Einkauf & Lagerung

Gesund und lange knackig frisch - das ist Wurzel- und Knollengemüse

Ungewaschenes Wurzelgemüse lässt sich im Allgemeinen sehr gut und lange in einem frostfreien und dunklen Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit einlagern. Vor der Lagerung sollten die Blätter entfernt werden, da diese die Haltbarkeit minimieren und der Wurzel Nährstoffe entziehen.

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Eine andere Möglichkeit der Lagerung ist auch das Einfrieren, wodurch Wurzelgemüse für mehrere Monate haltbar gemacht werden kann, auch wenn dabei Vitamine abgebaut werden.

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Beim Tiefkühlen sollten kleine Verpackungsgrößen gewählt werden, da diese schneller gefrieren und sich dadurch keine großen Eiskristalle bilden, welche die Zellwände zerstören und dadurch den Zellsaft ausfließen lassen. Zum Tiefkühlen eigenen sich deshalb wasserarme Sorten besser als wasserreiche wie z. B. Karotten, Petersilienwurzel, Radieschen, Rettich oder Zeller, da sich beim Einfrieren das Wasser in den Zellwänden ausdehnt und diese insofern beschädigt, dass u. a. Farbe, Konsistenz, Volumen usw. verloren gehen. Während manche Gemüsearten beim Einfrieren ihr natürliches Aroma einbüßen, eignen sich Rote Rüben, Fenchel, Knollensellerie, Kren, Pastinaken, Topinambur usw. gut zum Einfrieren. Winterfeste Wurzelgemüsearten wie etwa Pastinaken oder Schwarzwurzeln können auch über den Winter im Gemüsebeet des Hausgartens verbleiben, sofern sie leicht abgedeckt werden und bei Bedarf geerntet werden.

Vor dem Einfrieren sollte das Gemüse am besten zerkleinert, anschließend blanchiert und abgeschreckt werden, sodass es sein natürliches Aroma behält. Durch die kurze Erhitzung beim Blanchieren werden nämlich Enzyme abgetötet, die während der tiefgekühlten Lagerung Vitamine und weitere Nähr- und Farbstoffe abbauen. Je nach Gemüsehärte dauert die Blanchier-Zeit zwischen zwei und vier Minuten. Lediglich ein Überbrühen mit kochendem Wasser ist nicht ausreichend.

Tiefgekühltes Gemüse wird am besten gefroren zubereitet, damit Nährstoffe und Aromen so gut wie möglich erhalten bleiben. Außerdem können die Garzeiten gesenkt werden und können um ein Drittel kürzer sein als bei Frischgemüse. Manche Gemüsearten, wie z. B. Kohl, werden durch Einfrieren verträglicher, da die Minusgrade das Bindegewebe lockern, wodurch Menschen mit empfindlichen Magen dieses leichter verdauen können.

  • Frische Karotten sind knackig, haben eine leuchtende Farbe und eine glatte Oberfläche. Man sollte sie keinem Frost aussetzen, ein Lagern im Kühlschrank im Gemüsefach für einige Tage ist kein Problem. Ungewaschen, in feuchtem Sand, bleiben Lagerkarotten einige Monate frisch und brauchen nicht unbedingt eingefroren werden.
  • Die Fenchelknollen müssen fest und fast reinweiß sein, das Fenchelkraut hingegen kräftig grün und die Stiele knackig. Die Lagerfähigkeit von frischem Fenchel ist beschränkt, im Gemüsefach des Kühlschranks hält er sich ca. eine Woche, wobei er am Besten in Folie verpackt wird um nicht auszutrocknen, da trockene Knollen zäh und holzig werden. In dünne Scheiben geschnitten lässt er sich auch gut einfrieren.
  • Knollensellerie lässt sich gut bei kühlen Temperaturen und Dunkelheit lagern und ist daher rund um das Jahr erhältlich. Gute Qualität erkennt man an der Schwere und Festigkeit der Knolle, sowie an der hellen Farbe.
  • Frische Radieschen erkennt man an den grünen Blättern, einer glatten, straffen Haut und einem saftig, glänzenden Innenleben. Durch Drücken auf die Knolle kann die Frische getestet werden. Je länger sie gelagert werden, umso mehr leiden der Geschmack und die Nährstoffe. Für die optimale Lagerung werden die Blätter bis auf einen Zentimeter entfernt und die Radieschen in ein feuchtes Tuch eingeschlagen.
  • Die Rettichwurzel sollte beim Einkauf genauso frisch wie ihre Blätter sein. Da die Färbung sortentypisch ist, kann von ihr nicht auf die Frische geschlossen werden. Bei der Lagerung im Gemüsefach des Kühlschranks sollte das Laub entfernt und der Rettich in ein feuchtes Tuch gewickelt werden. Zum Einfrieren ist er zwar schon geeignet, davor sollte er aber gegart werden.
  • Frische Rote Rüben erkennt man an ihrer Festigkeit und der glatten Oberfläche. Kleine Knollen haben außerdem einen feineren Geschmack als große Rüben. Vitamine und Mineralstoffe nehmen bei Hitzeeinwirkung und Lichteinfall ab, weshalb Rote Rüben nur dunkel und kühl gelagert werden sollten. Im Gemüsefach des Kühlschrankes halten sie in Papier oder Folie eingeschlagen ca. zwei bis vier Wochen, im kühlen Keller auch Monate. Durch Einfrieren oder einlegen in Essig kann die Rübe haltbar gemacht werden.
  • Aufgrund der dünnen Schale verliert Topinambur sehr leicht Wasser, was dazu führt, dass sie an Knackigkeit verlieren und die Schale runzelig wird. Die Knollen sind kühl und dunkel zu lagern und im Kühlschrank in ein feuchtes Tuch einzuschlagen, damit die Luftfeuchtigkeit erhöht und der Wasserverlust vermindert wird. Jedoch sind sie nach der Ernte nur ca. 14 Tage lagerfähig.

