Mit Schafen von null auf hundert

Käsehof punktet mit vielen Standbeinen

Schon die 5. Generation steht bei Familie Sterkl in den Startlöchern und wartet nur darauf dem Hof in Gerersdorf bei St. Pölten ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Neben ihren Äckern und dem Erdbeerfeld konnten vor allem die tierischen Mitarbeiter die Herzen der Bauernfamilie im Sturm erobern. 270 Schafe sorgen für jede Menge Trubel und genug Milch für Käse, Joghurt und Co.

Tagwache und ab in den Stall

Um halb sechs heißt es für die Sterkls ab in den Stall. Zu dritt sorgen sie auf ihrem Käsehof dafür, dass es ihren 270 Schafen an nichts fehlt. Eineinhalb Stunden lang wird gemolken dann noch frisches Stroh eingestreut. Auch für das Futter der Schafcrew ist bestens gesorgt. Bei all diesen Handgriffen überlassen Waltraud, Florian und Tochter Melanie nichts dem Zufall. Alles wird genau überwacht und jeder weiß genau, was er zu tun hat. Das war nicht immer so, denn die Bauernfamilie musste sich alles mühevoll erarbeiten. "Es war ein harter Kampf. Wir mussten uns reinlesen und es gab hier bei uns in der Umgebung niemanden, der bereits Erfahrungen mit Schafen hatte und den wir hätten fragen können", erinnern sich Waltraud und Florian an die Anfangszeit zurück.

Wie alles begann

Der Weg für Waltraud und Florian Sterkl war somit alles andere als watteweich als sie den elterlichen Betrieb 1996 übernommen haben. Der Milchviehbetrieb mit Jungviehaufzucht und Stiermast war in die Jahre gekommen und ein Stallbau wäre notwendig gewesen. Nach und nach begab sich das Ehepaar auf die Suche nach dem perfekten Standbein für ihren Betrieb und ihre individuellen Bedürfnisse. "Wir wussten, dass wir beide am Betrieb bleiben wollen und das im Vollerwerb", so Waltraud Sterkl. Verschiedene Betriebsausrichtungen wurden unter die Lupe genommen. Freilandhühner, Schweinehaltung und schließlich auch Schafe standen für das Ehepaar zur Diskussion. Betriebe wurden angesehen und Erfahrungen aus der Praxis gesammelt. "Wir wussten ursprünglich gar nicht, dass man Schafmilch liefern kann und es dafür einen Absatz gibt", erklären die Sterkls. Schlussendlich legten sie ein Jahr nach der Hofübernahme den Grundstein für ihren Käsehof. Sie stellten 14 Milchschafe und 50 Lämmern ein und verschrieben sich voll und ganz ihren flauschigen Mitarbeiterinnen.

Milchschafe am Käsehof Sterkl
Leidenschaftliche Schafbäuerin Melanie Sterkl bei ihren Schafen
Schafbauer Florian Sterkl im Stall beim Füttern seiner Schafe
Am Futtertisch für die Schafe sorgt Schafbauer Florian Sterkl für Essensnachschub.
Schafe beim Fressen am Futterband
Schafbauer Florian Sterkl am Futterband für seine Schafe
Schafbäuerinnen Waltraud und Melanie Sterkl in der Käseküche
Schafbäuerin Waltraud Sterkl versorgt ihre Schafe mit Stroh
Schafbäuerin Melanie Sterkl mit Hütehund auf Feld und Wiese
Schaf- und Erdbeerbauern Melanie, Florian und Waltraud Sterkl im Erdbeerfeld mit voller Erdbeerkiste
Bauernfamilie am Erdbeerfeld beim Erdbeerpflücken
Schafbäuerin und Käserin Melanie Sterkl in der Käseküche
Schafbäuerin und Käserin Melanie Sterkl trägt weiße Produktkiste
In der Käseküche füllen die Schafbäuerinnen die Schafmilch in Käseformen ein
Joghurt aus Schafmilch in verschiedenen Sorten im Hintergrund die beiden Schafbäuerinnen
Schafbauer beim Einstreuen von frischem Stroh in den Schafstall mit den Schafen im Hintergrund
Stolzer Schafbauer mitten in seiner Schafherde
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Der Käsehof nimmt Fahrt auf

Was einst klein begonnen hat, zieht mittlerweile weite Kreise. So sind sie heute nicht nur einer von 35 Schafmilchlieferanten der Käsemacher, sondern haben sich auch dazu entschlossen ihre eigene Produktpalette zu entwerfen. Vom klassischen Schafkäse über Aufstriche und Schafkäsebällchen bis hin zu geschmacksvollen Joghurts ist im Hofladen alles zu finden, was das Herz begehrt. Aber nicht nur dort. Auch die Regionalläden der Umgebung profitieren von den Spezialitäten made in Gerersdorf. Vor allem Melanie Sterkl hat hier ihre Ärmel hochgekrempelt und der Direktvermarktung ihren eigenen Stempel aufgedrückt.

Hofübernehmerin, Schafbäuerin und Käserin

Seit drei Jahren ist Melanie Sterkl am Betrieb ihrer Eltern mit von der Partie. Seitdem hat sie die Direktvermarktung zu ihrem Steckenpferd erklärt. Aber auch bei der Büroarbeit ist sie eine wertvolle Stütze für ihre Eltern. "Wir sind überglücklich, dass wir schon was abgeben dürfen", erklären die stolzen Eltern. Im Winter, wenn weniger Arbeit in Stall und Käserei anfällt, arbeitet die 19-Jährige bei den Wilhelmsburger Hoflieferanten und hat heuer auch noch mit ihrer Ausbildung zum Landwirtschafts-Meister begonnen. "Wir melken bis Ende November", erklärt Melanie. Die arbeitsintensive Zeit startet dann erst wieder im Februar, wenn die neuen Lämmer kommen. Ab September ist Melanie für ihre Tätigkeit bei den Wilhelmsburger Hoflieferanten somit etwas freigespielt. Etwas, das nicht nur der jungen Hofübernehmerin zu Gute kommt: "Ich hab schon so viel gelernt und kann mir für meinen Betrieb einiges mitnehmen."

Heinzelmännchen auf Acker und Stall

Gibt es zwar Monate, in denen die Sterkls durchatmen können, so ist es besonders die Hochsaison, welche die Bauernfamilie anständig ins Schwitzen bringt. Umso besser, wenn man da dann auf die Familie wirklich zählen kann. Denn nicht nur Melanies Freund hilft wenn Not am Mann ist. Auch Mutter Anna packt mit ihren 83 Jahren immer noch tatkräftig an. Ob Etikettieren, Datieren oder wichtige Vorbereitungsarbeiten - die Sterkls wissen: "Die Unterstützung ist Goldes Wert."

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