Grüneres Weihnachten

Nachhaltige Tradition beim Christbaumeinkauf

Weihnachten kommt mit großen Schritten auf uns zu. Die perfekte Zeit also, um sich auf die Suche nach dem perfekten Christbaum zu machen. Natürlich wirft das Jahr für Jahr Fragen auf. Was ist der perfekte Baum? Welche Anbieter gibt es bei uns in der Region und bieten sie sogar Lieferservice an?

Oh Tannenbaum

Darfs ein Tannenbaum sein, oder ist der schon wieder aus der Mode? Während nämlich früher die heimische Fichte und Tanne die Modebäume der Christbaumproduktion waren, sind dies nun fremdländische Fichten- und Tannenarten. Aus diesem Grund muss der Christbaumproduzent sein Sortiment vorausschauend planen und dabei zusätzlich auf die benötigten Standortfaktoren der Bäume (wie z. B. Klima, Lage und Boden) Rücksicht nehmen. Der große Unsicherheitsfaktor bei der Christbaumproduktion ist die Planung, da die Kundenwünsche, die Nachfrage und die Kosten über den Produktionszeitraum von acht bis zehn Jahren vor allem in letzter Zeit stark variieren können.

Doch nun zurück zum Baum. Was darf denn über dem Gabentisch thronen und das Heim zum Strahlen bringen?

Die Nordmanntanne ist mit Abstand die beliebteste Baumart für Weihnachten. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das Kaukasusgebiet, d.h. vom südlichen Russland bis zur Türkei auf 1.000-2.000 Meter Höhe. Diese Baumart ist spätfrostgefährdet, anfällig für die Trieblaus und langsamwüchsig, was bedeutet, dass sie ca. 10 Jahre braucht, bis sie eine Höhe von ca. 2 Metern erreicht hat. Sie zeichnet sich durch einen gleichmäßig dichten Wuchs, starke Äste und ihre dunkelgrün glänzenden Nadeln aus, die nicht stechen und lange frisch sind.

Die Edel- bzw. Nobilistanne stammt aus dem westlichen Nordamerika, wo die Sommer kühl und niederschlagsreich sind und sie mit ihren niedrigen Ansprüchen an den Boden viele geeignete Standorte findet. Sie ist als Weihnachtsbaum nicht etabliert, da sie einen unsymmetrischen Wuchs aufweist. Da aber ihre grün-silbrigen Nadeln lange haltbar sind, wird diese Baumart gerne für Weihnachtsgestecke verwendet.

Die Colorado- bzw. Grau- oder Silbertanne ist in den Rocky Mountains beheimatet und hat ihren Namen von den silber- bis blau-grauen Nadeln, welche lange haltbar und sensenförmig gekrümmt sind. Sie ist anspruchslos und verträgt Trockenheit, jedoch ist sie aufgrund ihres frühen Austriebes spätfrostgefährdet und nur mit Formschnitten erhält sie ihren dichten Wuchs.

Die Weißtanne ist hierzulande heimisch. Ihre Nadeln glänzen grün und stechen nicht, allerdings sind sie nicht lange haltbar und fallen bald ab. Da außerdem ihre Zweige weicher sind als jene der Nordmanntanne, können sie nicht mit schwerem Christbaumschmuck behängt werden, wodurch diese Baumart an Attraktivität einbüßt.

Die Blaufichte kommt aus den Rocky Mountains. Ihr Name lässt sich auf die blau-grüne Farbe der Nadeln zurückführen, welche um den Trieb herum angeordnet sind und stechen. Diese Baumart stellt keine hohen Ansprüche an ihren Standort, außer dem großen Bedarf an Sonnenlicht. Ihr später Austriebszeitpunkt mindert das Spätfrostrisiko.

Die Rotfichte ist eine heimische Baumart, welche relativ rasch die leicht stechenden Nadeln verliert. Sie hat äußerst dünne Zweige, welche nur mit leichtem Schmuck behängt werden können

Die Arbeit der Christbaumproduzent:innen

In ganz Österreich engagieren sich Christbaumbäuerinnen und -bauern leidenschaftlich für die Produktion von Weihnachtsbäumen, die das große Fest schmücken sollen. Auf verschiedenen Flächen - sowohl großen als auch meist kleinen - kümmern sie sich mit Hingabe um das Heranwachsen der Bäume. Auf einem Hektar werden dabei ungefähr 6.000 bis 7.000 Bäume vorbereitet, um sie für den Weihnachtsverkauf bereit zu machen. Es dauert etwa 8 bis 12 Jahre, bis ein Christbaum die ideale Größe erreicht hat und geerntet werden kann, damit er unser Weihnachtsfest krönt.

