
Tipps für´s Wandern auf der Alm
Fairhalten auf der Alm
Jahr für Jahr pilgern unzählige Wanderfans auf die heimischen Almen. Doch bei aller Idylle vergisst man gerne, dass es auf der Alm auch gefährlich werden kann.
Ausflugsziel "Alm"
Wandern, Picknicken, (E-)Biken und Hundeausführen: Unzählige Menschen zieht es Jahr für Jahr auf die heimischen Almen, um sich an der Idylle zu erfreuen. Doch was ist bei einem Ausflug auf die Alm alles zu beachten und wie geht man mit den Weidetieren richtig um?
Spaß, Erlebnis und Action stehen für die Almbesucher oftmals im Mittelpunkt. Dabei soll aber niemand auf der Strecke bleiben. Das erklärte Ziel lautet also: Ein gutes Miteinander von Mensch, Tier und Natur zu ermöglichen. Mit nur wenigen Handgriffen und ein paar wichtigen Verhaltensregeln ist dieses Ziel auch leicht zu erreichen.
Auf dem Weg bleiben
Wiesen und Weiden sind mit ihren vielen verschiedenen Gräsern und Kräutern das Futter der Weidetiere. Außerdem tummeln sich darin viele Insekten und Kleinlebewesen herum. Darum ist es wichtig, dass Wanderer auf den Wegen bleiben und markierte Wanderwege und Forststraßen für ihre Wanderung nutzen. Fakt ist: Wiesen und Weiden sind kein Spielplatz.
Hunde an die Leine
Weidetiere nehmen freilaufende Hunde als Bedrohung wahr. Wird jedoch der angeleinte Hund angegriffen, muss er freigelassen werden. Hunde sind schneller als Rinder und können rasch unter den Weidezäunen durchschlüpfen. Grundsätzlich gilt: Nur Hunde mitnehmen, die den Befehlen des Besitzers gehorchen.
Mountainbiken am Tag
Das Fahren mit dem Mountainbike ist auf offiziell genehmigten und ausgeschilderten Mountainbike-Strecken erlaubt. Eine Fahrt durch eine Weidetierherde könnte gefährlich werden. Wenn nötig, ruhig, langsam und mit Abstand an der Herde vorbeiradeln. Auch Straßensperren stehen nicht ohne Grund und sollten respektiert werden, denn dort kann es zu gefährlichen Situationen kommen.
Abfall vermeiden und eigenen Müll wegräumen
Weggeworfener Müll gefährdet die Gesundheit und das Leben der Weide- und Wildtiere. Verschluckte Glasscherben und verdorbene Lebensmittelreste verursachen Vergiftungen und Verletzungen bei den Tieren. Dies kann bis zum Tod führen.
Aber auch Dinge wie Taschentücher und Bananenschalen benötigen viele Jahre bis sie verrottet sind. Weggeworfene Zigarettenstummel verursachen erhebliche Belastungen der Umwelt. Ein einziger Zigarettenstummel verseucht 60 Liter Wasser und verrottet erst nach 10 bis 15 Jahren. Benutzen wir für unsere Wanderjause Mehrwegverpackungen und nehmen unseren Abfall wieder mit nach Hause, wo wir ihn entsorgen.
Waldbrandgefahr: Picknick mit Lagerfeuer ist brandgefährlich
Wer liebt es nicht, sich auf einem idyllischen Fleckchen mit schmackhaftem Essen eine Pause zu gönnen? Schnell ist alles für ein Picknick bereit und der Ausblick kann genossen werden. Wer das ganze mit einem Lagerfeuer krönen möchte, sollte das allerdings nur an den dafür vorgesehenen genehmigten Camping- und Grillplätzen tun. Nur dort sind die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen gegeben. Die Gefahr des Übergreifens des Feuers auf den Wald ist groß und kann zu einer Katastrophe führen. Mit dem Entzünden eines illegalen Lager- bzw. Grillfeuers werden Menschen, Tiere und Pflanzen gefährdet.
Hundekot ist kein Dünger
Hundekot enthält Parasiten, die bei Tieren oder Menschen Krankheiten auslösen können. Hundekot verschmutzt auch das Futter der Weidetiere und es wird dann nicht mehr gefressen. So wie im Dorf oder in der Stadt nehmen wir den Hundekot mit dem Sackerl wieder mit und entsorgen ihn richtig.
Weidezaun und Weidetor beachten
Zur richtigen Bewirtschaftung einer Alm- und Weidefläche gehört auch ein entsprechendes Weidemanagement dazu. Damit die Weidetiere immer genügend Futter haben, werden die vorhandenen Weideflächen unterschiedlich lange beweidet. Die Eingrenzung der Weidegebiete erfolgt mit Weidezäunen und Weidetoren. Es ist wichtig, dass diese Begrenzungen auch von Wanderern respektiert werden. Über Zäune zu klettern oder Tore nach dem Durchgehen nicht mehr zu schließen erschwert Mensch und Tier das Leben.
Lärm vermeiden und Ruhe genießen
Weidetiere lieben, wie die meisten Besucher, Ruhe. Lärm von Modellflugzeugen, Drohnen, Paragleitern usw. sowie rasches Zulaufen erschrecken die Tiere und führen zur Flucht oder in seltenen Fällen zum Angriff. Deshalb sollte nie mit Armen oder Stöcken herumgefuchtelt werden oder Lärm gemacht werden.
Weidetiere nicht füttern oder streicheln
Weidetiere haben gern ihre Ruhe. Mutterkühe beschützen ihre Kälber und sehen es als Bedrohung an, wenn man sich den Kälbern nähert. Besonders wenn Hunde mitgeführt werden und der Sicherheitsabstand verletzt wird, kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Oft reagiert die ganze Herde auf das Rufen eines Kalbes. Halten wir Distanz (mind. 20 Meter Abstand zu den Weidetieren), bleiben möglichst auf dem Wanderweg und gehen wir ruhig und gelassen mit großem Abstand an der Herde vorbei ohne sie zu streicheln und zu füttern.
6 Tipps für den Umgang mit Weidetieren
- Auf Weidetiere nicht frontal zugehen.
- Weidetieren nicht direkt in die Augen schauen.
- Ihnen nicht den Rücken zukehren – auch wenn sie sich nähern.
- Immer den nötigen Abstand halten (mindestens 20 Meter).
- Wenn die Weidetiere am Wanderweg stehen, gehen wir in einem großen Bogen um sie herum.
- Wenn ich tolle Fotos machen will, halte ich Abstand und verwende ein entsprechendes Objektiv.