Salbei

| Erstellt von Josef Putz, LK Salzburg

Salbei gehört zu den Lippenblütlern. Der echte Salbei ist ausdauernd. Im Handel gibt es zahlreiche Variäteten, auch buntblättrige. Ein seltener Verwandter des Gartensalbeis ist der Muskatellersalbei. Er ist zweijährig und wird als Würzkraut (Geschmack nach Ambra) verwendet. Die vielen im Handel angebotenen Ziersalbei-Sorten sind für die Verwendung in der Küche ungeeignet.

Verschiedene Salbeiarten © Michal

Salbei

Der Salbei (Salvia) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und umfasst ca. 900 Arten. Der Name Salbei stammt aus dem Lateinischen (salvare – heilen), wird aber in Bezug auf die Nutzung in der Küche gedeutet. Der Küchen- bzw. Heilsalbei war bereits bei den Römern eine geschätzte Pflanze. Unter Kaiser Karl dem Gro­ßen wurde den Klöstern vorgeschrieben, Salbeipflanzen auszupflanzen. In den Listen des Kaisers schien der Salbei neben Obstgehölzen und weiteren wichtigen Pflanzen auf. Salbei kommt sowohl in Europa als auch in Asien und Amerika natürlich vor. Die Salbei-Arten sind ein- bis mehrjährige krautige Pflanzen.

Der bekannteste Salbei in Mitteleuropa ist der Echte Salbei (Salvia officinalis). Er ist ein aromatisch riechender Halbstrauch, der bis zu 70 Zentimeter hoch wächst. Stängel wie Blätter sind filzig behaart. Die Blätter stehen gegenständig zueinander und sind graugrün gefärbt. In den oberen Blattachseln befinden sich die hell- bis blauvioletten Blüten, die deutlich zweilippig sind. Sie ordnen sich ährenartig an. Die meis­ten Salbei-Arten bevorzugen einen vollsonnigen und warmen Standort. Der Boden sollte durchlässig und mäßig trocken bis leicht feucht sein. Im Garten ausgepflanzte und angewachsene Pflanzen vertragen meist auch längere Trockenheit. Nährstoffreiche Böden können das Blütenpotenzial einschränken, daher sollte die Düngung auf Kompostgaben beschränkt bleiben. Die meisten Salbei-Arten bevorzugen kalkhaltige Standorte und leiden unter sauren Böden.

Im Mittelalter wurde die Pflanze als Mariensymbol verehrt. So soll die Mutter Gottes dem Salbei seine heilenden Kräfte gegeben haben

Aufgrund seiner heilenden Wirkung wird der Salbei oft nur als Heilkraut oder Küchenwürze gesehen. Dabei hat der Salbei ein großes Potenzial als Blumenstaude. Salbei sorgt für eine angenehme Stimmung, sowohl im Garten als auch am Balkon oder als Kübelpflanze. Erwähnenswert wäre der einjährige Feuer- oder Pracht-Salbei (Salvia splendens), welcher mit seinen scharlachroten Blüten auffällt. Etwas ruhiger wirkt der Enzian-Salbei (Salvia patens), der mit seinen tiefblauen Blüten besonders mit Ziergräsern harmoniert. Interessant auch der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), dessen aus einer Wildart entstandene Sorten verfügen über einen überzeugenden Zierwert. Zuletzt wäre da noch der Muskateller-Salbei (Salvia sclarea), dieser blüht erst im zweiten Jahr. Allerdings bildet er mächtige, hellviolette Blütenrispen aus. Sofern die Standortbedingungen optimal sind, beginnt er sich selbst auszusähen und bleibt so ein dauerhafter Gast in ihrem Garten.

  • Mitternachtstraum: Eine besonders blühfreudige neue Züchtung stellt der Ähren-Salbei „Mitternachtstraum“ dar. Es handelt sich dabei um eine kompakt wachsende Pflanze, die sowohl im Topf als auch im Garten optimal eingesetzt werden kann.
     
  • Trend Salbeitee: Als im 17. Jahrhundert zunehmend Handelsbeziehungen mit China aufgebaut wurden, setzte sich der Tee als Getränk für adelige und reiche Bürger durch. Um an dem neuen Trend teilhaben zu können, begann man in Klöstern aus Salbeiblättern Tee herzustellen. Salbeitee wird heute bei Erkrankungen wie z. B. Reizung der Atemwege, Verstopfung oder zur Hemmung von Entzündungen genutzt.
     
  • Natürliche Zahnpflege: Vor Erfindung von Zahnbürste und Zahncreme wickelte man sich ein Salbeiblatt um den Zeigefinger und massierte damit Zähne und Zahnfleisch. Auf diese Weise wurden Zahnbeläge entfernt, Bakterien abgetötet, das Zahnfleisch gestärkt und der Atem erfrischt.
    ​​​​​​​
  • Winterschutz: Salbei ist nur bedingt winterhart. Kurzfristig können Fröste von bis zu –15 Grad Celsius vertragen werden. Wird Salbei im Freien überwintert, so sollte er mit einem Winterschutz aus trockenem Laub geschützt werden. Alternativ kann man den Strauch auch anhäufeln.

Salbei will trockene Füße haben. An einem sonnigen Standort in gut durchlässigem Boden, der mit Kompost und Kalk gut versorgt ist, fühlt er sich am wohlsten. Er lässt sich auch gut im Steingarten ziehen. Ausgesät wird ab April ins Frühbeet, ab Mai ins Freiland. Von erwachseneen Sträuchern lassen sich leicht Stecklinger oder Ableger ziehen. Mit zunehmenden Alter verholzt Salbei stark, deshalb muss man rechtzeitig für Nachwuchs sorgen. In rauen Lagen sollte er im Winter mit Stroh abgedeckt werden. Im Frühjahr bis auf 15 cm zurückschneiden.

Junge, zarte Blätter laufend frisch verwenden. Für den Vorrat kurz vor der Blüte bei trockenem Wetter und zur Mittagszeit ernten, da sind sie am würzigsten. Dann im Schatten trocknen.

Salbei enthält reichlich ätherische Öle und wirkt positiv auf Mund- und Zahnfleischentzündungen. Innerlich angewendet wirkt er bei Verdauungsstörungen und nächtlichen Schweißausbrüchen. Salbei ist nicht für Schwangere und Epileptiker geeignet.

Passt zu Fleisch aller Art, Leber, Geflügel, Fisch, Gemüse, Nudeln, Eintöpfen. Das Aroma zeigt sich erst in voller Stärke, wenn die Blätter in Butter oder Öl angeschwitzt oder gebraten werden.

Links