Achtung! Waldbrandgefahr!

Wenn die ausgetrocknete Natur Feuer fängt

 

Hat es die letzten Wochen nicht ausreichend geregnet und zudem umso mehr die Sonne vom Himmel geschienen, dann ist die Natur ausgetrocknet und es besteht erhöhte Waldbrandgefahr.

Was ist ein Waldbrand?

Bei einem Waldbrand fängt ein Waldgebiet zu brennen an und ein unkontrolliertes Feuer entsteht.
Während im englischen Sprachraum der Begriff „wildfire“ sämtliche unkontrollierte Vegetationsbrände bezeichnet, unterscheidet man im deutschen Sprachraum zwischen dem Waldbrand und dem Flurbrand. Der Waldbrand umfasst Waldgebiete und –böden, von Flurbrand spricht man, wenn z.B. Wiesen und Felder in Flammen stehen.

Typen von Waldbränden

Es gibt unterschiedliche Typen von Waldbränden. Sie geben an, um welche Brandform es sich handelt. Dabei unterscheidet man zwischen Schwelbränden, Boden- oder Lauffeuer und Kronenfeuer.

Schwelbrände

laufen unterirdisch ab, weshalb man meist wenige bis keine Flammen sieht. Man spricht auch von Erdfeuer oder Humusbränden, da das Streu (abgestorbene Auflage vom Vorjahr) oder der Humus unter der Erde brennt. Meist kommt es nach Blitzeinschlägen zu Schwelbränden.Die Ausbreitung erfolgt in der Regel nur langsam.

Boden- oder Lauffeuer

können ca. ein bis zwei Meter hoch werden und auch viel Wärme freisetzen. Die Ausbreitung erfolgt rascher, da die Brände auch vom Wind angetrieben werden können. Bei einem Boden- oder Lauffeuer verbrennt nicht nur die Bodenvegetation, sondern auch Büsche und herabgefallene Äste und Blätter.

 

Kronenfeuer

sind die heftigsten Bränden. Sie reichen vom Boden bis hinauf zu den Baumkronen und können auch noch dazu vom Wind angetrieben werden. Stehen nur einzelne Bäume in Flammen, spricht man von einem passiven Kronenfeuer, ist es hingegen ein großflächiger Vollbrand, dann ist es ein aktives Kronenfeuer. Erst wenn das brennbare Bodenmaterial verbraucht ist bzw. die Lufttemperatur ausreichen abgenommen hat, kann der Brand gestoppt werden.

Die Entstehung von Waldbränden

Damit ein Waldbrand entstehen kann, braucht es drei Dinge: Brennbares Material, Sauerstoff und den zündenden Funken. Die Gefahr ist am höchsten, wenn in einer andauernden Trockenperiode hohe Temperaturen herrschen und ein starker Wind aufkommt, der das unkontrollierte Ausbreiten von den Bränden vorantreiben könnte.

Jährlich treten in Österreich ca. 220 Waldbrände auf, die meisten davon im südlichen Niederösterreich oder im Inntal um Innsbruck. Waldbrände können zwar rund ums Jahr stattfinden, in der Regel lassen sich aber zwei bis drei Höhepunkte ausmachen.

  • Frühling: In März und April kann es passieren, dass die trockene Streu oder das abgestorbene Gras zu brennen beginnt.
  • Sommer: In Juli und August können Feuer entstehen, wenn der Niederschlag bei langen Hitzewellen ausbleibt.
  • Spätherbst: Fallen im Späterbst zu wenig Niederschläge, trocknet die Vegetation aus und Waldbrände können leichter entstehen.

Ursachen von Waldbränden

Kennt man den Auslöser – den zündenden Funken – von Waldbränden, können Feuer einfacher verhindert werden, denn die meisten Waldbrände werden von Menschen verursacht (ca. 85% in Österreich). Die einzige natürliche Brandursache in Österreich ist der Blitzschlag.

Folgende Verhalten können Waldbrände auslösen:

  • Achtlos weggeworfene Zigaretten (in Österreich vmtl. die häufigste Ursache)
  • Feuer außer Kontrolle (Abbrennarbeiten, angezündete Laubhaufen und Lagerfeuer)
  • Ausgebrachte heiße Asche
  • Brandstiftung (in Österreich ca. 10% aller Waldbrände)
  • Feuerwerkskörper
  • gerissene Stromleitungen (oft bei Sturmereignissen)
  • Funkenflug von Zügen
  • Schießübungen des Bundesheeres
  • Heißer Auspuff eines geparkten Autos auf trockener Wiese

Dass weggeworfene Glasflaschen oder -scherben ein Feuer auslösen können, ist eher unwahrscheinlich. Dass sie aber auf jeden Fall den Tieren schaden, ist unbestritten. Deshalb sollten Glasflaschen auch unbedingt wieder mit nach Hause genommen und dort richtig entsorgt werden.

Verhaltenshinweise bei einem Waldbrand

  • Hast du einen Waldbrand erkannt, bring dich rasch in Sicherheit und halte ausreichend Abstand zum Gefahrenbereich.
  • Verständige die Feuerwehr (Notruf 122)
  • Achte darauf, aus welcher Richtung der Wind kommt und wie sich Brand und Rauch ausbreiten. Es herrscht Erstickungsgefahr! Außerdem kannst du aufgrund des Rauchs die Orientierung verlieren.
  • Wenn du dich rasch in Sicherheit bringst, achte auf das unwegsame Gelände und herabstürzende Äste.

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