Paradeiser / Tomaten

Die Tomatenpflanze ist eine kräftige, krautige Pflanze, die vorwiegend einjährig wächst. Nur wenige Vertreter sind mehrjährig. Der stark verzweigte, fast holzige Spross ist mit einem leichten Flaum behaart und leicht klebrig.
| Gemüse

Die gelben Blüten werden meist in einfachen traubenförmigen Blütenständen ausgebildet, wobei meist vier bis fünf, selten bis zu zehn Blüten jeweils an 1 bis 1,5 cm langen Blütenstielen einen Blütenstand bilden. Tomaten brauchen während des Wachstums reichlich Sonnenlicht und Wärme. Sie gedeihen wunderbar an Plätzen vor Südwänden, wo Sonnenwärme zurückgestrahlt wird. Optimal ist der Anbau unter dem schützenden Dach eines Gewächshauses.

Paradeiser ©Gerald Lechner/LK Niederösterreich

Die Tomate ist eine meist drei- bis zehnkammerige Beere. Die Farben der reifen Früchte variieren zwischen weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, grün, braun und schwarz. Aber auch gestreifte und marmorierte Sorten sind bekannt. In den Früchten befinden sich bis zu 250 eiförmige Samen. Es gibt mittlerweile über 2500 Sorten und vermutlich nochmals so viele Sorten, die nie angemeldet waren und deshalb auch nie einen Namen erhalten haben. Die Form der Tomate reicht von rund (gängige Tomate) über flachrund (meistens Fleischtomate), zu herzförmig, oval, birnenförmig (Cherrytomate) oder länglich. Die Größe der Frucht variiert ebenfalls von zwei bis zu zehn Zentimeter Durchmesser.

Die Hauptsaison erstreckt sich von Mitte Juni bis zirka Ende Oktober. Die Ovaltomaten sind gar ab Mitte März im Handel und einer der ersten Vorboten der Gemüsesaison.

Die Frische eines Paradeisers erkennt man vor allem an den Kelchblättern und der Rispe. Sind diese eingetrocknet, zeugt dies von einer zu langen Lagerung. Der Paradeiser sollte frisch aussehen, eine glatte, unverletzte Schale haben und eine feste Konsistenz aufweisen. Geschmacklich zahlt es sich in jedem Fall aus, auf die heimische Ware zurückzugreifen. Denn prinzipiell gilt: je länger der Paradeiser am Strauch reifen kann, desto mehr Aroma und Vitamine kann er entwickeln.

Wurde er bereits grün geerntet, kann er zwar nachreifen und ebenfalls rot werden, doch der Geschmack lässt zu wünschen übrig. Unreife grüne Paradeiser reifen rascher nach, wenn sie mit einem Apfel oder einer Birne (beides Ethylenspender) in einen Papiersack gegeben werden und an einem dunklen Ort aufbewahrt werden. Grund ist das abgegebene Ethylen, das die Paradeiser rascher nachreifen lässt. Achtung: Sobald die Paradeiser reif sind, sollten sie wieder getrennt von Apfel oder Birnen gelagert werden, da ein weiterer Ethyleneinfluss in vergleichbarer Weise einen rascheren Verderb bewirken würde. Heimischer Anbau garantiert eine voll ausgereifte Frucht, einen kurzen Transportweg und den vollen Genuss.
Im Gegensatz zu Blattgemüse ist der Paradeiser bei richtiger Lagerung bis zu 14 Tage haltbar. Dabei verliert er kaum an seinen wichtigen Inhaltsstoffen. Wichtig zu wissen: Der Paradeiser gehört nicht in den Kühlschrank. Er ist kälteempfindlich und verliert bei zu kühler Lagerung an Geschmack, Textur und Haltbarkeit. Er sollte an einem dunklen Ort bei rund 13 bis 15 °C (nahezu Zimmertemperatur) und einer relativen Luftfeuchte von 80 bis 95 % aufbewahrt werden. Mit zunehmender Lagerungsdauer wird die Haut des Paradeisers dünner und schrumpelig, das Fruchtfleisch fällt etwas zusammen und die Frucht wird matschig und weich. Trotzdem ist er immer noch genießbar. Paradeiser sollte man immer getrennt von anderem Obst und Gemüse lagern. Sie scheiden während der Lagerung Ethylen aus, das den Stoffwechsel benachbarter Früchte oder Gemüse beschleunigt, so dass diese schneller verderben.

