Laubholzversteigerung in NÖ

Wie Stämme aus heimischen Wäldern die Welt erobern


Edles Laubholz aus Niederösterreich erzielt bei der jährlichen Laubholzversteigerung Spitzenpreise – und das weit über die Landesgrenzen hinaus. Waldbesitzer:innen bieten ihre besten Stämme an, während internationale Käufer um die hochwertigsten Hölzer bieten. Warum die Submission ein Erfolg ist und was 2025 besonders war – hier erfährst du es!

Die hohe Qualität der angebotenen Hölzer wird weit über die Grenzen Österreichs hinaus geschätzt. Die Laubholzversteigerung in Heiligenkreuz hat sich längst zu einem zentralen Treffpunkt für Holzexpert:innen aus dem In- und Ausland entwickelt.

Gemeinsam stark

Seit 2003 bringt die Laubholzsubmission hochwertiges Holz aus heimischen Wäldern auf den internationalen Markt – organisiert von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und dem Waldverband Niederösterreich. Besonders für kleinere Betriebe aus Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland ist das eine große Chance: Sie können ihre besten Stämme einem breiten Käuferkreis präsentieren, den sie allein oft nicht erreichen würden.

Das Erfolgsrezept

Der große Vorteil? Gemeinschaftliche Vermarktung zahlt sich aus! Die Submission sorgt für bessere Preise und stärkt gleichzeitig das Bewusstsein für den Wert regionaler Hölzer. Außerdem ist sie ein starker Anreiz für Waldbesitzer:innen, ihre Wälder nachhaltig zu pflegen – denn nur mit Top-Qualität lassen sich Spitzenpreise erzielen.

So läuft die Laubholzsubmission ab

Zuerst liefern die Waldbesitzer:innen ihre schönsten Stämme zum Submissionsplatz beim Stift Heiligenkreuz. Dort haben die Käufer:innen Zeit, die Hölzer genau zu begutachten und nach ihren individuellen Anforderungen auszuwählen.

Doch anders als bei einer klassischen Auktion mit „Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – verkauft!“ läuft hier alles verdeckt und digital über die Plattform „timber worXs“. Käufer:innen geben ihr Gebot entweder per App vor Ort oder bequem am PC ab – der/die Höchstbietende bekommt den Zuschlag.

Egal ob für exklusive Möbel, edle Fußböden oder die Fassbinderei – die Submission sorgt dafür, dass jedes Holz seinen perfekten Verwendungszweck findet. Ein Gewinn für Käufer:innen, Waldbesitzer:innen und die regionale Holzbranche!

Helle Holzarten – Freundlich & Zeitlos

  • Beispiele: Ahorn, Birke, Esche, Fichte, Kiefer, Linde
  • Farbe: Weißlich bis hellbraun
  • Eigenschaften: Leicht, modern, reflektiert Licht, lässt Räume größer wirken
  • Einsatzbereiche: Möbel, Innenausbau, Parkett, skandinavisches Design

Dunkle Holzarten – Edel & Charakterstark

  • Beispiele: Eiche (z.B. Stieleiche), Walnuss, Schwarznuss, Robinie
  • Farbe: Warmes Braun bis tiefes Dunkelbraun
  • Eigenschaften: Wirkt elegant und hochwertig, besonders widerstandsfähig
  • Einsatzbereiche: Hochwertige Möbel, luxuriöse Innenräume, Bodenbeläge, Fassbau

Was bedeutet FMO?

FMO steht für Festmeter ohne Rinde und ist eine Maßeinheit für Holz.

  • 1 Festmeter (fm) = 1 Kubikmeter reines Holz (ohne Luftzwischenräume).
  • FMO bedeutet, dass das Volumen ohne Rinde gemessen wird.

Beispiel:
Ein Stamm mit Rinde hat 1,2 Kubikmeter – ohne Rinde bleiben vielleicht 1,0 Kubikmeter übrig. Diese 1,0 Kubikmeter werden als 1 FMO angegeben. Die Angabe in FMO ist wichtig, weil Holz ohne Rinde verarbeitet wird – so gibt sie den echten Holzanteil an.

