
Hund, Lärm und kritische Fragen
Herausforderungen in der Landwirtschaft
Bäuerinnen und Bauern werden oft mit kritischen Fragen konfrontiert. Startet der Dialog, treffen sie dann auch oft auf Unverständnis bei Personen, die keinen direkten Kontakt mehr mit der Landwirtschaft haben. Von Hundekot als ungeeignetem Dünger über Lärm- und Geruchsbelästigung bis hin zu Einschränkungen beim Wandern mit Hunden auf der Alm, dazu gibt es viele Fragen. Hier sind die Antworten.

„Warum stören der Lärm und der Gestank ständig meine Erholung am Abend und am Wochenende?“
Die Haltung von Nutztieren ist unweigerlich mit Geruchsemissionen verbunden. Die Ausbringung von Wirtschaftsdünger ist zum Beispiel ein wichtiger Teil der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Die Bäuerinnen und Bauern sind bemüht, diese Tätigkeiten an nassen und kühlen Tagen durchzuführen, an denen die Geruchsentwicklung möglichst geringgehalten werden kann. Während Arbeitsspitzen und in der Erntezeit ist es teilweise unumgänglich, auch an Wochenenden oder an Abenden diese Arbeiten zu erledigen.
Die ständige Forschung und der technische Fortschritt machen es möglich, dass die Geruchsemissionen in den Stallanlagen immer geringer werden, z. B. durch Abluftanlagen oder Tränkeanlagen, die den Stallboden trocken halten. Stallneu- oder -umbauten berücksichtigen auch immer mehr Tierwohl, das heißt, mehr Platz für die Tiere, Weide wo es möglich ist.
„Hundekot ist doch auch ein Dünger! Warum regen sich die Bauern immer so auf?“

Hundekot ist kein Dünger – ganz im Gegenteil. Hundekot auf der Wiese ist nicht nur unappetitlich, sondern auch ungesund für Weidetiere und hat daher im Futter nichts zu suchen. Das liegt in erster Linie an einem Parasit, den Hunde über den Kot ausscheiden. Bis zu drei Wochen lang geben infizierte Hunde die Parasiten-Eier über den Kot ab.
Wenn Weidetiere diesen Kot bei der Futteraufnahme auf der Weide aufnehmen, kann es zu einer Infektion kommen. Sie werden zu Zwischenwirten und es kommt zum Befall von Organen, vom ungeborenen Tier und der Plazenta. Die schwerwiegendsten Auswirkungen einer Infektion zeigen sich beim Rind. Ab dem 3. Monat treten Aborte (Fehlgeburten) auf. Ein seuchenhafter Verlauf der Aborte innerhalb einer kurzen Zeit deutet auf eine Infektion durch Hundekot hin.
„Warum kann ich auf der Alm mit meinem Hund nicht wandern wo ich will?“
Egal ob Kühe, Jungtiere, Schafe oder Pferde, die Tiere auf der Alm möchten nicht gestört werden. Daher gilt: keine Tiere füttern, streicheln oder erschrecken. Schilder erklären das richtige Verhalten auf der Alm.
Mutterkühe haben außerdem einen ausgeprägten Schutzinstinkt und wollen ihre Kälber vor Gefahren schützen. Deshalb gilt hier besondere Vorsicht: Kälber und Kühe nicht streicheln, nicht stören und unbedingt Abstand halten! Weidetiere nehmen freilaufende Hunde als Bedrohung wahr und sind deshalb – speziell mit Hunden – großzügig zu umgehen. Keinesfalls sollte dabei der Hund am eigenen Körper festgebunden werden! Wird nämlich der angeleinte Hund angegriffen, muss er freigelassen werden. Hunde sind schneller als Rinder und können rasch unter den Weidezäunen durchschlüpfen. Grundsätzlich gilt: Nur Hunde mitnehmen, die den Befehlen des Besitzers gehorchen
Österreichs Bäuerinnen und Bauern leisten das ganze Jahr viele Stunden zur Erhaltung unserer typischen Almlandschaft. Die Gäste der Almen werden gebeten, sich respektvoll in dieser wunderschönen Landschaft zu verhalten. Begegne deshalb den auf der Alm arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!“
Tipps zum richtigen Verhalten auf der Alm findest du hier