Karwoche

| Frühling

Die Karwoche beginnt mit dem Palmsonntag und endet mit dem Ostersonntag. Dazwischen werden Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag als traditionelle Feiertage begangen.

Gründonnerstag

Der Gründonnerstag steht ganz im Zeichen des Gedenkens an das letzte Abendmahl, das Jesus am Vorabend seiner Kreuzigung mit seinen Aposteln beging. Es läuten ein letztes Mal die Kirchenglocken, die dann nach Rom fliegen, wie es heißt, und kehren erst in der Osternacht wieder zurück. Das zumindest wird ihnen vom Volksmund nachgesagt. Auf die Frage, was die Glocken nun denn genau in Rom tun, gibt es unterschiedliche Theorien. Von Region zu Region erzählt man sich die verschiedensten Geschichten über den Verbleib der Kirchenglocken. Für die einen holen sie Ostereier, die sie auf ihrem Rückflug in ihrer Heimatgemeinde ins Gras werfen. Andere meinen, sie holen sich den päpstlichen Segen, gehen mit ihm essen und kehren mit der Osterbotschaft zurück. In der Zwischenzeit ziehen Ministranten durch die Gemeinde, um mit ihren Ratschen auf die Gebetszeiten hinzuweisen. Auch nach Orgelklängen sucht man an diesen Tagen vergeblich. Sie verstummen gemeinsam mit den Glocken. Allerdings ließ der Volksmund die Orgel bis dato noch im Dorf. Und so ziehen die Kirchenglocken alljährlich alleine nach Rom.

Der Gründonnerstag hatte jedoch im Mittelalter noch einen anderen Sinn: Er wurde auch als „Antlass-Tag“ bezeichnet. Das Wort bedeutet Ablass, Nachlass von Sündenstrafe. Am Gründonnerstag mussten die Pächter ihre Jahressteuer in Form von Eiern an ihre Grundherren entrichten. Mit dem letzten Ei, dem rot eingefärbten „Antlass-Ei“, war ihre Schuld getilgt. Erst viel später, als man die Eier nicht mehr nur an Adel und Kirche abgab, beschenkte man auch seine Lieben mit gefärbten Ostereiern und so wurde aus dem „Schuldner-Ei“ ein „Liebes-Ei“. Es ist auch Brauch, am Gründonnerstag etwas Grünes zu essen, zB Brennnesselspinat oder Bärlauchspinat.
 

Karfreitag

Der Karfreitag ist der Gedächtnistag der Kreuzigung und steht somit im Zeichen des Leidens und Sterbens Jesu. Er wird in der katholischen Kirche als strenger Fastentag in Stille und Besinnlichkeit begangen. Die liturgischen Feiern finden in fast allen Pfarren zur Todesstunde Jesu um 15 Uhr statt.
 

Karsamstag

Der Karsamstag ist der Tag an dem man der Grabesruhe Christi gedenkt und im Fasten und Beten auf seine Auferstehung wartet. Er gilt auch als Tag der Vorbereitung für die Osterfeiertage. Es werden noch Osterlämmer gebacken und letzte Ostereier bemalt, Kinder verbringen den Tag mit der Fertigstellung des Osternestes. Die Speisenweihe wird am Land nach wie vor hochgehalten. Zopf, Butter und Eier werden zur Weihe gebracht.

© Archiv/LK Niederösterreich

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