Erdbeeren

Die Königinnen der Beeren

 

Klein, süß und rot – so präsentiert sich das Lieblingsobst von Herr und Frau Österreicher, die Erdbeere. Vor allem in Niederösterreich kann man sich glücklich schätzen, denn hier werden die meisten Erdbeeren angebaut. Da fühlt man sich gleich wie im Erdbeer-Himmel.

Damals, wie heute beliebt

Erdbeeren gehören zu den Lieblingsobstsorten der Österreicher. Ein Drittel aller Beeren, die im Lebensmitteleinzelhandel gekauft werden, sind Erdbeeren. Das ist auch nicht verwunderlich, denn 3,3 Kilogramm Erdbeeren essen Herr und Frau Österreicher jährlich. Eine ganz schön beträchtliche Summe für kleine Beeren. Doch dabei ist die Erdbeere im botanischen Sinne gar keine Beere. Sie zählt nämlich zu den Sammelnussfrüchten und die eigentlichen Früchte sind die kleinen gelben Nüsschen auf der Erdbeerhaut. Die Erdbeere stammt von der aromatischen Walderdbeere ab. Die kleinen Früchte waren schon in der Steinzeit bekannt. Bereits im Mittelalter wurden die begehrten Früchte auf großen Flächen kultiviert. Doch nur die Reichen konnten sich diese kostbaren Früchte leisten. Im 18. Jahrhundert schaffte man es schließlich die heutige Gartenerdbeere zu züchten. Dafür wurden zwei Wildsorten gekreuzt, die unsere Ananaserdbeere (Fragaria ananassa) hervorbrachten. Heute sind mehr als tausend verschiedene Sorten bekannt.

Niederösterreich ist das größte „Erdbeer-Land“

Im größten Bundesland Österreichs wird auch die größte Menge an Erdbeeren produziert. Auf nahezu 490 ha werden in Niederösterreich die kleinen süßen Früchte angebaut. Die Hauptanbaugebiete sind das Marchfeld, der Raum St. Pölten, das Tullnerfeld und Hollabrunn. Die Felder im kühleren Waldviertel um Zwettl sind auch optimal, sie verlängern durch die spätere Erntezeit die Erdbeersaison. Die gesamte Erdbeer-Erntemenge in Österreich betrug im Jahr 2021 rund 14.300 Tonnen, wovon in etwa die Hälfte auf Niederösterreich entfiel.

Woher stammen die Daten zur Erntemenge?

Möchte man sich über die Erträge in der Landwirtschaft Österreichs informieren, schaut man auf der Website von Statistik Austria nach. Doch woher kommen diese Daten eigentlich?
Mehrmals im Jahr werden die Experten der Landwirtschaftskammern in Österreich von Statistik Austria zur aktuellen Lage interviewt: Wie waren die Wachstumsbedingungen, gab es Wetterextreme mit Auswirkungen auf die Ernte und wie hoch könnte der Ertrag ausfallen? Diese Fragen beantworten die Fachexperten der Landwirtschaftskammern, die auch Rücksprache mit den Bäuerinnen und Bauern aus ihren Bundesländern halten. Am Ende einer Saison wird dann die Erntemenge hochgerechnet: Wie hoch sind die Erträge pro Hektar und wie viele Hektar werden von dieser Pflanze im Bundesland angebaut? Diese Daten werden dann von den Landwirtschaftskammern und Statistik Austria ermittelt. So schafft man gemeinsam einen Überblick über das Erntejahr.

Was unsere Bauern zu Erdbeer-Spezialisten macht

Beim Anbau hat Niederösterreich vor allem auf Grund ihrer zahlreichen Erdbeerspezialisten die Nase vorn, denn großflächiger Erdbeeranbau ist eine wahre Kunst! Neben einigen kleineren Betrieben, die vor allem Felder für Selbstpflücker anbieten, gibt es auch in etwa drei Dutzend größere Betriebe, die mit Erdbeerflächen über 15 Hektar auch ausreichend tatkräftige Hände benötigen. Auch technologisch sind sie top ausgestattet: Mit Folientunneln und Glashäusern kann die Erntesaison verfrüht und auch verlängert werden. Sogar bis in den Dezember hinein könnte man Erdbeeren ernten, würde man das Glashaus nicht nur mit der normalen Sonneneinstrahlung, sondern auch mit Photovoltaikanlagen warmhalten.

Kleines, „beeriges“ Superfood

Der Vitamingehalt der Früchte wird vom Reifezustand, Standort und Sorte bestimmt. Doch keine Zitrusfrucht liefert mehr Vitamin C als Erdbeeren und das bei nur wenigen Kalorien. 100 g dieser roten Verführerin haben nämlich lediglich 37 Kilokalorien dafür aber reichlich Vitamine und bioaktive Pflanzenstoffe. Die köstliche Beere verführt mit Ihren Aroma-, Duft- und Farbstoffen! Erdbeeren sind eine wahre Gaumenfreude für Klein und Groß und absolute Allrounder in der Küche.

Erdbeeren in der Küche

Erdbeeren harmonieren mit verschiedensten Zutaten und sind äußerst vielseitig in der Küche einzusetzen. Sie verfeinern Salate mit Spargel, Blattsalate oder Rucola und auch die Kombination mit Rhabarber schmeckt köstlich! Die ideale Begleiterin ist die Beere auch zu Milch und Milchprodukten, zum Beispiel als Erdbeermilch genossen. Beliebt sind Rezepte mit Joghurt, Topfen oder Schlagobers. Ob auf Torten als „Aufputz“, im Knödel als fruchtige Fülle, als himmlische Marmelade oder als süßer Erdbeernektar genossen, die Erdbeere brilliert rund ums Jahr. Und nicht zuletzt lässt die prickelnde Erdbeerbowle keine Wünsche mehr offen.

Zutaten für Erdbeermarmelade ©Elisabeth Heidegger/LK Niederösterreich
Erdbeertörtchen mit Schlagobers
Erdbeeren mit Spargel
Erdbeerjoghurt mit frischen Früchten
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Einkauf und Lagerung von Erdbeeren

Erdbeeren sind aufgrund ihres relativ hohen Wassergehaltes empfindlich und dementsprechend schonend zu behandeln. Vermeide deshalb lange Transportwege, Druck oder falsche Lagerung. Nicht nur ihr optisches Erscheinungsbild leidet unter der falschen Behandlung, auch das Aroma und die Inhaltsstoffe leiden! Obwohl große Früchte oft sehr schön aussehen, sind die kleineren meist aromatischer und intensiver im Geschmack. Wenn Erdbeeren gleichmäßig rot und glänzend sind, ist der optimale Zeitpunkt gekommen, sie zu vernaschen. Helle, grüne Spitzen verraten hingegen, dass die Früchte nicht ganz ausgereift sind und ihr volles Aroma und die Fruchtsüße nicht erreicht haben. Deshalb aufgepasst: Erdbeeren reifen nicht nach. Im Kühlschrank halten sie bei 2 bis 6 °C ca. einen Tag. Immer erst unmittelbar vor der Zubereitung oder dem Genießen waschen.

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Am besten pflückst oder kaufst du nur so viele Früchte, wie du an einem Tag essen oder verarbeiten kannst. Lagerst du die süßen Beeren, schadet das dem Geschmack und der Qualität, denn Erdbeeren fangen schnell zu faulen an. Du kannst die Erdbeeren natürlich auch tiefkühlen, um sie außerhalb der Saison zu naschen.

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