Verzehrempfehlung

Gemüse ist äußerst kalorienarm und enthält nur 20 bis 30 kcal je 100 g, während es gleichzeitig reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Die Faustregel lautet, dass von Gemüse aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe pro Tag drei Portionen gegessen werden sollten. Ergänzt werden sollte die gesunde Nahrungszufuhr mit zwei Portionen Obst am Tag. Eine Portion entspricht ca. einem Handteller bzw. 100 bis 150 g. Bei gegartem Gemüse beträgt die empfohlene Portionsmenge ca. 200 bis 300 g, bei Rohkost 100 bis 200 g und bei Gemüsesaft ca. 200 ml.

  • Karotten haben einen hohen Gehalt an Betacarotin, welches der Karotte nicht nur die Farbe, sondern ebenso gesundheitliche Wirkung verleiht. Dieser sekundäre Pflanzeninhaltsstoff wird im Körper zu Vitamin A, welches die Seh- und Abwehrkräfte stärkt, sowie das Wachstum fördert. Außerdem hilft sie Übergewicht abzubauen und senkt Cholesterin, Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Arterienverkalkungen und Krebserkrankungen.

  • Schwarzwurzeln sind besonders reich an Ballaststoffen, wodurch sie eine verdauungsfördernde Wirkung haben. Ebenso wird die Verdauung durch die enthaltenen Bitterstoffe angeregt, welche außerdem auch harntreibend sind. Der hohe Gehalt an Vitamin E schützt die Zellen und stärkt die Abwehrkräfte.

  • Pastinaken und Wurzelpetersilie sind besonders nährstoffreich und beinhalten große Mengen an Niacin und Kalium. Während Niacin wichtig für den Stoffwechsel, Verdauung und Haut und Nerven ist, regelt Kalium den Wasserhaushalt und die Aufgabe von Nerven und Muskeln.

  • Knollenfenchel enthält ätherische Öle, welche nicht nur für den Geschmack verantwortlich sind, sie unterstützen auch Magen und Verdauung. Die Knolle wird aufgrund ihres niedrigen Kaloriengehalts bei gleichzeitig hohem Gehalt an Vitaminen (A, C, E und K), Folsäure, Kalium, Calcium, Magnesium und Mangan geschätzt. Da der Vitamin C-Gehalt mehr als doppelt so hoch wie jener von Orangen, reichen ca. 100 g der Knolle aus um den täglichen Eisenbedarf zu decken. Die enthaltenen Nährstoffe unterstützen die Knochenbildung und Nierenfunktion, stärken das Immunsystem, sowie auch das Bindegewebe. Während Fencheltee die Milchproduktion bei stillenden Müttern fördert, können die Öle des Fenchels bei Husten, Stirn- und Nebenhöhlenproblemen eingenommen werden.

  • Zeller enthält neben Phosphor und Calcium, welche wichtig für Knochen und Zähne sind, ätherische Öle. Diese haben eine blutdrucksenkende Wirkung und die darin enthaltenen Terpene hemmen das Wachstum schädlicher Pilze und Bakterien in Mund, Rachen und Magen. Die Knolle ist darüber hinaus reich an B-Vitaminen, Carotin und den Mineralien Calcium, Natrium, Kalium, Magnesium und Phosphor, weshalb sie eine harntreibende und verdauungsfördernde Wirkung hat, Cholesterin, Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Thrombose, Arterienverkalkung und Krebserkrankung senkt. Außerdem stärkt sie das Immunsystem, die Knochen, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

  • Radieschen enthalten neben reichlich Vitamin C und Kalium auch schwefelhaltige Senföle, die mit Vitamin C als Antioxidantien gegen freie Radikale wirken und Krebserkrankungen vorbeugen, wie dies auch der Inhaltsstoff Selen bewirkt. Umso schärfer das Radieschen ist, umso größer ist die desinfizierende und verdauungsfördernde Wirkung. Folsäure und Eisen regeln die Blutbildung und Zellversorgung, Fluor schützt und stärkt die Zähne.

