Presseaussendungen 2019

Regionalitäts-Check: Honig

Woher kommt eigentlich unser Honig? Dieser Frage ging die Landwirtschaftskammer NÖ zusammen mit dem NÖ Imkerverband beim Regionalitäts-Check Honig nach. Fehlende Herkunftsangaben führen nicht nur Konsumentinnen und Konsumenten in die Irre, es geht hier auch regionale Wertschöpfung verloren. Im Handel und im Außer-Haus-Verzehr fehlen oft klare Herkunftsangaben:

Bei fast zwei Drittel der Produkte ist die Herkunft nicht klar nachvollziehbar.

Lückenlose Herkunftskennzeichnung nützt allen

Die hohen Produktionsstandards und kleine Betriebsgrößen machen die heimische Landwirtschaft aus. Die Konsumentinnen und Konsumenten können sich aber nur dann für regionale hochwertige Produkte entscheiden, wenn es eine klare Herkunftskennzeichnung gibt. Es geht hier um Entscheidungsfreiheit und Wertschätzung unserer Bäuerinnen und Bauern.

Die Ergebnisse des Herkunfts-Checks

55 Honige im Lebensmitteleinzelhandel wurden untersucht.
Bei 64 % der getesteten Honige war die konkrete Herkunft auf der Verpackung nicht ersichtlich.

  • 51 % von den 64 % untersuchten Honige hatten als Herkunftsvermerk „Mischung von Honig aus EU-Ländern und/oder Nicht-EU-Ländern“
  • 2 % waren „Mischung von Honig aus EU-Ländern“
  • 2 % waren „Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern“
  • 9 % hatten Herkunftsangaben wie z. B. Deutschland, Italien, Rumänien, Brasilien, Kuba, Mexiko, Argentinien, Chile – meist war es eine Honigmischung aus diesen Ländern.

Das heißt, bei fast zwei Drittel der Produkte gab es weder Informationen zu den einzelnen Herkunftsländern noch zum Anteil der einzelnen Honige an der Honigmischung.

Bei nur 36 % der Honige war Österreich als Herkunftsland angegeben.

Wer hat den Honig hergestellt?

Bei 84 % aller getesteten Honige war kein Hersteller ersichtlich. Sie hatten lediglich den Vermerk „abgefüllt/hergestellt für“, was aber keinen Schluss auf die Herkunft zulässt. Wie bei vielen anderen Produktgruppen bedeutet auch beim Honig eine rot-weiß-rote Fahne auf der Verpackung nicht automatisch, dass der Honig aus Österreich stammt. „Abgefüllt in Österreich“ ist hier auch irreführend.

Es braucht Transparenz

Die Landwirtschaftskammer NÖ fordert mehr Transparenz, eine klare und lückenlose Herkunftskennzeichnung und ein Verbot von täuschenden Herkunftsangaben. Regionale Vermarktungsinitiativen sollen verstärkt unterstütz und heimische geschützter Herkunftsangaben und Ursprungsbezeichnungen (g.U., g.g.A.) ausgebaut werden. Ebenso wird die Kennzeichnung von Importware mit deutlich niedrigeren Produktionsstandards gefordert.



Kontakt für Rückfragen

Abteilung Agrarkommunikation der Landwirtschaftskammer NÖ

Tel.: +43(0)5 0259 28000, E-Mail: agrarkommunikation(at)lk-noe.at

Verleihung Innovationspreis Vifzack

Innovationen sind in der Land- und Forstwirtschaft angekommen. Sie haben auf unterschiedlichste Art und Weise Einzug gehalten. In ganz Niederösterreichs zeigen Bäuerinnen und Bauern wie kreativ und innovativ ihre Familienbetriebe sein können. Dabei legen sie herausragende Leistungen an den Tag und schaffen mit viel Durchhaltevermögen und Know-how großartige Projekte.

Vorhang auf für Innovationen

Um die Leistungen der Betriebe vor den Vorhang zu holen und auch anderen Bäuerinnen und Bauern Mut zu machen, am eigenen Betrieb innovativ zu sein, hat die Landwirtschaftskammer Niederösterreich 2019 erstmals den Innovationspreis Vifzack vergeben.

65 engagierte Bäuerinnen und Bauern aus ganz Niederösterreich haben sich beworben und stellten sich mit ihren erfolgreich umgesetzten Projekten einer Fachjury.

Die drei Sieger der zehn Finalisten wurden im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 30. Oktober in Krems ausgezeichnet. Weiters wurde der Publikumspreis vergeben, wo Interessierte online für ihren Favoriten unter den Einreichungen abstimmen konnten. Damit sollen engagierte Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich, die innovative Projekte auf ihren Betrieben erfolgreich umgesetzt haben, ausgezeichnet und ihre Leistungen anerkannt werden.

