August
| Gemüse & Kräuter
Im Gemüse- und Kräutergarten
Aussaat, Pflanzen & Vermehren
- Im Gemüsegarten ist bereits Platz für Neues. Jetzt kann noch Kopfsalat gepflanzt werden, den man dann nach vier bis fünf Wochen ernten kann.
- Radieschen, Feldsalat, Frühlingszwiebel (Bundzwiebeln), Spinat und Vogerlsalat können bis Ende August im Freiland ausgesät werden. Das Aussäen von Zwiebeln, Rettich, Radicchio und Chinakohl ist auch noch möglich.
- Für Aussaaten sollten nur die Morgenstunden genutzt werden. Niemals die auflaufende Saat austrocknen lassen!
- Herbstsalate wie Zuckerhut, Eichblattsalat, Endivie, Radicchio werden bis Mitte August ausgepflanzt. Auch Porree, Winterkopfsalat und Knoblauch werden jetzt gepflanzt.
Boden
- Der Gartensommer hat nun seinen Höhepunkt erreicht und alle Pflanzen sind besonders üppig. Damit das noch eine Zeit lang so bleibt, müssen einjährige Gemüsepflanzen noch bis zum Ende der Gartensaison regelmäßig gedüngt werden. Wenn also bei Gurken, Paradeisern, Zucchini und Melanzani die Ernte eingesetzt hat, vergiss nicht auf das Düngen. Nur so halten sie bis zum Ende des Sommers durch, denn ausreichend Nährstoffe im Boden verlängern die Erntezeit wesentlich.
- Am besten verwendest du zum Düngen Flüssigdünger. Diese wirken schnell und können laufend mit dem Gießen ausgebracht werden. Brennnesseljauche ist ein kräftiger Bio- Dünger. Wenn du keinen hast, nimm einfach einen handelsüblichen Balkonblumendünger. Dieser versorgt auch das Gemüse bestens.
- Manche Gemüsepflanzen sind ganz besonders „hungrig“ (z.B. Kürbis, Gurke, Zucchini, Paradeiser, Sellerie, Kraut, Kohl) und brauchen zur Grunddüngung mit Kompost weitere Nährstoffe. Diese „Starkzehrer“ werden in den Sommermonaten zusätzlich regelmäßig mit Pflanzjauchen oder anderen organischen Düngern versorgt.
- Buschbohnen, Fenchel, Kohl und Lauch werden jetzt angehäufelt.
- Abgeerntete Beete werden jetzt gelockert, mit Kompost versorgt und Gründüngungspflanzen ausgesät: Gelbsenf, Ölrettich (bei schweren Böden) und Bienenfreund keimen rasch und bleiben bis zum Frühjahr stehen. Die abgefrorenen Pflanzenteile können dann gleich als Mulch verwendet und liegen gelassen werden.
- Der Boden braucht Schutz: Werden im Spätsommer zur Bodenverbesserung keine Gründüngungspflanzen wie Phacelia, Buchweizen, Spinat, einjähriger Inkarnat- oder Gelbklee ausgesät, sollte der Boden mit einer Mulchschicht zugedeckt werden.
- Bei anhaltender Trockenheit sollten Gurken regelmäßig gegossen werden, sonst können sie einen bitteren Geschmack bekommen.
Früchte, Ernte & Lagerung
- Jetzt ist Erntezeit von fast allen Gemüsearten.
- Wenn man die Sellerieknollen freilegt, wachsen sie besser. Die Wurzeln dürfen dabei nicht beschädigt werden.
- Alle Kräuter, die sich zum Trocknen eignen, werden an sonnigen Tagen in den heißen Vormittagsstunden geerntet.
- Ab der Monatsmitte solltest du bei Paradeiserpflanzen die neuen Blüten entfernen, besonders bei großfruchtigen Sorten. Die Blüten werden zwar noch Früchte bringen, diese werden aber nicht mehr groß und reif. Durch das Ausgeizen der Blütentriebe, beschleunigst du allerdings das Wachstum der bestehenden Früchte und auch den Reifeprozess.
- Lass die Paradeiser nicht überreif werden, sie verlieren dadurch an Geschmack und werden weich.