  • Während Rettich arm an Kalorien ist, ist er reich an Vitamin C, denn schon eine Wurzel deckt den Tagesbedarf. Daneben enthält die Wurzel eine große Menge an Kalium, Calcium und Senfölen. Letztere sind für das typische Aroma und die leichte Schärfe verantwortlich. Sie zählen außerdem zu den sekundären Pflanzenstoffen, welche das Immunsystem stärken, Blutdruck senken, desinfizierend wirken und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Thrombose und Krebserkrankung. Die Ballaststoffe wirken verdauungsfördernd, und der Verzehr der Wurzel kann vorbeugend gegen Gallen- und Nierensteine wirken, als auch bei Entzündungen von Nieren und Blase. Obwohl Rettich gesund ist, sollte man nicht allzu viel von ihm im rohen Zustand essen, da er Blähungen, Durchfall und Sodbrennen verursachen kann.

  • Der Wassergehalt von Roten Rüben ist enorm und beträgt ca. 90 %, dadurch sind sie ein guter Wasserlieferant bei gleichzeitig wenigen Kalorien aber dennoch einer Vielzahl an Nährstoffen. Sie sind reich an Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium und Eisen, Folsäure und Vitaminen (A, C und B-Gruppe). Das besondere an der Roten Rübe ist ihr roter Farbstoff Betanin, welcher zu den sekundären Pflanzenstoffen zählt und nicht nur das Immunsystem stärkt, das Krebsrisiko und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen senkt, sondern auch entzündungshemmend wirkt. Der Konsum von Roter Rübe unterstützt die Blutbildung, wirkt entwässernd, die Leber beim Stoffwechsel, verhindert die Ablagerung in den Gefäßen, steigert die Konzentration und wirkt sich positiv auf Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe aus.

  • Topinambur ist aufgrund seines hohen Vitamin- und Mineralstoffgehaltes (Kalium, Eisen, Vitamin C und B1) sehr wertvoll und der hohe Gehalt an cholesterinsenkenden Stoffen ist bemerkenswert. Außerdem regt die Wurzel die Verdauung an, wirkt entwässernd, steigert die Blutbildung und wirkt günstig auf Haut und Nerven. Da Topinambur Inulin enthält, wofür der menschliche Körper kein Enzym besitzt, es zu spalten, können größere Mengen zu Blähungen oder Durchfall führen

Zubereitung

Wurzelgemüse muss im Grund genommen geschält werden, außer es handelt sich z. B. um junge Karotten, die aufgrund ihrer dünnen Haut nur geputzt werden müssen.

  • Damit keine Vitamine verloren gehen, sollte das Gemüse erst kurz vor dem Verzehr geputzt werden.
  • Werden geschälte Schwarzwurzeln, Zeller oder Topinambur nicht weiterverarbeitet, kann man sie in leicht gesäuertes Wasser legen.
  • Das Gemüse sollte man am besten dünsten oder dämpfen. Kocht man es im Wasser, sollte man das Gemüse am besten in bereits kochendes Wasser einlegen, da während dieser Phase des Garens die Nährstoffverluste am Höchsten sind. Es sollte unbedingt auf zu langes Garen verzichtet werden, da dadurch wasserlösliche Nährstoffe ausgewaschen werden. Das Kochwasser von Gemüse kann für Soßen oder Suppen weiterverwendet werden, Ausnahme ist aber jenes von Fisolen.
  • Beim Sammeln und Verarbeiten muss auf die färbende Wirkung der Roten Rübe Rücksicht genommen werden, da sie als Naturfärbemittel eingesetzt wird. Da Rote Rüben Nitrat enthalten, sollte dem Dressing Zitronensaft beigemengt werden, denn das darin enthaltene Vitamin C hemmt die Umwandlung in Nitrosamin, welches eine gesundheitsschädigende Wirkung hat. Ein Verzehr in normalen Mengen ist aber bedenkenlos.
  • Die meisten gesunden Nährstoffe befinden sich bei der Karotte direkt unter der Haut, weshalb sie lediglich unter fließendem Wasser gewaschen und nicht geschält bzw. lediglich mit einem Messer dünn geraspelt werden sollte. Rohe Karotten besitzen mehr Nährstoffe als gekochte, weshalb sie deshalb roh mit etwas Fett konsumiert werden sollten, da so Carotin besser aufgenommen werden kann.

  • Knollensellerie wird nach dem Schälen schnell braun, weshalb er bei roher Verwendung mit Zitronenwasser beträufelt werden sollte. Wird der Zeller gekocht, kann selbst dem Kochwasser Zitronensäure zugefügt werden.

  • Sollten Radieschen oder Rettich zu scharf sein, kann man sie salzen, wodurch aber leider auch das enthaltene Kalium und wertvolle Senföle zerstört bzw. ausgeschwemmt werden. Deshalb sollten scharfe Radieschen besser als Salat oder gedünstet mit anderen Gemüsesorten zubereitet werden. Welke Radieschen können wieder frisch und knackig gemacht werden, indem sie vor dem Verarbeiten ca. 30 Minuten in kaltes Wasser legt. Leider geht dabei gleichzeitig ein kleiner Anteil an wasserlöslichen Vitaminen verloren.

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