1. Platz

Ernte und Keimanlage für Weizengras
Stefan Artner aus St.Veit/Triesting

2. Platz

Produktion von Regenwurmhumus
Fam. Thaller aus Zwettl

3. Platz

Es geht auch ohne Lift bergauf
Fam. Rosinger & Gruber aus Corona/Wechsel

Publikumssieger

Unser Schulbauernhof
Barbara Theuretzbacher aus Lunz/See



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20 Jahre Schule am Bauernhof

Was tut sich auf einem Bauernhof? Was macht ein Bauer den ganzen Tag? Wie leben die Tiere am Hof? Viele Menschen haben heutzutage keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft und kennen diese nur noch aus dem Fernsehen. Für viele ist der Bauernhof zu einer fremden Welt geworden – weit weg und ohne Bezug zu den Lebensmitteln im Supermarktregal. Um hinter die landwirtschaftlichen Kulissen zu Blicken und den Weg der Lebensmittel zu erforschen, haben es sich die Bäuerinnen und Bauern Niederösterreichs zum Ziel gemacht, diese Einblicke auch für die Jüngsten der Gesellschaft erfahr- und erlernbar zu machen.

Bereits 143 Betriebe in Niederösterreich öffnen ihre Hoftore für junge Konsumenten.

20 Jahre offene Stalltore

„Schule am Bauernhof“ zählt zu den erfolgreichsten Bildungsinitiativen im landwirtschaftlichen Bereich. Dabei werden Bauernhöfe für Schulklassen und Kindergärten zu Erlebnis- und Lernorten. Und das seit nunmehr 20 Jahren! Bäuerinnen und Bauern empfangen Schulklassen auf Ihren Betrieben und informieren nach pädagogischen Grundsätzen über das Leben und Arbeiten am Bauernhof. Jungen Menschen sollen so die vielfältigen Aspekte der heimischen Landwirtschaft und ein bewusstes Konsumverhalten nähergebracht werden.

Der Profi selbst informiert

Schule am Bauernhof-Anbieter sind fachlich und methodisch geschulte Betriebe, die sich darauf freuen, Kindern und Jugendlichen die Vielfalt der Land- und Forstwirtschaft näher zu bringen. Die Bäuerinnen und Bauern legen Wert darauf, Kindern und Jugendlichen Antworten auf ihre Fragen zu geben und sie speziell auf diesem Wissensgebiet zu begleiten. Daher werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur auf Betriebe eingeladen, sondern besuchen auch in ihren Schulklassen besucht.

Zur Initiative „Schule am Bauernhof“

Mittlerweile nehmen rund 21.000 Schülerinnen und Schüler pro Jahr das Angebot „Schule am Bauernhof“ in Anspruch. Jährlich werden rund 1.000 Führungen auf den Höfen durchgeführt.  Die Bäuerinnen und Bauern werden in einem 80-stündigen LFI-Zertifikatslehrgang für den Empfang der Schulklassen von der Landwirtschaftskammer eingeschult und die Höfe auf Kindersicherheit überprüft. Die Programme und Inhalte sind auf Alter und Interesse der Teilnehmer abgestimmt.

https://www.schuleambauernhof.at/



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Regionalitäts-Check: Apfelsaft

Was steckt in den Säften tatsächlich drin? Woher kommen die Äpfel und wie werden die Säfte gekennzeichnet? Diesen und noch anderen Fragen ging die Landwirtschaftskammer NÖ beim mittlerweile vierten Regionalitäts-Check auf den Grund. Der Fokus liegt hier auf der Herkunftstransparenz, denn nur eine umfassende Kennzeichnung der Herkunft gibt die Möglichkeit, sich bewusst entscheiden zu können, woher die Lebensmittel kommen, die im Einkaufskorb landen.

Bei rund zwei Drittel der überprüften Produkte ist die Herkunft der Äpfel nicht ersichtlich.

Die ernüchternden Ergebnisse

48 Apfelsäfte im Lebensmitteleinzelhandel wurden untersucht. Davon waren 22 Direktsäfte und 26 Säfte aus Apfelsaftkonzentrat.

  • bei 65 % der Säfte war die Herkunft der Rohware nicht auf der Verpackung ersichtlich
  • Bei 33 % der Apfelsäfte ist Österreich und bei 2 % Deutschland als Herkunft der Rohware angegeben
  • bei Apfelsäften aus Apfelsaftkonzentrat war nur bei 15 % der Proben angegeben, woher die Rohware kommt
  • bei Direktsäften waren es 59 % (13 von 22), aus Österreich kamen dabei 12 Direktsäfte

Die Täuschung mit der rot-weiß-roten Fahne

Eine rot-weiß-rote Fahne auf der Verpackung bedeutet nicht automatisch, dass die Rohstoffe tatsächlich aus Österreich stammen bzw. alle Produktionsschritte in Österreich durchgeführt wurden. Auf 52 % der getesteten Produkte ist die Österreich-Fahne abgebildet – von diesen ist allerdings nur bei rund der Hälfte Österreich als Herkunftsland ausgewiesen. Beim Rest ist das tatsächliche Herkunftsland nicht angegeben.

Es braucht mehr Transparenz

Eine verpflichtende und klare Herkunftsdeklaration auch bei verarbeiteten Produkten kann hier Transparenz schaffen. Wer aber auf Nummer sichergehen will und auf österreichische Herkunft und Qualität baut, sollte zu direkt gepresstem Apfelsaft greifen.

