Milchmischprodukte
Eine ganz schön bunte Palette
Milchmischerzeugnisse sind Produkte, deren Basis Milch ist und weitere Lebensmittel (z. B. Fruchtzubereitungen) beigefügt werden. Weil die hinzugefügten Lebensmittel meist das Milchprodukt bunt färben, sagt man auch "bunte Palette" dazu. Ein Beispiel für ein buntes Milchmischprodukt ist etwa das Fruchtjoghurt.

Werden pasteurisierte Milch oder pasteurisierter Rahm mit anderen Lebensmitteln gemischt, spricht man von Milchmischerzeugnissen. Durch diese Zugabe unterscheiden sie sich von der "weißen Palette", welche die natürlich belassenen Milchprodukte umfasst - denn Milch ist ja weiß.
Milchmischerzeugnisse bestehen aus mind. 70 % pasteurisierter Milch oder Milcherzeugnis und max. 30 % geschmacksgebender Komponente. Teilweise sind Stabilisatoren und Verdickungsmittel wie Stärke und Carrageen zugelassen, um eine bestimmte Konsistenz zu gewährleisten und Zutaten gleichmäßig im Endprodukt zu verteilen.

Rund 6 % beträgt der Anteil an Joghurt und Milchmischgetränken, welche aus der Milch in den Molkereien hergestellt werden.
Die größte Milchmenge, nämlich knapp ein Viertel, wird in der Molkerei zu Butter verarbeitet.
Für Trinkmilch werden rund 17 % der Milch verwendet.
Darauf folgen Schnittkäse, Hartkäse und Schlagobers mit ingesamt rund 40 % Anteil. Weichkäse, Frischkäse und Sauerrahm bringen es gemeinsam auf einen Anteil von rund 11 %. Den geringsten Anteil hält Topen mit nur 1 %.
Die zwei Arten von Milchmischerzeugnissen

Milchprodukte, denen andere Lebensmittel hinzugefügt wurden, lassen sich anhand des Vorgangs der Fermentation in zwei Klassen unterscheiden. Es gibt einerseits jene Milchmischerzeugnisse, die aus klassischer Frischmilch oder Rahm hergestellt werden und andererseits jene, welche als Basis fermentierte Milch oder Rahm haben.

- Kakaomilch und Trinkkakao setzen sich vor allem aus Milch, 1,5 % Kakaopulver und Zucker zusammen.
- Schokolademilch und Trinkschokolade basieren auf Milch, Schokoladepulver und Zucker. Schokoladepulver kann aber auch mit Kakaopulver im Verhältnis von mind. 1:1 gemischt werden.
- Kaffee-, Vanille-, Karamell-, Malz-, Honigmilch und weitere Produkte, welche geschmacksgebende Zutaten enthalten, müssen diese im Namen anführen. Ihre Mischung ist so auszubalancieren, dass der Geschmack der Bezeichnung des Produktes entspricht.
- Frucht- oder Gemüsemilch werden aus Milch mit Früchten oder Gemüse, Frucht- oder Gemüsesäften oder Frucht- oder Gemüsezubereitungen sowie Zucker erzeugt.
- Rahmzubereitungen bestehen aus mind. 51 % Rahm und das Endprodukt weist einen Fettgehalt von 10 % auf. Diese können nicht nur aus Rahm, sondern ebenso aus Milch und sonstigen Milchprodukten hergestellt werden, denen Zucker beigesetzt wurde und der Fruchtanteil geschmacksgebend ausfällt.

Milchmischerzeugnisse, welche mit einer Bakterienkultur beimpft wurden, werden nach Herstellung nicht mehr erhitzt, da dies zur Abtötung führt. Je nach Art der zugefügten Bakterienkultur unterscheidet man zwischen Joghurtbasis, Sauer- und Buttermilchbasis, Basis aus fermentierter Milch oder Basis auf Spezialkulturen (Acidophilus, Bifidus, Kefir usw.). Eine weitere Unterscheidung kann man anhand der Zutat treffen. Abgesehen von den Erzeugnissen mit Früchten oder Fruchtzubereitungen, ist der Frucht- bzw. Gemüseanteil so zu bemessen, dass die geschmacksgebende Zutat deutlich im Endprodukt erkennbar ist.
- Erzeugnisse mit Früchten oder Fruchtzubereitungen haben einen Fruchtgehalt von 5-7 % und dürfen nur mit reifen hochwertigen Früchten hergestellt werden. Beispiele hierfür sind etwa Fruchtjoghurt, Fruchtsauermilch, Fruchtbuttermilch oder Gemüsejoghurt.
- Erzeugnisse mit Konfitüre werden mit ungefärbter und nicht chemisch konservierter Konfitüre gemischt.
- Erzeugnisse mit Fruchtmark oder –saft sind Sauermilchprodukte, denen die physikalisch haltbar gemachten Zutaten Fruchtmark oder Fruchtsaft beigemengt wurde.
- Erzeugnisse mit geschmacksgebender Zutat enthalten eine grundlegende Zutat, welche für den typischen Geschmack verantwortlich und deshalb auf der Verpackung ausgewiesen ist. Beispiele hierfür sind z.B. Schokolade-, Kakao-, Kaffee-, Vanille-Joghurt und –Sauermilch, Buttermilch usw.