- Vorhandene Früchte (von Paradeisern, Paprika, Zucchini, Kürbis) reifen noch besser aus, wenn die Pflanzenspitze gekappt wird. So verbraucht die Pflanze keine Energie für eine weitere Blütenbildung und die Kraft kommt den Früchten zu Gute.
- Grundsätzlich verfärben sich grüne Paprika mit zunehmender Reife rot oder in andere Farben. Grün geerntet sind sie im Grunde genommen unreif. Ihr Geschmack variiert je nach Reifegrad.
- Wenn Kürbisse reif sind, klingen sie hohl, wenn man daran klopft.
- Zucchiniblüten sind essbar! Gebacken sind sie eine wahre Delikatesse.
- Lagere niemals Obst und Gemüse gemeinsam, sie stecken sich gegenseitig mit der Reifung an und verderben dadurch wesentlich schneller.
Gehölz, Spross & Laub
- Mit manchen Schneidearbeiten braucht man nicht unbedingt bis zum Herbst zu warten, so zum Beispiel mit dem Schneiden immergrüner Gehölze. Warte dafür einen kühleren, bewölkten Tag ab, regnen sollte es allerdings nicht. Beim Lavendel jetzt die verblühten Blütenstände entfernen und gleichzeitig die Triebe leicht einkürzen. Der starke Rückschnitt erfolgt erst im Frühling.
Klima
- Für das Gemüse und die Kräuter bringt ein häufiger Wechsel zwischen trocken und nass Stress mit sich und Erkrankungen treten verstärkt auf. Morgendliches, durchdringendes und langsames Gießen am Fuß der Pflanze ist am besten. Versenke neben der Pflanze einen Tontopf oder eine Flasche ohne Boden mit dem Hals nach unten als Wasserspeicher. Nun hat der Boden Zeit, sich langsam vollzusaugen und du hast trotzdem „schnell“ gegossen.
- Achte bei den Paradeisern auf regelmäßige Bodenfeuchte. Unregelmäßiges Gießen kann ein Aufplatzen der Früchte bewirken, gerade nach dem Austrocknen sind die Früchte besonders empfindlich.
- Damit Pflanzen im Kleingewächshaus an heißen Tagen nicht vertrocknen, können Schattendecken oder feuchtes Zeitungspapier auf das Dach gelegt werden. Gieße morgens und öffne die Lüftungsklappen tagsüber weit.
- An heißen Tagen sollte das Gewächshaus immer gut belüftet werden.
- Die Hitze im Hochsommer ist für manche Pflanzen ein Problem, besonders für jene, die sehr große Blätter haben. Sie können sich nur wenig gegen die Verdunstung schützen beziehungsweise wollen das gar nicht. In erster Linie sind das Fruchtgemüsepflanzen (z.B. Gurken), die auf starkes Wachstum angewiesen sind und daher viel Wasser brauchen. Sie haben besonders große Blätter, die viel Wasser verdunsten - müssen sie auch, da Pflanzen generell nur die in Wasser gelösten Nährstoffe aufnehmen können. Sie filtern die Nahrung heraus und verdunsten das überschüssige Wasser. Je intensiver dieser Kreislauf funktioniert, umso schneller kann eine Pflanze wachsen. Gurken, Kürbis und Zucchini sind sicher die besten Beispiele dafür. Sorge deshalb im Sommer für ausreichende Bewässerung und eventuell für Beschattung.
4
Unkraut, Krankheiten & Schädlinge
- Paradeiser weiterhin laufend ausgeizen und die untersten Blätter bzw. kranke Pflanzenteile entfernen. Kommt der große Regen, tritt an Paradeisern Krautfäule auf. Befallene Pflanzenteile entfernen und den Stauden ein „Dach“ aus Folie geben. Stäuben mit Urgesteinsmehl hält diese gefürchtete Krankheit etwas zurück.
- Wiederholt alle Pflanzen auf Blattlausbefall kontrollieren und nützlingsschonend bekämpfen (stark befallene Triebe mit den Fingern abstreifen oder zurückschneiden). Schnecken am besten absammeln.
- Karotten, die von der Karottenfliege befallen wurden, nicht auf den Kompost geben.
© pixabay Finn empfiehlt
Die Blütenpracht von stehengelassenen Kräutern und Salaten lockt viele hilfreiche Nützlinge an und bereichert den Garten in seiner Vielfalt.