Imkerinnen und Imker
In Österreich gibt es rund 700 Bienenarten – die Honigbiene ist nur eine davon. Alle anderen werden als Wildbienen zusammengefasst. Bienen sind wichtige Bestäuber von Wild und Kulturpflanzen, wie zum Beispiel von Äpfeln, Himbeeren oder Tomaten, denn diese Pflanzen sind von einer Bestäubung durch Insekten abhängig.
Wusstest du, dass die Anzahl der Bienenvölker über die Jahre gestiegen ist? Ein Bienenvolk besteht aus ca. 20.000 bis 50.000 Bienen! Und ein so ein Bienenvolk kann mit Zuwendung von Imkerinnen und Imkern ca. 20 bis 25 Kilogramm Honig im Jahr produzieren.
Die Imkerei findet in Österreich, auch speziell in Niederösterreich, großen Anklang. Im Durchschnitt werden pro Imker:in 12 Bienenvölker betreut, wobei diese Zahl bei Erwerbsimker:innenn auf bis zu 400 Bienenvölker steigen kann. Das Hauptprodukt der Imker:innen ist der Honig. Zusätzlich wird aber auch oft noch Pollen, Gelee Royale oder Bienenwachs erzeugt. Auch die Zucht und der Verkauf von Bienenköniginnen dient oft als zusätzliche Einnahmequelle.
© Georg Pomassl/LK Niederösterreich Aufgepasst!
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Wenn du dich durchgeklickt hast, denk daran: Auf der Website gibt es sonst noch so vieles rund um die fleißigen Bienen zu entdecken. Wie wäre es gleich hiermit: Blütenparadies für Bienen schaffen!
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© Georg Pomaßl/LK Niederösterreich Obwohl es im Februar draußen noch ziemlich kalt sein kann, erwacht langsam das Bienenvolk. Aber dennoch heißt es für Imker:innen: Abwarten, denn die Winterruhe ist noch nicht beendet.
© Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich Im März bricht der Frühling an und die Bienenvölker erwachen aus ihrer Winterstarre. Sie sind nun fleißig mit Brüten beschäftigt. Dann folgt der Reinigungsflug, bei dem die Kotblase entleert wird. Dieser Flug wird von den Imker:innen mit Spannung herbeigesehnt, denn er markiert den Start in das neue Bienenjahr.
© CarnicaSinger Im März setzen die Imker:innen Drohnenrahmen - spezielle Rähmchen für männliche Bienen - ein, in denen Drohnen heranwachsen können.
© Melanie Haslauer/LK Niederösterreich 
© Carnica Singer Die Standortsuche für Wanderplätze startet! Zur Ertragssteigerung oder der Sortenhonigproduktion wird vielfach mit Bienenvölkern die Wanderimkerei betrieben. Ab Ende März werden die Bienenvölker zu Trachtplätzen transportiert, wo es grünt und blüht. Hier finden sie reichhaltige Nahrungsquellen außerhalb des Heimbienenstandes.
© Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich 
© pixabay Die Zeit zwischen Reinigungsflug im März und Haupttrachtbeginn, dem Start der Obstblüte im Mai, ist die Durchlenzung – der April. Jetzt kontrollieren die Imker:innen bei warmen, trockenem Wetter ihre Völker, denn die Bienen sind zu dieser Zeit sehr gestresst. Einerseits schafft sie die Brutpflege und andererseits das schlechte Wetter, welches für sie Lebensgefahr beim Wasserholen bedeutet. Mit Notfütterungen unterstützen die Imker:innen jetzt ihre Bienenvölker.
© Georg Pomaßl/LK Niederösterreich 
© Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich Mit Ende April geben die Imker:innen die ersten Honigräume. Das sind Behälter, die Waben enthalten, die von den Bienen mit Nektar gefüllt und zu Honig verarbeitet werden. Für die Wanderung müssen die Imker:innen außerdem noch ein Gesundheitszeugnis – eine sogenannte Seuchenfreiheitsbescheinigung für Bienen – beantragen. Nun kann ein geeigneter Wanderplatz für die Frühtracht gesucht werden, denn sobald die Obstblüte beginnt, startet die Wanderung. Das bedeutet, dass die Bienenvölker von einem Standort zum nächsten transportiert werden, wo sie blühende Trachtpflanzen oder landwirtschaftliche Kulturen vorfinden. Wenn die Bienenstöcke in einer Umgebung stehen, wo alles blüht, werden die verschiedenen Blühphasen ausgenutzt, dadurch können die Bienen ausreichend Nektar und Pollen sammeln, wodurch sie mehr und unterschiedlichen Honig produzieren können. Vor allem aber wird die Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen unterstützt. Damit Imker:innen wissen, wo was gerade blüht, können sie in der Bienenwanderbörse nachschauen.
© Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich 
© Paula Pöchlauer-Kozel/LK Niederösterreich Im Mai ist die Haupttrachtzeit. Alles blüht und für die Bienen gibt es Nahrung im Überfluss. Die Bienenvölker erreichen jetzt ihre maximale Größe mit bis zu 40.000 Bienen. Imker:innen geben jetzt weitere Honigräume. Die erste Honigernte ist auch schon möglich! Dafür muss am Tag vor der Honigernte eine „Bienenflucht“ eingesetzt werden. Das ist eine Schleuse, die Bienen nur in eine Richtung – nämlich weg von dem Honigraum – passieren lässt. Dadurch können Imker:innen die Honigräume einfacher entnehmen. Am Tag der Honigernte müssen die Honigräume vom Bienenstock direkt zur Honigschleuder gebracht werden, denn der Honig sollte dazwischen nicht auskühlen. Zuerst werden die Honigwaben von der Wachsschicht „entdeckelt“ und dann zentrifugiert, um den Honig aus den Waben zu sammeln. Nach der Filterung wird der Honig abgefüllt – fertig.
