Landwirtschaftliche Ausbildung in Niederösterreich
Zukunft lernen, Verantwortung übernehmen
Landwirtschaft ist längst mehr als das traditionelle Bild vom urigen Bauernhof. Moderne Landwirtinnen und Landwirte brauchen heute ein breites Wissen: von nachhaltiger Produktion, neuen Technologien bis hin zu Marketing und Konsumentenkommunikation. In Niederösterreich übernehmen die landwirtschaftlichen Fachschulen eine Schlüsselrolle, um junge Menschen darauf vorzubereiten.
© goodluz/stock.adobe.com Zwölf Schulen, viele Möglichkeiten
Insgesamt 12 landwirtschaftliche Fachschulen gibt es in Niederösterreich. Sie bieten den Jugendlichen eine fundierte Ausbildung, die Theorie und Praxis eng miteinander verbindet. Hier wird nicht rein theoretisches Wissen vermittelt – vielmehr lernen die jungen Fachkräfte direkt am Schulbetrieb wie man Kunden berät, Produkte vermarktet, moderne Technik einsetzt und betriebswirtschaftlich denkt. So entstehen bestens qualifizierte Betriebsführer:innen, aber auch Fachleute für Beratung, Handel, Lebensmittelverarbeitung und Forschung.
Eine Ausbildung, die mehr ist als nur Schule
Landwirtschaftliche Ausbildung bedeutet heute: Verantwortung übernehmen für Natur, Tiere, Lebensmittelqualität und den Dialog mit den Konsument:innen. Und genau das macht die Fachschulen zu einem unverzichtbaren Baustein für eine nachhaltige Landwirtschaft von morgen.
Herausforderungen, die Zukunft prägen
Die Landwirtschaft steht heute vor großen Herausforderungen:
- Klimawandel
- Digitalisierung
- steigende gesellschaftliche Anforderungen
- Wandel des Konsumverhaltens
- usw.
Die Fachschulen reagieren darauf mit modernisierten Lehrplänen, mit Themen wie Smart Farming, Datenmanagement, Künstlicher Intelligenz, nachhaltiger Produktion und internationalem Austausch. So entstehen neue Berufsbilder und Perspektiven für die nächste Generation.
Vielfältige Wege zum Facharbeiter-Abschluss
Nach Abschluss einer 3-Jährigen Land- und Forstwirtschaftlichen Fachschule erhält man den Facharbeiter-Abschluss. Es gibt auch weitere Möglichkeiten, diesen Abschluss zu bekommen:
- Lehrausbildung über 3 Jahre
- 5-jährige Bundeslehranstalten für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft
- Zweiter Bildungsweg: Bauern- und Bäuerinnenschulen oder Vorbereitungslehrgänge
Nach dem Facharbeiter-Abschluss kann noch der Meistertitel erworben werden – die höchste Stufe der praktischen Ausbildung. Die Meisterausbildung ist in Niederösterreich modular aufgebaut und erstreckt sich in der Regel über 3 Ausbildungswinter. Die Kurse für die Facharbeiter- und Meisterausbildung werden in Niederösterreich von der Land- und Forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstelle organisiert.
Erfolgsgeschichte LFS Krems
Die Wein- und Obstbauschule Krems wurde 1875 gegründet und hat sich seither kontinuierlich weiterentwickelt. Heute werden neben der klassischen 4-jährigen Fachschule auch ein einjähriger Weinmanagement-Lehrgang und die fünfjährige VinoHAK in Kooperation mit der Handelsakademie Krems angeboten. Der Fokus liegt auf einer praxisnahen Ausbildung in Weinbau, Kellerwirtschaft und Obstbau. Die Schüler:innen erhalten eine umfassende Ausbildung, die Theorie und Praxis verbindet. Am Ende der Ausbildung sind sie Facharbeiter:innen für Weinbau und Kellerwirtschaft mit der Möglichkeit zur Meisterausbildung. Zusätzlich werden Qualifikationen wie der Jungsommelier Österreich, das LFI-Zertifikat für Buschenschänker, der Traktorführerschein und die staatliche Kosterprüfung angeboten.