Wald in Österreich

Der Weg des Holzes

Die Waldfläche in Österreich macht 47,9 % der Gesamtfläche aus und beträgt somit 4,02 Mio. Hektar. Das ist in etwa die Größe der Schweiz. Auf einem Hektar Wald stehen im Schnitt 1.017 Bäume, welche 337 Vorratsfestmeter ergeben. Es gibt hierzulande 65 Baumarten und auf jeden Einwohner kommen etwa 406 Bäume. Die Bundesländer mit dem höchsten Waldanteil sind Steiermark und Kärnten mit jeweils ca. 61 % Waldfläche. Ginge man aber nicht nach dem Waldanteil an der Gesamtfläche des Bundeslandes, sondern nach der Waldfläche, läge Niederösterreich statt Kärnten hinter Steiermark an zweiter Stelle. Österreichweit kann ein jährlicher Zuwachs von 3.400 Hektar Wald verzeichnet werden. Das entspricht in etwa 13 Fußballfeldern pro Tag. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Zuwachs über der Nutzung liegt, denn während 29,7 Mio. Vorratsfestmeter Holz pro Jahr produziert werden, nutzt man jährlich nur 26,2 Mio.. davon, während der restliche Teil im Wald verbleibt. Demnach lässt sich festhalten, dass pro Sekunde ein Kubikmeter Holz nachwächst. Bildlich wären das täglich rund 2.100 Einfamilienhäuser.

Der überwiegende Teil des Waldes hierzulande ist mit 81 % in privatem Besitz und lediglich 19 % sind öffentlicher Wald, der zu 15 % der Republik Österreich bzw. den Österreichischen Bundesforsten gehört und zu 4 % Ländern und Gemeinden.
Von dem privaten Wald entfällt etwa die Hälfte (49,8 % bzw. 1,8 Mio. ha) auf Kleinwälder mit Flächen weniger als 200 Hektar und zu 21,6 % (bzw. 0,80 Mio. ha) auf private Wälder, die über 200 Hektar groß sind. Die restlichen 9,7 % bilden den Gemeindewald.

Österreich hat eines der strengsten Forstgesetze weltweit, welches alle Forstbesitzer zur nachhaltigen Bewirtschaftung verpflichtet. So muss zum Beispiel der Holzzuwachs über dem Nutzungsbedarf liegen und Waldpflege und Nutzung müssen die biologische Diversität, Produktivität und auch das Regenerationsvermögen gewährleisten, Außerdem sind Besitzer eines Waldes, welcher die Größe von 1.000 Hektar übersteigt, dazu angehalten, hauptberuflich tätige Forstleute zu beschäftigen. Diese österreichische Regelung ist EU-weit einzigartig.

Der Holzeinschlag, also die geerntete Gesamt-Holzmenge in einem Jahr, betrug 2021 17,8 Mio. Erntefestmeter. Der Schadholzanteil lag bei rund 3,4 Mio. Erntefestmeter und machte somit 19 % des Gesamteinschlages aus. Das ist im Vergleich zum 5-Jahres-Durchschnitt (8,48 Mio. Efm) bzw. 10-Jahres-Durchschnitt (6,47 Mio. Efm) gering. Die Gründe für Schadholz sind vor allem Wetterkapriolen wie beispielsweise Sturmereignisse, überdurchschnittlich warme Frühlingstemperaturen, Borkenkäferbefall usw.

Totholz ist nicht per se schlecht und muss nicht wie früher gehandhabt zur Gänze aus dem Wald entfernt werden, sofern es nicht einen Schadbefall aufweist. Bis zu einem gewissen Anteil ist es sogar gut, Totholz im Wald zu belassen, da es einen wichtigen Lebensraum für Nützlinge darstellt. Sowohl Insekten, Vögel, Mikroorganismen, Moose und Käfer nisten sich ein und tragen zum biodiversen Ökosystem bei.

Rund 96 % des geernteten Holzes werden in Österreich entweder selbst verarbeitet oder zur Energiegewinnung genutzt. Die Außenhandelsbilanz von Holz zeigt, dass im Jahr 2021 11,1 Mio. Festmeter Holz im Wert von 2,46 Mio. Euro importiert und 6,15 Mio. Festmeter Holz im Wert von 4,28 Mio. Euro exportiert wurden. Hauptimportländer waren Deutschland und Tschechien, die Hauptexportmärkte Italien und ebenfalls Deutschland. Betrachtet man die Zahlen genauer, fällt auf, dass mehr Holz importiert als exportiert wurde, aber dennoch höhere Gewinne durch Export erzielt wurden, als dass für Importe ausgegeben wurde. Das liegt daran, dass vor allem billigeres Rohholz inkl. Brennholz importiert werden und teurere verarbeitete Holzprodukte und Schnittholz exportiert wurden.

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