Ein Blütenparadies für Bienen schaffen

Nahrung für die emsigen Insekten pflanzen

 

Sobald die Februarsonne die Temperatur auf über 10 Grad steigen lässt, erwacht der Bienenstock wieder zum Leben. Vom großen Ausschwirren ist zwar noch nicht die Rede, das passiert erst bei der Weide- und Obstblüte, aber das Summen und Brummen beginnt. Jetzt machen sich die ersten mutigen Wild- und Honigbienen auf die Suche nach Nahrung, um sich und ihre Brut zu ernähren.

Für das Leben der Wildbienen und Honigbienen ist es wichtig, dass vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst immer etwas blüht. Denn blühende Wiesen und Bäume bedeuten ausreichend Nahrungsquellen. Unterstützen kann man die emsigen Bienen bei der Futtersuche, indem man ein Blütenparadies anlegt, das vom Frühling bis Herbst die Bienen versorgt und ihnen Nahrung anbietet. Wichtig ist dabei die Pflanzenwahl.

Nektar und Pollen als Nahrungsquelle

Honigbienen und Wildbienen brauchen Nektar und Pollen, um sich und die Brut zu ernähren. Aus Nektar erzeugen die Insekten Honig, den sie in Waben für den Winter einlagern. Den gesammelten Pollen vermengen sie mit Speichel und verfüttern ihn als Bienenbrot an die Nachkommen. Haben die Bienen zu viel Bienenbrot erzeugt, wird es in der Nähe des Brutnestes ebenso in Waben eingelagert. Um allerdings den Pollen lösen und auch den dickflüssigen Honig verdünnen zu können, benötigen Bienen ausreichend Wasser.

Bienen sind somit auf sehr unterschiedliche Lebensräume angewiesen. Weiß man aber, was sie zum Leben brauchen, kann jeder grüne Wiesenfleck zum Blütenparadies werden. Je vielfältiger die Bepflanzung ist, umso mehr Bienen finden sich ein.

Finn empfiehlt

Pflanze verschiedenste Blühpflanzen an und sorge für ein durchgängiges Blühangebot, indem du früh-, mittel- und spätblühende Blumen auswählst.

Offene und kelchförmige Blüten mögen Bienen außerdem besonders gerne, weil sie hier besser an den Nektar herankommen.

Aber aufgepasst, nicht jede Pflanze eignet sich für jeden Standort! Manche mögen es sonniger, andere schattiger oder manche brauchen viel Wasser, andere weniger. Mehr Informationen zu den besten Wuchsbedingungen findest du im Garten ABC.

Für einen guten Start im Frühjahr

Erster Pollenlieferant nach dem Winter ist die Gemeine Hasel. Diese blüht von Februar bis März. Der Pollen ist reich an Eiweißen und dient zur Fütterung der Bienenbrut. Diese Nahrungsquelle ist vor allem in der kritischen Zeit des Jahres wichtig, damit sich das Volk gut entwickeln kann. Da die Hasel aber eine windbestäubte Pflanze ist, bietet sie keinen Nektar an.

Die Weide blüht von März bis Mai und liefert Bienen viel Pollen und Nektar. Es gibt eine große Arten- und Sortenvielfalt bei Weiden. Am bekanntesten sind die Palmkätzchen der Salweide. Diese ist eine der wichtigsten Bienentrachtpflanzen im Frühjahr.

Obstbäume bieten den Bienen von April bis Mai ein üppiges Nahrungsbuffet – egal, ob im Obstgarten oder in Streuobstwiesen. Besonders nährreich für die Bienen sind Apfel, Süßkirsche und Pflaume. Gute Nahrungslieferanten für die Bienen sind auch Beerensträucher, zum Beispiel Brombeere oder Himbeere.

Bäume und Kräuter bieten den Bienen viel Nahrung

Der Sommer ist jene Jahreszeit, wo in vielen Teilen der Landschaft kaum mehr Pflanzen in großer Zahl blühen. Dann bieten Linden den Honigbienen und blütenbestäubenden Insekten Nektar im Überfluss. Weitere Bäume, die die Bienen im Frühsommer gerne anfliegen, sind der Bergahorn und die Rosskastanie. Der Bergahorn ist wegen seines hohen Nektargehaltes der Blüten bei den Bienen besonders beliebt. Daneben bietet auch der Bienenbaum bis in den September hinein viel Pollen und Nektar.

Eine gute Mischung aus Gemüse, Heil- und Gewürzkräutern und zahlreichen Zierpflanzen bietet den Bienen im Sommer ein üppiges Nahrungsbuffet. Kürbis und Gurke gehören zu den Pflanzen, die aufgrund ihrer großen Blütenform bei Bienen sehr beliebt sind. Diese bieten den Bienen nicht nur viel Nektar, sondern auch Pollen. Die Gurke und auch der Kürbis blühen dabei von Mai bis Juli. Bienen mögen aber auch kleine Blüten, wie jene des Fenchels. Gewürz- und Heilkräuter, wie der Salbei, Thymian, Rosmarin, Koriander, Lavendel oder Borretsch liefern Bienen viel Nektar für die Honigproduktion. Allerdings produzieren diese Pflanzen wenig Pollen.

Besonders viel Pollen und Nektar liefert im blühenden Zierblumengarten dabei das rainfarnblättrige Büschelschön. Dieses blüht von Juni bis September. Zur selben Zeit blüht auch der Echte Steinklee, der eine ebenso gute Nahrungsquelle für Bienen ist. Die Bartblume sollte im bienenfreundlichen Garten auch nicht fehlen. Sie blüht von August bis September und liefert sehr viel Pollen und Nektar.

Efeu und Aster im Herbst

Eine gute Nahrungsquelle für Bienen im Herbst ist der Efeu. Dieser blüht ab September bzw. Oktober. Die von August bis November blühende Aster gehört zu den Pflanzen, die die Bienen im Herbst lange mit Nahrung versorgt.

Pflanze

Blütezeit

Pollen

Nektar

Gemeine Hasel

Februar bis März

++++

 

Salweide

März bis Mai

++++

++++

Obstbäume (Apfel, Süßkirsche, Pflaume, Zwetschke)

April bis Mai

++++

++++

Brombeere

Juni bis August

+++

+++

Himbeere

Mai bis August

+++

++++

Kürbis

Mai bis Juli

+

++

Gurke

Mai bis Juli

++

+++

Fenchel

Juli bis August

++

++++

Salbei

Juni bis Juli

+

+++

Thymian

Mai bis Oktober

+

+++(+)

Rosmarin

Mai bis Juni

+

+++

Koriander

Juni bis August

+

++++

Lavendel

Juli bis September

+

+++

Borretsch

Mai bis September

++

+++

Bergahorn

April bis Mai

++

++++

Rosskastanie

Mai

+++

+++

Linde

Juli

+

+++(+)

Rainfarnblättriges Büschelschön

Juni bis September

+++

++++

Echter Steinklee

Juni bis September

+++(+)

++++

Bartblume

August bis September

++++

++++

Bienenbaum

Juli bis September

+++

++++

Efeu

September bis Oktober

+++

+++

Aster

August bis November

+++

+++

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