Samenbomben für bunte Wiesen

Farbexplosionen zum Werfen und Wachsen im Grünen

 

Es brummt, summt, kreucht und fleucht. Unglaubliche 1,4 Millionen Tierarten tummeln sich auf unserer Erde. Damit sich Insekten wohlfühlen, brauchen sie nicht nur Unterschlupf, sondern auch bestimmte Pflanzen.

Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen und stellen gut 70 Prozent der Tierarten weltweit. Sie sind nicht nur Nahrungsgrundlage für viele Tiere, sondern erfüllen auch viele ökologische Funktionen. Sie halten die Böden fruchtbar, sorgen für sauberes Wasser und zersetzen Blätter sowie Holz. Selbst aus dem Dung anderer Tiere machen sie wieder wertvolle Erde.

Wiese statt Rasen

In den letzten Jahrhunderten ist allerdings die Zahl der Insekten rasant zurückgegangen. Immer wieder wird für diesen Rückgang die Landwirtschaft als Sündenbock herangezogen. Gerne wird dabei darauf vergessen, dass immer mehr Grünflächen besiedelt und Gewässer trockengelegt werden. Auch moderne Gärten tragen hier ihren Teil dazu bei. Statt Naturgärten dominieren "unkrautfreie" Rasenflächen das Ortsbild.
Der Ordnungsdrang in Garten, Wald und Natur trägt zusätzlich seinen Teil dazu bei, dass Insekten Lebensraum verlieren. Totholz, Brennesseln in der Wiese oder Lehmhänge: Die Lieblingsecken der Insekten werden weniger. Hier sind es Bäuerinnen und Bauern, die mit unordentlichen Ecken am Hof und artenreichen Begrünungen dieser Entwicklung auf Feld und Flur entgegenwirken. Aber auch andere sind gefragt, wenn es um den Erhalt der Artenvielfalt geht. Jeder und jede kann seinen Teil dazu beitragen.

Insektenhotel – Zimmer frei

Herberge geben

Schon mit einem Insektenhotel kann ein kleiner Teil dieses Habitatsverlustes ausgeglichen werden. Aber man braucht ja nicht gleich ein ganz großes Insektenhotel für Nützlinge bauen, auch eine kleine Herberge ist ein toller Anfang! Mit nur wenigen Handgriffen lässt sich ein Traumhaus für Biene und Co. ganz leicht selbst herstellen. Dafür braucht es lediglich eine leere Konservendose und schon kann es losgehen.

Dose gestalten

Diese Dose wird als Grundgerüst des Insek­ten­domizils verwendet. Danach sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, denn die Dose kann bemalt, verziert oder sogar in eine Biene verwandelt werden. Danach muss die Dose nur noch mit passendem Füllmaterial wie Stroh oder Hölzchen befüllt werden. Wer lieber mit Holz arbeitet und seine handwerk­lichen Fähigkeiten unter Beweis stellen will, kann auch auf diesen Werkstoff zurückgreifen.

Welche Materialien lieben Insekten?

Das Innere eines Insektenhotels sollte so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden, um den Ansprüchen der einzelnen Arten gerecht zu werden. Sammle hohe Pflanzenstängel, Bambusröhrchen, Stroh, Rundhölzer (angebohrt), kleine Ästchen, Zapfen, Holzwolle, Reste von Hasengittern oder diverse Holzreste. Damit schaffst du für Insekten ein optimales Zuhause.

Blühende Überraschung für Bienen & Schmetterlinge

Samenbomben sind eine coole und einfache Möglichkeit, mehr bunte Blumen und glückliche Insekten in den Garten zu bringen! Die kleinen Kugeln bestehen aus Erde, Urgesteinsmehl und Blumensamen – und kaum geformt, kannst du sie einfach irgendwo im Garten hinwerfen, wo es noch kahl aussieht. Sobald es regnet, lösen sie sich auf, und nach kurzer Zeit wachsen bunte Blumen daraus. Du kannst natürlich auch die Samenbomben gießen, dann brauchst du nicht so lange warten! Das freut nicht nur uns, sondern auch Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, die dort Nahrung finden.

So machst du die perfekte Samenbombe

Zutaten

  • 1 Tasse Urgesteinsmehl
  • 2-3 EL Blumensamen
  • 1/4 Tasse Wasser
  • 1 Tasse Blumenerde (Anzuchterde)
  • 1 große Schüssel
  • 1 Tasse
  • 1 Esslöffel

Anleitung

  1. Urgesteinsmehl und Erde mit ca. 1/4 Tasse Wasser in eine große Schüssel geben.
  2. Gemisch rühren, bis eine klumpige Masse entsteht.
  3. Samen hinzufügen und nochmals rühren. Falls die Masse zu flüssig ist, noch etwas Erde hinzugeben.
  4. Mit den Händen walnussgroße Kugeln formen und auf Papier trocknen lassen.
  5. Samenbomben im Garten auslegen, gießen und warten bis sie wachsen.

Artikel erschienen in Die Landwirtschaft Junior (Jänner 2025);
Autorinnen: Eva Lechner und Claudia Ebersperger

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