Nistkästen selber bauen

Ein selbstgemachtes Schmuckstück im Garten mit zwitscherndem Mehrwert

 

In der Frühlingssonne im Garten die ersten wärmenden Sonnenstrahlen einfangen und dabei mit Vogelgezwitscher das neue Frühjahr einatmen, dabei auch noch das rege Treiben der Vogelfamilien beobachten, wie fürsorglich der kleine Nachwuchs gefüttert wird – ein Nistkasten bringt Gartenidylle und selbst gemacht ist er außerdem ein Hingucker.

Bevor du mit dem Bauen loslegst…

Das muss ein Nistkasten können

Es gibt natürlich mehrere Arten, wie ein Nistkasten gebaut werden kann. Wesentlich sind bei allen aber zwei Punkte, die es unbedingt zu berücksichtigen gilt: Sie müssen Schutz vor Räubern (Katzen und Marder) bieten und regenbeständig sein. Einen Nistkasten, der dies kann, wird hier als Bauanleitung beschrieben.

Gut geplant ist leicht gebaut

Infos und Tricks zu deinem DIY-Nistkasten

Holzart

Für den Nistkasten verwendest du am besten robustes Holz, wie z. B. Lärche oder Eiche. Keinesfalls solltest du zu Sperrholz- oder Pressplatten greifen, denn die saugen sich nicht nur bei Regen mit Wasser voll und sind deshalb im Freien ungeeignet, sie könnten auch Schadstoffe enthalten, die für Vögel giftig sind.

Holzqualität

Hast du noch Holz vom Hochbeetbau oder von einem anderen Projekt über, kannst du die sauberen Reste davon verwenden. Wenn du ein Holz einkaufst, dann achte auf das Qualitätssiegel PEFC, denn es steht für nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Holzstruktur

Damit die gefiederten Bewohner gut Halt haben im Nistkasten, sollte das verwendete Holz ungehobelt sein. Vor allem auf der Innenseite unterhalb vom Einflugsloch ist es wichtig, dass das Holz aufgeraut ist. Um das Holz nachträglich aufzurauen, kannst du Kerben in das Holz schlagen.

Farbe

Auf Holzschutzmittel solltest du der Gesundheit der Vögel zuliebe verzichten. Möchtest du den Nistkasten vor Nässe schützen bzw. haltbarer machen, kannst du die Außenwände mit umweltfreundlichen Farben streichen oder das Holz anflämmen. Ein verzinktes Stahlblech richtig angebracht als Regenschutz am Dach des Nistkastens schützt ebenso.

Schrauben

Damit nicht zu viel Chemie in das Vogelnest kommt, solltest du statt Nägel und Leim auf Schrauben zurückgreifen. Das macht den Kasten außerdem stabiler.

Bohrer

Mit einem Forstnerbohrer kannst du das Einflugsloch am besten ausschneiden. Solltest du nur eine Stichsäge haben, kannst du die auch verwenden, allerdings muss dann noch mehr abgeschliffen werden. Beim Einflugsloch muss nämlich darauf geachtet werden, dass alle scharfen Kanten geglättet werden.
Achtung! Jede Vogelart hat ihre bevorzugte Lochgröße. Überlege dir deshalb vorab, für welche Vögel du deinen Nistkasten bauen möchtest. Eine tolle Übersicht zu den unterschiedlichen Vogelarten und ihren Einflugslochgrößen findest du hier.

