Bastgewinnung aus heimischen und heimisch gewordenen Gehölzen
Dass Bast für die Gartenarbeit, für das Flechten, für die Herstellung von Seilen, ja selbst zum Verspinnen die ganze Zeit in gewaltigen Mengen vor unseren Augen produziert wird, klingt unglaubwürdig. Aber die Bastgewinnung aus Rinden, in der Volkssprache das „Bastreißen“, war bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts allgemein bekannt und praktiziert. Einige der Bastproduzenten waren schon dem Mann vom Tisenjoch (Ötzi) in der Jungsteinzeit bekannt. Die Mumie hatte nämlich einen Innenschuh aus Lindenbast! Dass diese jahrtausendealte Kenntnis von der Bastgewinnung und Bastaufbereitung fast in Vergessenheit geraten ist, wollen wir so nicht hinnehmen und veranstalten ein kleines, aber gediegenes Bastseminar. Mit altem Fachwissen, das wir aus archäobotanischer Arbeit, alter volksbotanischer Praxis aus den baltischen Staaten und eigenen Experimenten ins 21. Jahrhundert retten konnten, wollen wir an der Wiederbelebung des „Bastelns“ arbeiten. Ein bisschen Theorie (man sollte ja wissen, was man da tut) und eine ausführliche Bastlösepraxis an Weide, Ulme und vor allem Maulbeere füllen das kompakte Seminar. Auch für eine kurze Einführung in das Bastkochen ist da noch Platz. Es gibt kaum Literatur über dieses Thema und dieses Seminar ist ein selten angebotenes Gebrauchspflanzen-Kleinod! LFI-Empfehlung: Alles liegen und stehen lassen und nix wie hin!