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Fakten zum Weihnachtsbaum

Er ist Dekoschmuck, Lufterfrischer, Stimmungsaufheller und Liedermacher: Der Natur-Christbaum hat zu Weihnachten viele Aufgaben:

  • Langsames Wachstum und viel Handarbeit: Christbäume benötigen etwa 10 Jahre, um eine Höhe von zwei Metern zu erreichen.
  • Der Lebendbaum: Tannenbäume sind Tiefwurzler, daher benötigen Topfbäume einen großen Topf für ihre lebenswichtigen Wurzeln. Stattdessen wird oft ein radikaler Wurzelschnitt durchgeführt, um kleinere und praktischere Töpfe anbieten zu können. Die Überlebensfähigkeit des Baums nach Weihnachten ist meist gering.
  • Klimaschutz durch kurze Transportwege: Ein heimischer Christbaum legt durchschnittlich nur 40 Kilometer vom Feld bis zum Verkaufsplatz zurück.
  • Traumbaum gesucht: Der Christbaumverkauf startet Mitte Dezember in Wien und St. Pölten. Anfang Dezember können Bäume direkt beim Bauern Ab-Hof erworben werden.
  • Junger Brauch mit langer Wirkung: Fanny von Arnstein kam 1776 als Tochter eines jüdischen Hoffaktors durch Heirat von Berlin nach Wien. Im Jahr 1814 stellte sie nach Berliner Brauch den ersten Christbaum in Wien auf. Ihr gutes Netzwerk trug dazu bei, dass der Christbaum seinen Siegeszug antrat.
  • Nordmannstanne als Favorit: Sie bietet die beste Haltbarkeit, ein schönes, langes Nadelkleid, weiche Nadeln rundum und satte grüne Farben. Die ideale Wahl für die ganze Familie.

Tipps der NÖ Christbaumbäuerinnen und -bauern

Der Frischetest

Ein frischer Baum behält seine Nadeln lange. Aber wie erkennt man, ob der Baum tatsächlich frisch ist?

  • Schütteltest: Den Baum kräftig schütteln. Ein frischer Baum verliert keine Nadeln.
  • Kratztest: Ein Stückchen Rinde abkratzen. Das Holz darunter sollte noch feucht sein.
  • Streichtest: Von innen nach außen über die Nadeln streichen. Behält er seine Nadeln?

Die Herkunft

Durch die kurzen Transportwege sind heimische Christbäume frisch und behalten bis lange nach Weihnachten die Nadeln.

Heimische Bäume erkennt man anhand ihrer Herkunftsschleife. Die Christbaumbauern garantieren damit kontrolliert heimische Qualität.

Die Pflege

  • Den Christbaum bis zum Weihnachtsfest kühl und feucht lagern und auch nach dem Aufstellen mäßig feucht halten.
  • Das Christbaumnetz (Verpackung) von unten nach oben öffnen.
  • Ein wassergefüllter Christbaumständer hält den Baum länger frisch.
  • Den Christbaum am Stammende vor dem Aufstellen frisch beschneiden.
  • Je kühler der Raum ist, in dem der Christbaum aufgestellt, desto länger halten die Nadeln. Deshalb auch den Baum nicht direkt neben einem Heizkörper aufstellen.

Das Aufstellen

  • Je größer das Christbaumkreuz, desto stabiler steht der Baum.
  • In einem Kreuz mit Schrauben lässt sich der Baum leicht fixieren.
  • Entferne das Netz erst, nachdem du den Baum im Kreuz fixiert hast.
  • Der einfachste Weg: Nimm das Kreuz mit zum Bauern. Er fixiert den Baum für dich im Kreuz.

Finn empfiehlt

Alle, die die Frage nach dem perfekten Baum beantwortet haben wollen: Erlaubt ist was gefällt, schließlich ist es das Fest der Liebe. Wer aber auf Qualität, Umweltschutz und geringe Transportkilometer setzt, der achtet beim Christbaumkauf auf die blau-gelbe Herkunftsschleife. Eine eigene Suchfunktion steht den Weihnachtsbaumsuchenden unter www.weihnachtsbaum.at zur Verfügung. So kommst auch du ganz einfach zu deinem perfekten heimischen Bäumchen!

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