Laubholzsubmission 2025

Jedes Jahr im Jänner findet die Laubholzversteigerung in Heiligenkreuz statt. Auch am 30. Januar 2025 war es wieder so weit und es wurde hochwertiges Laubholz versteigert – und das mit großem Erfolg! 253 Waldbesitzer:innen und Forstbetriebe boten ihre besten Stämme an, insgesamt 1.662 Festmeter Holz – das waren 40 % mehr als im Vorjahr. Im Mittelpunkt stand wie erwartet die Eiche, die mit 999 Festmetern den Löwenanteil des Angebots ausmachte. Aber auch dunkle Holzarten wurden verstärkt nachgefragt.

Die Highlights und Überraschungen im Jahr 2025

  • Walnuss: mit einem Höchstpreis von 2.850 € pro Festmeter die wertvollste Baumart.
  • Robinie: wurde mit 98 FMO sehr gut nachgefragt und sorgte mit einem Höchstpreis von 733 €/FMO für eine positive Überraschung
  • Schwarznuss: mit 112 Festmetern stark vertreten

Doch was war das teuerste Stück Holz?

Eine Eiche mit 6,65 Festmetern, die 7.049 € (8.458,50 € inkl. MwSt.) erzielte. Und das war kein Einzelfall: 176 Stämme knackten die 1.000-Euro-Marke pro Festmeter! Ein klares Zeichen, dass Top-Qualität weiterhin gefragt ist. Insgesamt wurden 25 verschiedene Baumarten – von Akazie bis Zerreiche – angeboten.

Wer war mit dabei?

Im Jahr 2025 reisten 31 Käufer:innen aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Schweiz an und gaben 6.238 Gebote ab.

Internationale Käufer und stabile Preise

Bei der Laubholzversteigerung nehmen regelmäßig Käufer:innen aus Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Schweiz teil und geben Tausende Gebote ab. Trotz leichter Schwankungen im Vergleich zu früheren Jahren bleiben die Durchschnittspreise auf einem stabilen Niveau.
Seit der ersten Submission im Jahr 2003 wurden bis 2025 bereits 26.300 Festmeter Laubholz versteigert. Für die Waldbesitzer:innen bleibt die Veranstaltung also ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.

Durchschnittserlöse einiger Baumarten und Jahre

Trotz des leichten Rückgangs 2025 im Vergleich zu den Vorjahren blieben die Durchschnittserlöse über die Jahre hinweg einigermaßen stabil.

  • 2025: 578 €/FMO
  • 2024: 644 €/FMO
  • 2023: 651 €/FMO
  • 2022: 632 €/FMO

Detaillierte Ergebnisse gibt es auf der Website des NÖ Waldverbandes

Wald in Niederösterreich – Natur, Wirtschaft und Zukunft

Niederösterreich ist ein echtes Waldland – fast die Hälfte der Fläche ist bewaldet, das sind 772.000 Hektar voller Bäume. Und der Wald wächst stetig weiter! Jedes Jahr kommen rund 5.000 Hektar dazu, weil landwirtschaftliche Flächen in schwierigen Lagen oft nicht mehr genutzt werden.

Die Hauptbaumarten sind Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche, Buche, Eiche und Esche, aber es wird auch viel Wert auf seltene Baumarten gelegt: Speierling, Elsbeere, Wildbirne oder Schwarznuss – sie alle werden gezielt gefördert, um die Vielfalt der Wälder zu erhalten.

Abgesehen von den positiven Auswirkungen auf die Natur, hat der Wald auch einen lukrativen Einfluss auf die Wirtschaft: 46.000 Betriebe leben direkt von der Forstwirtschaft, und rund 23.000 Menschen arbeiten in der Holzverarbeitung. Kein Wunder – in Niederösterreich gibt es einen gewaltigen Holzvorrat von 235 Millionen Festmetern!

Gute Nachrichten!

Der Waldzustand hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dank nachhaltiger Bewirtschaftung wächst mehr Holz nach, als genutzt wird – ein echter Gewinn für Natur und Wirtschaft!

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