Trotz großer Sortenvielfalt zählt der runde, glatte Paradeiser zu den beliebtesten Sorten. Die Frucht hat durch die enthaltenen Fruchtsäuren einen dezent säuerlichen Geschmack. Sie eignen sich vor allem für den rohen Verzehr als Paradeisersalat. Die Stielansätze sollten vor dem Verzehr optimalerweise entfernt werden. Sie enthalten Tomatidin, ein Alkaloid ähnlich dem Solanin aus der Kartoffel, das im Übermaß genossen Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen könnte.
 
Die Ovaltomaten sind etwas dickfleischiger und kernarm. Durch die Süße und das angenehme Aroma werden sie gerne roh als Salat, aber auch zum Einmachen verwendet. Die Fleischtomaten sind etwas schwerer, haben einen höheren Fruchtfleischanteil und nur wenig Samen. Sie sind schnittfester und eignen sich optimal für Paradeiser mit Mozzarella. Kirsch- und Cocktailtomaten wirken durch ihre Farbauswahl von gelb über orange bis rot besonders dekorativ und werden gerne als bunte Aufmachung serviert.

Paradeiser schmecken roh als Salat oder zu Käse serviert genauso gut wie gekocht als Suppe oder Sauce, als gegrillte Paradeiser, sowie in überbackener oder geschmorter Form. Sie werden auch gerne in Essig eingelegt und harmonieren wunderbar mit Gewürzen wie Zwiebel, Schnittlauch, Basilikum, Estragon, Kerbel, Rosmarin, Salbei und Thymian.
 
Die Schale von gekochten, geschmorten oder gebratenen Paradeisern rollt sich zusammen und ist schwer zu kauen. Deswegen ist es besser, sie vor der Verarbeitung zu häuten. Dazu die Haut am Blütenansatz kreuzweise einschneiden, die Paradeiser für 30 Sekunden in kochendes Wasser geben bis sich die Haut etwas löst und anschließend mit kaltem Wasser abbrühen und mit einem scharfen Messer die Haut abziehen. So wird das Fruchtfleisch wieder fest und die Schale lässt sich gut mit einem Messer abziehen.

Paradeiser sind ein kalorienarmes Gemüse, welches dennoch reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Aufgrund ihres hohen Wassergehalts mit ca. 90% sind sie ein guter Wasserlieferant für den Körper. In den Paradeisern sind vor allem viele Vitamine enthalten (B-Gruppe, C, Provitamin A) enthalten. Ein Vertreter der Carotinoide ist das Lycopin, welches die Haut vor den schädlichen UV-Strahlen schützt und regelmäßig konsumiert den natürlichen UV-Schutz der Haut stärkt. Carotinoide können allgemein im Körper antioxidativ wirken. Da vor allem in der Fruchthaut das Flavonoid Quercetin enthalten ist, sollten Paradeiser wenn möglich ungeschält verzehrt werden. Außerdem sind Paradeiserreich an Kalium. Je länger die Früchte an der Pflanze reifen können, desto mehr Inhaltsstoffe enthalten sie. Ein Grund mehr zu reif geerntetem Gemüse aus der näheren Umgebung zu greifen.

Finn empfiehlt:

Grüne Stellen, welche v. a. am Stielansatz oder unreifen Früchten zu finden sind, sollten unbedingt entfernt werden, da sie das Pflanzengift Tomatin enthalten.​​​​​​​

Willst du noch mehr über Paradeiser erfahren? Dann schau doch rein beim Weg der Lebensmittel und tauch ein in die Welt vom Fruchtgemüse!

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