkennen. Für jedes richtige Ergebnis gibt es einen Punkt für die Gruppe. z.B.: Walderde, Fichtennadeln, Gras, Baumharz, Holzscheiben, Moos, Beeren, Bienenwachs.

Pirschgang

Bei diesem Spiel geht es vor allem darum, möglichst genau die Richtung von Geräuschen zu bestimmen. Man braucht ein Tuch zum Augenverbinden, eine Spritzflasche mit Wasser gefüllt und für jeden Mitspieler einen Gegenstand (z.B.: Stück Holz). Als Spielfläche sollte ein Untergrund vorgesehen werden, der beim Gehen knirscht und raschelt (z.B.: Waldwiese, Laubfläche). Ein großer Kreis markiert das Spielfeld, in dessen Mitte sich ein kleiner Kreis (ca. 2 m Durchmesser) befindet. Auf diesen inneren Kreis legt jeder Teilnehmer seinen mitgebrachten Gegenstand und stellt sich am äußeren Kreisrand auf. Ein Kind, dem die Augen verbunden werden, versucht, in der Mitte des Innenkreises sich drehend, die Schüler mit der Spritzpistole zu treffen, die ihrerseits bemüht sind, ihre Gegenstände zu fischen. Das Spiel macht nicht nur großen Spaß, sondern trainiert auch das „Lauschen“ und das leise Gehen.

Baumgeräusche

Dieses Material brauchst Du:

Stethoskop

Suche dir einen Baum aus und lege dein Ohr an die Rinde. Du kannst dafür auch ein Stethoskop verwenden! Dabei nimmst du verschiedene Geräusche aus dem Bauminneren wahr. Erzähle den anderen Kindern, was du gehört hast.

Woher stammen diese Unterlagen?

Mit der digitalen Schulmappe „Rund um Wald & Holz“ bringt der Waldverband Österreich in Kooperation mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut Österreich und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft den Wald und seine Multifunktionalität den Kindern näher. „Rund um Wald & Holz“ soll die unterschiedlichsten Themen zu Wald und Holz anschaulich, innovativ und spannend vermitteln und dabei helfen, den Unterricht aktiv zu gestalten.

Mehr Informationen zum Projekt findest du hier.

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