Start der Apfelsaft-Aktion

Um die Vorzüge von heimischem Apfelsaft aufzuzeigen, rief die Landwirtschaftskammer NÖ gemeinsam mit dem Obstbauverband NÖ die Aktion „Apfelsaft aus Apfel g’macht“ ins Leben. Startschuss dafür war im Rahmen der Pressekonferenz in der HBLA für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg, wo direkt gepresster Apfelsaft hergestellt und abgefüllt wurde. Seither finden die Aktionstage jährlich im Herbst statt.



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Regionalitäts-Check: Erdäpfel

Beim 3. Regionalitäts-Check wurde das Grundnahrungsmittel Erdäpfel aufgegriffen. Mit verzehrten 50 kg Erdäpfel pro Jahr sind sie die Lieblingsbeilage von Herrn und Frau Österreicher. Für eine faire Preisgestaltung und gleiche Spielregeln setzen sich die Landwirtschaftskammer NÖ und die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau ein.

In den untersuchten Supermärkten waren von 50 gesichteten Erdäpfelproben 34 nicht aus Österreich! Das sind 68 %!

Herkunft der Erdäpfelproben

Die Herkunft der Erdäpfel ist nachvollziehbar, aber nicht auf den ersten Blick. Verpackung von inländischer und ausländischer Ware ist oftmals genau gleich. Wenn man die Verpackung wendet und genau schaut, sieht man, woher die Erdäpfel tatsächlich kommen.
Die untersuchten Erdäpfel stammen aus mehreren Ländern:

  • 11 aus Ägypten
  • 4  aus Israel
  • 2  aus Zypern
  • 1 aus Marokko
  • 15 aus Frankreich
  • 1 aus Deutschland

Unterschiedliche Länder – andere Standards

Neben den langen Transportwegen spricht auch der soziale Aspekt gegen diese Importe. In Ägypten zum Beispiel, treibt die Erdäpfelproduktion für Europa die Lebensmittelpreise derart in die Höhe, dass sich Ägypter keine Erdäpfel leisten können. Bei den Untersuchungen wurde auch noch festgestellt, dass speziell in Ägypten nach wie vor Mittel eingesetzt werden dürfen, die in Österreich schon seit Jahrzehnten verboten sind. Das heißt, dass hierzulande Lebensmittel in Supermarktregale gelangen, die in Europa so gar nicht produziert werden dürften.

Forderung nach Fairness

Importierte Ware muss nach denselben hohen Produktionsstandards hergestellt werden, wie sie in Österreich gelten. Preisgestaltung und Produktionsstandards müssen deshalb hinterfragt werden.

Auf heimische Qualität setzen

Am sichersten sind Konsumentinnen und Konsumenten, wenn sie beim Kauf auf österreichische Qualität achten.



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Regionalitäts-Check: Fertigteige

Damit das Backen vor allem rund um Weihnachten leicht von der Hand geht, bieten Handelsketten Fertigteige zum Kauf an. Doch was steckt dort tatsächlich drin? Wie wird gekennzeichnet und woher stammen die Rohstoffe? Diesen und noch anderen Fragen ging die Landwirtschaftskammer NÖ im Regionalitäts-Check Fertigteige auf den Grund. Überprüft wurde die Auslobung von Mehl, Eiern, Zucker und Fetten bei insgesamt 32 unterschiedlichen Produkten.

Bei den Fertigteigen war bei keinem einzigen angeführt, woher die Rohstoffe tatsächlich stammen.

Ernüchterndes Ergebnis

Es sind keine regionalen Angebote im Handel zu finden. Bei 32 überprüften Produkten aus 14 Filialen der wichtigsten Supermarktketten ist bei keinem einzigen die Herkunft der Rohstoffe nachvollziehbar.

Herkunftsangaben schaffen Transparenz

Eine umfassende Herkunftsdeklaration bei verarbeiteten Produkten schafft Sicherheit und Transparenz für die Konsumentinnen und Konsumenten und macht auch die Verwendung von hochqualitativen heimischen Produkten sichtbar.

Konsumententäuschung durch Logos, Siegel und Co?

Auffällig ist auch die Flut an Siegeln und eigenen Auszeichnungen, die sich immerhin auf 28 Verpackungen finden. Über die Herkunft der Produkte und Zutaten sagen die Siegel allerdings wenig aus.

Die Zutaten

Mehl

  • Nur ein Erzeuger gab an, dass das Mehl aus Österreich stammt

Zucker

  • In 80 % der getesteten Teige ist Zucker enthalten, doch woher dieser stammt, wird nicht gesagt.

Eier

  • Sechs der getesteten Teige enthielten Volleipulver. Nur bei einem war ausgewiesen, dass es aus Österreich kommt.
  • Drei Teige hatten Bodenhaltung als Haltungsform angegeben.
  • In den restlichen Teigen gibt es keine Angaben zur Eierherkunft noch zur Haltungsform.

Palmöl

  • Die zweithäufigste Zutat im Teig ist das Fett. 91 Prozent der geprüften Teige enthalten das umstrittene Palmöl.


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Tel.: +43(0)5 0259 28000, E-Mail: agrarkommunikation(at)lk-noe.at

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