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© Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich Wird es jetzt ab Mai im Bienenstock zu eng, wollen die Bienen ausschwärmen. Sie brauchen Platz für Brutpflege und zum Einlagern von Nektar und Pollen. Damit der Schwarmtrieb nicht Überhand gewinnt, mischen Imker:innen stärkere Bienenvölker mit schwächeren, entnehmen Brutwaben, um Platz zu schaffen oder erweitern ganz einfach den Bienenstock.
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© Georg Pomaßl/LK Niederösterreich Wenn ein Bienenvolk merkt, dass die Königin alt oder der Bienenstock überfüllt ist, bereiten sie sich auf die Vermehrung vor. Dazu bauen die Bienen im Mai spezielle Zellen namens Weiselzellen, in die die Königin unbefruchtete Eier legt. Die Bienenlarven in den Weiselzellen werden mit Gelee Royale gefüttert, um sich zu Königinnen zu entwickeln. Dann werden die Weiselzellen verdeckelt, um die Verpuppung der Königinnenlarven abzuschließen. Nach etwa 16 Tagen schlüpfen die jungen Königinnen aus den Zellen. Nun begibt sich die Königin auf Hochzeitsflug, um von Drohnen begattet zu werden. Vom Hochzeitsflug zurückgekehrt, verlässt die Königin mit einem Teil der Bienen den Bienenstock, um einen neuen Schwarm zu bilden und ein neues Bienenvolk an einem anderen Ort zu gründen.
© Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich Im Mai ist die Zeit, wo Imker:innen Ableger bilden. Das dient zur Schwarmvorbeugung, vergrößert mit neuen Bienenvölkern die Imkerei und trägt zur Varroabekämpfung bei. Außerdem können so Bienenvölkerverluste vom Winter ausgeglichen werden.
© Georg Pomassl/LK Niederösterreich Im Juni beginnt die Sommertracht. Allerdings werden nach der Sommersonnenwende die Tage wieder kürzer und der Schwarmtrieb der Bienen erlischt. Imker:innen lassen jetzt die Königinnenaufzucht und das Bilden von Ablegern auslaufen, stattdessen konzentrieren sie sich auf die Pflege der Ableger und die Schwarmverwertung. Ebenso lässt die Tracht nach und auch die Bienenvölker schrumpfen. Imker:innen widmen sich jetzt der Honigernte und -bearbeitung.
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© Carnica Singer Mit dem Hochsommer neigt sich das Bienenjahr dem Ende zu. Die Honigwaben der Sommertracht werden von den Imker:innen zum Sommerhonig aufbereitet. Nun werden bis September die letzten Völker umgeweiselt, d.h. die Königin des Bienenvolkes auf ihre „Funktionstüchtigkeit“ kontrolliert und gegebenenfalls ersetzt. Das Ersetzen einer Königin kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein, zum Beispiel um die Produktivität des Volkes zu steigern, aggressives Verhalten zu reduzieren, Krankheiten einzudämmen oder um genetische Vielfalt zu erhalten.
© Carnica Singer Nach der Sommerhonigernte beginnen die Imker:innen ab Juli mit dem Auffüttern der Bienen für den Winter, da sie während der kalten Jahreszeit nicht genügend Nektar- und Pollenvorrat finden würden. Das Auffüttern stellt sicher, dass die Bienen über ausreichend Nahrung verfügen, um gesund den Winter zu überstehen. Bis September erhalten sie deshalb Zuckerwasser.
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© pixabay Im August ist die Zeit, wo Imker:innen den Varroamilben mit Ameisensäure zu Leibe gerückt wird. Die Behandlung dauert in etwa bis Oktober an. Im November ermitteln Imker:innen dann den Varroa-Befallsgrad ihrer Bienenvölker, um die weiterführende Behandlung anzupassen.
© Paula Pöchlauer-Kozel/LK Niederösterreich Im Oktober beginnen die Imker:innen mit den Reinigungs- und Reparaturarbeiten, damit sie für das neue Bienenjahr startklar sind. Es werden bis ins Frühjahr hinein die Bienenstände gesäubert, die Geräte geputzt und darauf geachtet, dass alles Keim- und Schädlingsfrei überwintert wird. Jetzt ist auch die Zeit der Reparaturen. Beuten, das sind Bienenbehausungen, werden jetzt nach Bedarf erweitert.
© Leo Kirchmaier/LK Niederösterreich 
© Paula Pöchlauer-Kozel/LK Niederösterreich Im Laufe eines Bienenjahres sammelt sich einiges an Wachs an, vor allem Wachs vom Entdeckeln der Honigwaben oder von Bienenwaben selbst. Imker:innen schmelzen dieses Wachs ab Herbst ein und verarbeiten es weiter, beispielsweise zu Bienenwachskerzen. Zusammen mit dem Honig werden die Wachsprodukte gerne von Imker:innen auf Weihnachtsmärkten angeboten.
Im Jänner ist es ruhig am Bienenstand. Außer Kontrollen nach Unwettern sind sonst keine weiteren Arbeiten für die Imker:innen an den Bienenstöcken notwendig. Das lässt Zeit für Planung und Kalkulation für das neue Bienenjahr. Etwa zur Verbesserung der Tracht am Bienenstand, Überlegungen zum Verkaufskonzept von Honig und Wachsprodukten oder aber auch schon zur Bekämpfung der Varroamilbe.