Was du zum Bauen brauchst

Die Einkaufsliste

  • Ein unbehandeltes Holzbrett in der Länge 20 cm x 150 cm mit einer Stärke von ca. 2 cm
  • Ca. 20 Schrauben (ca. 4 cm, Ø 3,5 mm) für den Nistkasten
  • 2 Schraubhaken oder Reiberhaken für die Fixierung der Vorderseite
  • Schrauben (ca. 8 bis 10 cm, Ø 3,5 mm) für die Wandmontage
  • Rostfreie Alu-Nägel zur Befestigung des Nistkastens an einem Baum
  • Werkzeuge: Bohrer, Schleifpapier und Stift

Ran an's Werk

Im Nu von Nichts zum Nistkasten

  1. Zuerst werden die Einzelteile den Maßen entsprechend zugeschnitten. Das kannst du auch im Fachhandel machen lassen.
  2. Bohre in die Bodenplatte (6) vier Löcher mit ca. 5 mm Durchmesser. Sie sorgen für ein gutes Klima im Inneren.
  3. Hast du dich für eine Einflugslochgröße entschieden, mach mit dem Bohrer ein Loch in den Vorderteil und schleife die Öffnung etwas ab, damit sich die Vögel beim Holz nicht verletzen. Achte darauf, dass zwischen Bodenkante und Einflugsloch mindestens 15 cm liegen. Das ist ein zusätzlicher Schutz vor Mardern und Katzen. Um es für diese Tiere noch schwieriger zu machen ihre Pfote durch die Öffnung zu stecken und nach den Vögeln zu angeln, kannst du ein zusätzliches Stück Holz (mit ausgesägtem Einflugsloch) vor der Öffnung anbringen.
  4. Nun kannst du mit dem Verschrauben der Einzelteile beginnen: Schraube den Boden an die Rückwand und anschließend die Seitenteile an den Boden. Der Boden muss dabei von den Seitenteilen umgeben sein. (Die Seitenteile dürfen nicht AUF dem Boden montiert werden). Alles sollte bündig abschließen und die Schrauben sollten nicht aus dem Holz ragen, damit die Vögel nicht verletzt werden.
  5. Nachdem nun Boden und Seitenteile verschraubt sind, kannst du die Vorderseite zwischen die Seitenteile setzen und die Seitenteile auf Höhe des Einflugslochs an der Vorderseite anschrauben, damit sie die Funktion eines Scharniers erfüllen (Drehachse). Weiter unten kannst du ein- oder beidseitig drehbare Schraub- oder Reiberhaken anbringen. Sie sollen die Vorderseite Verriegeln, aber im Herbst durch das erleichterte Öffnen der Front das Putzen erleichtern.
    Achtung! Der Holzteil für die Vorderseite ist länger als die Seitenteile und sollte deshalb weiter nach unten ragen. Das ist wichtig, damit Wasser besser abrinnen kann und nicht im Nistkasten steht.
  6. Zum Schluss wird das Dach aufgesetzt und mit den Seitenteilen und der Rückwand verschraubt – nicht mit der Vorderseite!
  7. Die Aufhängeleiste wird mittig an der Rückwand des Nistkastens montiert. Jetzt ist der Nistkasten fertig und kann an einem Baum mit rostfreien Nägeln angenagelt werden. Das Anbringen mittels Aufhängeleiste hat den Vorteil, dass der Nistkasten bei jedem Wetter stabil hängen bleibt und nicht bei Sturm zu schwingen beginnt.

Lange Freude an der hübschen Zier

Montage und Pflege

Damit man sich lange am selbst gebauten Nistkasten erfreuen kann, sollte man für den Bau wetterbeständiges Holz verwenden und auch einen regengeschützten Montageort auswählen. Einmal im Jahr gründlich geputzt und für die nächste Brutsaison hergerichtet, werden sich viele Vögel-Generationen daran erfreuen.

Mehr Informationen zur richtigen Montage und Tipps zum Reinigen findest du hier.

Finn empfiehlt

Willst du noch mehr über Nistkästen und vogelfreundliche Gartengestaltung erfahren, dann kannst du dich hier noch durch ein paar weitere Broschüren klicken:

Oder willst du alles zum Thema Nistkästen auf einem Spaziergang erleben, dann besuche doch den Nistkastenlehrpfad der Haus der Natur in der St.Pöltner Innenstadt.

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