Essbare Blüten

Mit essbaren Blüten die Küche verfeinern


Der Frühling zieht mit seiner Blütenpracht ins Land. Wenn man dann die Sonnenstrahlen im Freien einfängt, könnte man unweigerlich an Eduard Mörikes Zeilen denken: „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte. Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land …..“. Wer mit offenen Augen geht, sieht sie schon, die Frühlingsblumen. Viele von ihnen sind essbar und wahre Delikatessen.

Schon in vergangenen Jahrhunderten waren Blüten wegen ihres Duftes und ihres Aromas außerordentlich beliebt. Bereits in der Antike wurden Malven, Nelken, Veilchen, Lavendel und Rosen zum Verfeinern verwendet. Im 17. Jahrhundert streute man frische Blüten gerne über Salate. Im Winter bereitete man diese mit Blüten zu, die in Essig eingelegt oder mit Zucker kandiert worden waren. Das Konservieren von Blüten mit Zucker war ein beliebtes Verfahren. Kaiserin Elisabeth I. von Österreich schätzte kandierte Veilchen und "Gefrorenes aus Veilchen".

Blüten machen die Küche bunter

Blüten sind eine wundervolle Bereicherung für die Küche. Aber pass auf, nicht jede bunte Blume macht sich gut als Deko im Salatschüsserl oder auf der Torte. Achte auf folgendes:

  • Verwende nur unbehandelte Blüten. Blumen aus dem Blumengeschäft sind zum Verzehr nicht geeignet. Man kann essbare Blüten auch selbst ziehen, manche Sämereien bieten entsprechende Mischungen an.
  • Nimm nur Blüten, von denen du sicher weißt, dass sie ungiftig sind, denn in's Gras beißen will man auch bei einem Blütensalat nicht.
  • Damit die Blüten frisch bleiben, ernte sie erst kurz vor dem Servieren oder stell die Blumen ins Wasser stellen.
  • Am besten pflückt man Blüten vormittags, wenn der Tau abgetrocknet ist und bevor die Sonne zu sehr scheint, da sich sonst die ätherischen Öle verflüchtigen. Denn Duft und Aroma sind am intensivsten bei Blüten, die sich gerade erst geöffnet haben.
  • Wenn möglich, entferne die grünen Pflanzenteile und auch große Staubgefäße und Stempel, da diese oft bitter schmecken.

Blüten sind jedoch nicht nur ein Augenschmaus und eine Gaumenfreude, ihr Verzehr bringt in vielen Fällen auch einen Mehrwert für das Wohlbefinden.

Genussvolle Blüten


Veilchen

Veilchen eignen sich als Dekoration für Salate, kalte Vorspeisen, Aufstriche, Desserts und Sirup. Sie sind Bestandteil vieler Tees, die man vorwiegend bei Beschwerden der Atemwege einsetzt.


Gänseblümchen

Die kleinen Frühlingsblüher passen zu Erdäpfel- und Frühlingssalat. Die Knospen können als Kapernersatz eingelegt werden. Das Gänseblümchen findet in der modernen Pflanzenheilkunde keine Verwendung, soll aber stoffwechselanregend und harntreibend wirken.


Flieder

Ein wohlschmeckender Sirup daraus ist nicht nur fein, sondern soll auch gut gegen Fieber und Verdauungsschwäche sein.


Wildes Stiefmütterchen/Hornveilchen

Essig bekommt dadurch einen feinen Geschmack. Die Blume kann bei Husten und bei Problemen mit den Harnwegen sowie bei Hautbeschwerden eingesetzt werden.


Waldmeister

Diese Grundlage für Waldmeistersirup oder -bowle soll gegen Kopfschmerzen helfen und entzündungshemmend wirken.

Es gibt noch viel mehr!

Ach, sind das viele bunte Blüten, die du in der Küche verwenden kannst. Aber das sind bei weitem nicht alle! Neben Veilchen, Gänseblümchen und Co. kannst du auch die Blüten von Schlüsselblumen, Bärlauch, Knoblauchsrauke oder Löwenzahn verwenden. Aber Achtung, nur pflücken, wenn du dir wirklich sicher bist, dass es die richtige Pflanze ist!

Rezept Fliedersirup

Was du alles brauchst

  • 10 Stk. Fliederblütendolden
  • 1,5 l Wasser
  • 1,5 kg Zucker
  • 3 Zitronen, unbehandelt
  • 4 dag Zitronensäure

Und so geht's

  1. Wasser und Zucker aufkochen, abkühlen.
  2. Abgezupfte Fliederblüten, Zitronensäure und Zitronenscheiben beigeben.
  3. Zwei Tage kühl stehen lassen und gelegentlich umrühren.
  4. Dann abseihen und in verschließbaren Flaschen abfüllen.

Mit Wasser verdünnt ist es ein erfrischender Saft und mit Sekt ein toller Aperitif.

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Artikel erschienen in "Die Landwirtschaft" (April 2013);
Autorin: Mag. Dorli Lutz-Raser, Zertifizierte Kräuterpädagogin

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