Im Mittelalter feierten die Menschen nach dem 6. Jänner Narrenfeste. Bis heute gehört der Fasching zu unseren Bräuchen einfach dazu und ist fix im Jahreskreis verankert. Der Fasching und sein Narrentreiben - ein heidnischer Brauch - ist ein buntes Treiben voller Narren. Der Narr verkörperte in der Vergangenheit das Böse. Die Kirche duldete diese Feste bis zum Aschermittwoch. Feierlichkeiten danach wurden hart bestraft. Doch woher kommt der Fasching eigentlich, wie lange treiben Narren schon ihr Unwesen und welche Bräuche sind mit dem Fasching eng verknüpft?
Wo hat der Fasching seine Wurzeln?
Unzählige Ursprünge werden dem Fasching heutzutage nachgesagt. So behaupten einige, er hätte seinen Ursprung bei den Römern und Kelten oder in der Antike. Denn schon anno dazumal waren Feste zu Ehren der Götter mit Wein, Gesang und Theater üblich. Mit Kostümen wurden böse Geister vertrieben und lautstark der Beginn des neuen Jahres gefeiert.
Fasching: Ein heidnischer Brauch hat die Welt erobert
Hat der Fasching seine Wurzeln scheinbar in heidnischen Bräuchen ist er besonders in katholischen Länder fest verankert. Grund dafür ist die Fastenzeit. So war es ab dem Aschermittwoch streng verboten Fleisch oder andere tierische Produkte zu sich zu nehmen. Enthaltsamkeit in allen Bereichen des Lebens war geboten und das 40 Tage lang. Dies veranlasste die Menschen dazu, vorher noch ausgiebig zu feiern. Vor allem die Handwerkszünfte wussten den Fasching humorvoll zu begehen.
Faschingstreiben mit Maschinenvorführungen und Theaterspiel
So nutzten die Zünfte diesen Brauch nicht nur dafür, neue Errungenschaften der Technik zu präsentieren, sondern veranstalteten auch amüsante Turniere, Wettkämpfe und schließlich auch Theateraufführungen. So konnte sich das Volk an einem neuen Pflug oder einer Egge satt sehen und sich an den singenden, tanzenden Handwerksgesellen mit Verkleidungen erfreuen. In ihren Theaterspielen machten sie sich über den Alltag lustig und nahmen bekannte Personen aufs Korn. Zumindest diese Tradition konnte sich einen festen Platz im Brauchtum der Menschen sichern.
Faschingskrapfen
Der Krapfen gehört zum Fasching so wie die Narren und das Konfetti. Goldgelb durch das Brutzeln im heißen Fett. Flaumig fein und flach. Am Rand ein lichter Streifen. Mit Marmelade gefüllt, mit Staubzucker bestreut. Schon die Beschreibung lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Doch die wenigsten wissen, dass diese Köstlichkeit schon eine sehr lange Tradition hat. Früher gab es den Krapfen nur von Silvester bis Aschermittwoch. Jetzt gibt es ihn das ganze Jahr über – in verschiedensten Formen und verschiedensten Geschmacksrichtungen mit Marillenmarmelade, aber auch mit Vanillecreme oder Nougat gefüllt. Es zahlt sich aus, Krapfen selber zu machen, denn nur so können Sie das Lob jener einheimsen, die die Köstlichkeit verzehren dürfen.
Der Krapfen: Süßigkeit mit langer Geschichte
Die Herleitung des Wortes Krapfen lässt auf ein relativ hohes Alter schließen, taucht es doch bereits im Althochdeutschen als „crapho“ auf. Aus dem Fladenbrot entwickelt heißt das Gebäck im Mittelhochdeutschen bereits „krapfe“. Im Stift Zwettl beweist eine 1309 verfasste Urkunde, dass besonders noblem Besuch zum besten Wein, Fleisch und Fisch auch damals schon ein Krapfen kredenzt wurde. Im alten Wien kam das zeremonielle Teilen eines Krapfens einer Verlobung gleich. Um 1540 reimte der Poet Hans Sachs: „Ich hab zu Fastnacht euch hierher geladen, dass ihr euch Krapfen holt und Fladen“. Die Marmelade im Krapfen gilt als Errungenschaft des städtischen Bürgertums. Im Fasching 1815, als der Wiener Kongress tagte, sollen zehn Millionen Stück verkauft worden sein. In ländlichen Regionen hat sich bis heute der Bauernkrapfen gehalten – aus Germteig gebacken, mit einer Vertiefung in der Mitte.
Geheimnis des weißen Krapfenringes
Perfekt gebackene Krapfen erkennt man an ihrem „Äquator“, dem weißen Ring. Wie entsteht dieses Randerl? Durch die richtige Gärung des Teiglings, die richtige Temperatur des Backfettes und durch den Rum. Der Rum gibt nicht nur ein feines Aroma, sondern der enthaltene Alkohol sorgt dafür, dass die Krapfen besser schwimmen und sich die Poren des Teiges rascher schließen. Zudem nimmt der Krapfen weniger Fett auf.