Was ist die GAP eigentlich?
Und warum ist sie so wichtig?
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU sorgt seit über 60 Jahren dafür, dass wir genug bezahlbare Lebensmittel haben und die Landwirt:innen dafür auch fair entlohnt werden. Sie hilft nicht nur der Landwirtschaft, sondern schützt auch die Umwelt und stärkt ländliche Regionen. Erfahre, warum die GAP für uns alle so wichtig ist und wie sie sich ständig weiterentwickelt.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union gibt es seit 1962. Sie sorgt dafür, dass die Landwirtschaft in Europa gut funktioniert und auch eine gute Partnerschaft zwischen der Landwirtschaft und der Gesellschaft, zwischen Europa und seinen Landwirt:innen besteht. Ursprünglich wurde sie eingeführt, um mehr Nahrungsmittel zu produzieren und den Bäuerinnen und Bauern ein sicheres Einkommen zu garantieren. Gleichzeitig sollte sie auch dafür sorgen, dass Essen für uns alle bezahlbar bleibt. Im Laufe der Zeit hat sie sich weiterentwickelt, um auf neue globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu reagieren, nachhaltige Landnutzung zu fördern und das wirtschaftliche Leben in ländlichen Regionen zu stärken, damit diese nicht vernachlässigt werden. Kurz gesagt: die GAP steht für ein ausgewogenes Zusammenspiel zwischen Mensch, Natur und Wirtschaft.
© Eva Lechner/LK NÖ Unsere Landwirte: Die Helden unserer Lebensmittelversorgung
Immer mehr Menschen leben in Städten, die Landwirtschaft rückt aus dem Blickfeld, die Arbeit der Landwirt:innen für unser Essen bleibt aber unersetzlich.
Trotz der Herausforderungen, denen sie sich gegenübersehen – sei es durch Wetterextreme oder schwankende Preise auf den Märkten, leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag für Nahrung und Natur: Sie sorgen dafür, dass wir genug zu essen haben, die Umwelt geschützt wird und die Artenvielfalt erhalten bleibt. Dabei verdienen Landwirt:innen im Durchschnitt 40 % weniger als andere Berufsgruppen. Die GAP hilft nicht nur ihnen, sondern auch den 40 Millionen Menschen, die in der Lebensmittelindustrie arbeiten.
Warum öffentliche Unterstützung notwendig ist
Die Landwirtschaft hat mit besonderen Risiken zu tun – das Wetter kann verrückt spielen bis hin zu den Preisen, die stark schwanken. Diese Unsicherheiten machen staatliche Unterstützungsmaßnahmen notwendig. Diese Unterstützung stellt eine gewisse Grundabsicherung für Landwirt:innen dar und sorgt dafür, dass wir weiterhin nachhaltige und bezahlbare Lebensmittel bekommen. Gleichzeitig werden dadurch hohe Standards für Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und das Wohl der Tiere gewährleistet.
Wer steckt hinter der GAP und wie entwickelt sie sich weiter?
Viele verschiedene Gruppen arbeiten an der GAP: von der Europäischen Kommission über den EU-Rechnungshof bis hin zu Expert:innen und den Bürger:innen der EU. Auch die Landwirtschaftskammer Niederösterreich ist eingebunden, einerseits bei der Ausgestaltung der Programme und andererseits der Beratung und Unterstützung der unterschiedlichen Betriebe in Hinblick auf die vielfältigen Programme und wie diese genutzt werden können. Das trägt wesentlich dazu bei, dass Leistungen für die Umwelt erbracht werden, Leistungen und Lebensmittel günstig für die Menschen angeboten werden können und natürlich auch die Landwirt:innen einen Nutzen davon haben. Die GAP wird regelmäßig überprüft und evaluiert, ob bzw. wie gut sie funktioniert. Sie wird in regelmäßigen Abständen an neue Herausforderungen angepasst, damit sie auch in Zukunft ihre Ziele erreicht.
Wusstest du, dass…
- ... 30 % der 447 Millionen Verbraucher:innen in ländlichen Gebieten wohnen?
- ... 10 Millionen Landwirt:innen in der EU 39 % der Gesamtfläche Europas bewirtschaften?
- ... im Agrarumweltprogramm jährlich rund 540 Millionen Euro für ganz Österreich zur Verfügung stehen, die dann an unsere Landwirt:innen für erbrachte Leistungen ausgezahlt werden?
- ... Es die Möglichkeit gibt, freiwillig noch mehr zu machen? Dafür gibt es zum Beispiel das Agrarumweltprogramm von Österreich, ÖPUL. Mehr dazu findest du hier.